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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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feilen. »Ich weiß nicht. Eigentlich dachte ich nicht, aber irgendwie will ich doch, und deswegen frage ich mich, ob ich mich auf jemand einlassen soll, der sich nicht binden will oder kann. Letztendlich tut mir das nicht gut.«
    Sie ließ Sophies Linke sinken und nahm die Rechte. Ihre Maniküre war makellos. »Was mach ich da eigentlich? Deine Nägel sind doch perfekt.«
    Sophie kramte eine Flasche weißen Nagellack hervor und stellte ihn auf den Tisch.
    Â»Meine Spitzen müssen aufgefrischt werden«, meinte sie. »Außerdem war das ja nur ein Vorwand, um mit dir zu reden. Du gehst mir doch aus dem Weg.«
    Â»Stimmt nicht.« Sie beugte sich über Sophies Hände und zog die perfekten weißen Halbmonde auf jedem Nagel nach. Darin war sie sogar ziemlich gut. Das sollte sie im Hinterkopf behalten, wenn sie sich eines Tages einen neuen Job suchen musste.
    Â»Ach komm schon, Mia.«
    Â»Was?«
    Â»Du hast noch nicht angefangen zu erzählen, was an diesem Wochenende los war. Aber weißt du was? Das ist in Ordnung, ich verstehe, dass du nicht drüber reden kannst.«
    Mia fühlte sich schuldig. »Ich würd ja gerne, aber da laufen auch noch Ermittlungen …«
    Â»Versteh ich doch. Auch deswegen bin ich froh, dass du Ric hast.«
    Â»Ich hab Ric aber nicht. Nicht so, wie du meinst.«
    Sophie sah sie mitleidig an.
    Â»Das hat doch keine Zukunft«, sagte Mia. »Es ist einfach so passiert.«
    Â»Glaub mir, ich kenn die Männer. Und doch sagst du, es war wie Felsenspringen? Wenn’s für ihn nur halb so gut war, passiert’s wieder.«
    Erst beim vierten Klingeln ging Mia ans Telefon.
    Â»Bist du schon daheim?«, fragte Ric.
    Â»Fast. Warum?«
    Â»Wer fährt?«
    Â»Scott.«
    Zähneknirschend verarbeitete Ric diese Mitteilung. Er hatte nichts gegen den Mann, aber dennoch gefiel ihm die Verbindung zu Mia nicht – selbst jetzt, da es nur noch eine Fahrgemeinschaft war.
    Â»Ric, was ist los?«
    Â»Ich werd wohl etwas später kommen. Ein paar Stunden brauch ich noch, aber ich schätze, ich schaff’s bis neun.«
    Â»Du musst doch nicht kommen. Es sind genug Leute …«
    Â»Ich komme.«
    Â»Okay«, sagte sie. »Wo bist du überhaupt? Das klingt wie eine Kinderparty.«
    Â»Ich bin auf einer Bowlingbahn.«
    Sie schwieg, zweifellos in Erwartung einer Antwort auf die naheliegende Frage, was um alles in der Welt er an einem Dienstagabend auf einer Bowlingbahn machte, wo er in den letzten zwei Wochen doch so viel zu tun hatte.
    Â»Ich bin mit Ava da«, sagte er. »Ich hab sie letztes Wochenende verpasst, das will ich wiedergutmachen.«
    Ric beobachtete seine Tochter. Sie konzentrierte sich so sehr, dass Falten auf ihre Stirn traten. Dann ließ sie die Kugel aus der Hand gleiten und wartete und wartete.
    Â»Alle zehn!« Jubelnd ballte sie die Faust. Sie trabte zu Ric und tippte ihm mit dem Finger auf die Brust. »Mach das erst mal nach!«
    Â»Ich muss aufhören«, sagte er zu Mia.
    Â»Du musst nicht kommen.«
    Â»Wir sehen uns später.«
    Er steckte das Telefon in die Jackentasche. Eine Bedienung kam mit einem Tablett Essen vorbei.
    Ava setzte sich an ihren Tisch und nahm ihre Limo. »Hey, ich hab vielleicht einen Hunger.« Dann warf sie ihm einen Blick zu. »Wer war denn das?«
    Ric setzte sich ihr gegenüber. »Niemand.«
    Sie verdrehte die Augen.
    Â»Nur ein Freund.«
    Sie hob eine Braue, und für einen Moment sah sie aus wie sechzehn, nicht wie zwölf. »Ein Freund oder eine Freundin?«
    Â»Was?«
    Â»Ich glaub, es war eine Freundin, denn du siehst so komisch aus.«
    Â»Wie komisch?«
    Â»So wie du immer aussiehst, wenn nicht reden magst. Das war eine Frau, oder? Papa, das ist doch so was von klar. Da kannst du’s auch gleich sagen.«
    Ric stopfte sich seinen Hamburger in den Mund, um wenigstens kurz nichts sagen zu müssen. Und trank gleich noch einen Schluck hinterher. »Ja, das war eine Frau.«
    Â»Ich wusste es!«
    Er versuchte, ihre Reaktion zu deuten. Sie pickte die Speckstückchen aus ihrem Salat und legte sie in einem Haufen auf den Plastikdeckel der Schale, in der er serviert worden war.
    Er runzelte die Stirn. »Ich dachte, du hast großen Hunger?«
    Â»Das sind mindestens fünf Gramm Fett pro Würfel.«
    Â»Warum machst du dir Gedanken über das bisschen Fett? Du bist doch viel zu jung für

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