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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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seine Frau bei einer Universitätsabschlussfeier.
    Â»Du weißt ja, dass dein Sohn nichts taugt«, höhnte er. Lanes Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Welchen Plan hast du denn für ihn?« Er aschte auf den Orientteppich. »In Kalifornien zwei Anzeigen wegen Trunkenheit im Verkehr. Eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses hier in Austin. Wen willst du bestechen, dass die verschwinden?«
    Â»Kurt ist krank.«
    Â»Was du nicht sagst.«
    Â»Er lässt sich bald behandeln.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn das mal hilft«, sagte er, ohne daran zu glauben. Sie beide glaubten es nicht.
    In einer Ecke des Schreibtisches stand eine Kaffeetasse, und er ließ die Zigarette hineinfallen. Dann stellte er sich vor Lane und pochte ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust.
    Â»Ruf mich nie mehr an.«
    In Lanes Augen flammte Hass auf, und der Mann begriff, dass er sich getäuscht hatte. Lane hatte die Ironie sehr wohl begriffen. Er wusste sehr genau, wer hier die Trümpfe in der Hand hatte.
    Â»Erledige deinen Job und ich muss es nicht«, stieß Lane gepresst hervor.
    Â»Das mache ich.« Er durchquerte das Büro und griff nach der Tür. »Darauf kannst du dich verlassen.«

20
    Am nächsten Morgen fand Mia einen der Santos-Brüder in ihrer Küche vor, allerdings nicht den, von dem sie geträumt hatte. Im gebügelten weißen Hemd und Krawatte stand Rey Santos vor der Kaffeemaschine. Er hatte eine Pistole umgeschnallt und hielt einen BlackBerry am Ohr.
    Â»Scheint so«, hörte sie ihn sagen. »Aber was ist mit dieser Grillzange?«
    Mias Hand, die nach einer Kaffeetasse griff, verharrte reglos in der Luft. Rey wusste von der Grillzange?
    Â»Also, dann … okay. Ja, passt.«
    Sobald Rey das Gespräch beendet hatte, nahm Mia ihre morgendliche Kaffeeroutine wieder auf. Auf Milch verzichtete sie jedoch, sie musste rasch in die Gänge kommen.
    Rey sah zu, wie Mia den ersten Schluck trank. Ob sie so müde aussah, wie sie sich fühlte? Sie hatte mies geschlafen, und heute Morgen war selbst ihr Haar unerhört widerspenstig gewesen. Zur Strafe hatte sie es nun zu einem Pferdeschwanz gebunden. Doch neben dem makellos gekleideten Rey fühlte sie sich fast etwas schäbig.
    Â»Gibt’s was Neues?«, fragte sie.
    Er zögerte. Vermutlich überlegte er, wie viel sie zufällig mitbekommen hatte, um zu entscheiden, was er ihr sagen sollte.
    Â»Es gibt erste Untersuchungsergebnisse«, begann er. »Von der Hülle der Zigarettenschachtel und der Grillzange vor dem Ofen.«
    Â»Das ist ja interessant. Ich dachte, die Grillzange wird im Delphi Center untersucht, nicht vom FBI .«
    Â»Sie wissen doch, dass nun wir die Ermittlungen führen. Auch die Taskforce leiten wir. Die anderen Dienststellen sind natürlich mit dabei, aber wir koordinieren die Sache.«
    Mia stellte ihre Tasse ab. »Ich hab ja schon an vielen Mordsachen mitgearbeitet, aber so viel Aufmerksamkeit von so vielen Behörden hab ich noch nicht erlebt.«
    Reys Blick ruhte auf ihr. Vorsichtig und zurückhaltend. Genau wie sein Bruder.
    Â»Erfahr ich irgendwann auch mal, wer dieser geheimnisvolle Verdächtige ist? Warum diese Heimlichtuerei?«
    Â»Das ist keine Heimlichtuerei«, erwiderte er, »sondern Selbstschutz. Wir möchten vermeiden, dass Informationen nach außen dringen und die Ermittlungen gefährden.«
    Mia beschlich ein mulmiges Gefühl. Irgendwas war hier seltsam, aber sie kam einfach nicht dahinter, was.
    Â»Und was ist mit der Grillzange?«
    Â»Die Fingerabdrücke stammen von einem Dreiundzwanzigjährigen, der wegen Scheckbetrugs vorbestraft ist.«
    Scheckbetrug. Nicht gerade, was sie erwartet hatte.
    Â»Außerdem arbeitet er im Lager einer Eisenwarenhandlung in San Marcos. Der Laden führt diese Grillzangen, was auch die Fingerabdrücke erklären würde.«
    Â»Weiß denn noch jemand aus dem Laden, wer die Zange gekauft hat?«
    Â»Daran arbeiten wir noch. Aber im letzten Jahr wurden fast hundert verkauft, unsere Chancen sind also ziemlich schlecht.«
    Â»Und das Zigarettenpapier?«
    Â»Dazu ist nichts im System. Wir hatten aber auch nur einen Teilabdruck, sodass die Aussichten auch nicht besonders groß waren.«
    Während sie ihm zuhörte, staunte Mia erneut, wie sehr Rey seinem Bruder ähnelte. Er wirkte wie eine ältere, etwas glattere Ausgabe von Ric,

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