Dein ist der Tod
Angst und Schrecken versetzte.
»Tut mir leid, Liebling, das wollte ich nicht.«
»Das macht nichts, das bin ich gewöhnt.«
Ach du heilige ScheiÃe! Wo bitte war das Goldene Buch der schlimmsten Kinderaussprüche über ihre Eltern? Damit er sich da eintragen konnte.
»Ich wusste nicht, dass dich das interessiert.«
Sie sah ihn mitleidig an. »Mann, Papa, natürlich interessiertâs mich, ob du eine Freundin hast oder so. Als Mama Brian kennengelernt hat, hat sie mich sogar nach meiner Meinung gefragt, ehe sie sich verlobt hat. Sie wollte, dass ich einverstanden bin.«
»Also, momentan verlob ich mich nicht.«
»Ich sagâs ja nur. Aber wenn du dich verlobst, könnte ich sie wenigstens vorher mal sehen?«
»Klar«, sagte er und fragte sich im selben Moment, wie in aller Welt sie auf das Thema gekommen waren. Er überlegte, wie er sie davon abbringen konnte.
Doch Ava stand vom Tisch auf und beendete das Gespräch so unvermittelt, wie sie es begonnen hatte. »Komm schon, du bist dran.« Sie grinste ihn an. »Ich hab dich noch nicht fertiggemacht.«
Schon beim Abbiegen in die Sugarberry Lane entdeckte Ric den Ãberwachungswagen. Er war zwar besser getarnt als der von vergangener Nacht, aber nicht viel. Der gestrige Kleinbus war der einer angeblichen Rohrleitungsfirma gewesen, der um elf Uhr nachts völlig unverdächtig in einer WohnstraÃe geparkt war. Heute stand ein fast neues Wohnmobil in der Auffahrt des dritten Hauses nach Mias Bungalow. Die Tarnung wäre an sich nicht schlecht gewesen, wenn nur das Haus nicht so eindeutig leer gestanden hätte.
In der Hoffnung, bei den Agenten, die aufpassen und die Autonummern notieren sollten, wenigstens ein minimales Interesse zu wecken, fuhr Ric einmal um den Block. Rey zufolge war man beim FBI überzeugt, dass der Kerl, der hinter Mia her war, ihr Haus beobachten würde, ehe er zuschlug. Und weil Rics Pick-up den Verdächtigen abschrecken konnte, hatte man ihn gebeten, bei Besuchen in einiger Entfernung von Mias Haus zu parken.
Ric stellte den Wagen zwei Blocks entfernt ab. Die StraÃe war dunkel und ruhig. Keine Obdachlosen auf Bänken, keine Prostituierten, die am FuÃballfeld in geparkten Autos ihre Dienste anboten. Mia hatte sich ein braves Viertel ausgesucht, in der Yuppies und junge Familien auf eine etwas speziellere Nachbarschaft dankend verzichteten.
Ric nahm sein Handy und wählte Reys Nummer. Nach den Ereignissen von vergangener Nacht hatte man seinen Besuch heute vermutlich eingeplant.
»Und, wie läuftâs heute?«
»Alles ruhig«, berichtete Rey. »Ich hab vor einer halben Stunde mit Singh gesprochen.«
»Ist sie im Auto?«
»Ja. Sie will Delmonico einen reinwürgen. Die beiden liegen etwas im Clinch. Sie findet, er hat gestern Mist gebaut.«
»Würd ich auch so sehen.«
»Welche Tür?«
»Hintereingang.«
»Ich geb Bescheid. Mia weià es doch auch, oder? Sie hat ein Kaliber zwölf bei sich, nur dass duâs weiÃt.«
»Ich weiÃ.«
Ric legte auf und steckte das Telefon in die Jackentasche, ehe er durch den Garten des Hauses hinter Mias Bungalow schlich. Er hatte sich gestern schon über etwaige Hunde informiert. Es gab keine, was es ihm leichter machte. Allerdings wurden so auch sie nicht vorgewarnt, wenn sich ein Dritter auf ihrem Grundstück umsah. Vorsichtig, damit er nicht mit der Jacke hängen blieb, sprang er über den Zaun. Kurz fühlte er sich in seine Schulzeit zurückversetzt, als er zum Haus seiner Freundin geschlichen war, nachdem ihre El tern zu Bett gegangen waren. Bei der Erinnerung musste er schmunzeln.
In Mias Schlafzimmer brannte Licht. Ric knackte das Schloss mit einem Dietrich und betrat durch die Hintertür die Küche. Dann gab er den Code der Alarmanlage ein und sperrte wieder ab. Dabei machte er absichtlich etwas Lärm, damit er sie nicht völlig unvorbereitet traf.
Doch dann erinnerte er sich an gestern, wie sie in der Badewanne lag und die rosa Spitzen ihrer vollen Brüste aus dem Wasser geragt hatten. Er dachte an ihre helle, feucht glitzernde Haut und fand, dass es doch ganz hübsch wäre, sie zu überraschen.
Die Musik im Schlafzimmer wurde leiser. »Ric?«, rief sie.
»In der Küche. Brauchst du was?«
Schweigen.
»Vielleicht ein Bier oder so?«
»Nein danke.«
Sie war wieder die nette Mia. Das machte es ihm
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