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Dein Kuss verspricht so viel

Dein Kuss verspricht so viel

Titel: Dein Kuss verspricht so viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
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ich weiß, dass du dir selbst nicht hundertprozentig sicher bist bei dieser Sache. Es ist mehr als deutlich, Faith. Wenn du dich an ihn schmeißen oder ihn anhimmeln würdest, würde ich ja den Mund halten, aber du tust nichts dergleichen. Ich weiß nicht, warum du ihn nimmst, aber du tust es jedenfalls nicht aus Liebe.”
    “Ich bin fest entschlossen, ihn zu heiraten.”
    „Es kann auch nicht nur der Gedanke an eine Familie sein”, fuhr Andy unerbittlich fort. “Denn Earl hätte dir das auch geben können. Du warst diejenige, die mit ihm gebrochen hat. Verdammt noch mal, du hattest sehr viel mehr gemeinsam mit Earl als mit diesem Buffalo Bill hier.”

    “Du wirst aufhören, Jared Buffalo Bill zu nennen”, entgegnete sie wütend. Ihre Geduld hatte ihre Grenzen.
    “Zum Teufel, sogar heute ist der Kerl in Cowboystiefeln erschienen.”
    “Das macht nichts”, sagte sie kühl und umfasste ihren Hochzeitsstrauß fester.
    “Andy, geh mir jetzt endlich aus dem Weg.”
    Ihr Bruder kannte sie sehr gut. Er wusste, dass sie sich von nichts abbringen ließ, wenn sie einmal einen Entschluss gefasst hatte. Widerwillig trat er zur Seite und schüttelte den Kopf.
    Sie rauschte mit hoch erhobenem Kopf an ihm vorbei. „Faith … “
    Sie sah über die Schulter zurück.
    “Ich bin jederzeit für dich da, wenn du mich brauchst.”
    “Danke, Andy. Das weiß ich”, erwiderte sie ernst, und ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken, bei dem Gedanken, dass sie Andys Angebot einmal wirklich nötig haben könnte.
    “Andy, lass sie zufrieden!” rief Meg. “Du hältst die Hochzeit auf. Unser Bruder”, sagte sie tadelnd. “Er kann einfach nicht begreifen, wie man sich in einen Menschen verlieben kann, der so unterschiedlich von einem ist. Du bist die einzige Kolanko, die diese sogenannte Sünde begangen hat, und das übersteigt natürlich sein Verständnis. Wenn ein Mann eine Frau liebt, ist es nicht immer wichtig, welchen Hintergrund sie haben.”
    Schweigend eilte Faith neben Meg den Gang hinunter.
    Meg berührte ihren Arm. “Lass dich von Andy nicht beunruhigen. Du tust, was du für richtig hältst. Und du heiratest einen Mann, der verliebt in dich ist.”
    Faith hätte am liebsten gerufen, dass das nicht stimme. Irgendwie hatte Jared es offenbar geschafft, Meg zu täuschen.
    Sie betraten das Kirchenschiff, als die ersten Orgelklänge ertönten. An der Seite ihres Vaters näherte Faith sich dann dem Altar und sah Jared an, der mit ernster Miene auf sie wartete.
    Jared blickte Faith entgegen, und seine Entschlossenheit wurde nur noch stärker. Faith war die richtige Frau für ihn. Königlich, gefasst, blond und wunderschön kam sie auf ihn zu. Sie sah absolut hinreißend aus, aber der Grund, weswegen er sie gewählt hatte, ging sehr viel tiefer. Sie war warmherzig, liebevoll und hingebungsvoll. Sie war tüchtig und intelligent. Und er dankte seinem Schicksal, dass er das Glück gehabt hatte, sie zu einer Heirat mit ihm überreden zu können.
    Als ihre Blicke sich trafen, bemerkte er die Zweifel, die noch an ihr nagten. Sie sah blass und viel zu ernst aus. Am liebsten hätte er seine Arme um sie gelegt und ihr versichert, dass sie ein, schönes Leben zusammen haben würden.
    Was sie wohl dazu gesagt hätte, dass ihr Vater ihm eine ansehnliche Summe angeboten hatte, wenn er zustimmte, aus ihrem Leben zu verschwinden? Er nahm an, dass ihre Mutter nichts davon wusste, ebenso wenig wie die übrige Familie. Was Grandpa Morgan Kolanko anging, so glaubte er, dass er dessen Billigung zu der Heirat seiner Enkelin hatte.

    Faith’ Eltern fiel es sicher schwer, sich an die Tatsache zu gewöhnen, dass er indianische Vorfahren hatte. Er warf seinen Großeltern einen Blick zu, und seine Großmutter, die Merry in den Armen hielt, lächelte ihm zu. Wyatt und seine Familie saßen in der Reihe hinter ihren Großeltern, und Matt, mit einem ebenso finsteren Gesichtsausdruck wie Andy, saß neben Wyatt.
    Als Faith nun vor ihm stand, vergaß Jared alle Verwandten. Seine Braut war wunderschön, und ob sie ihn nun liebte oder, nicht, er war entschlossen, die nächsten Minuten bis zur Neige auszukosten. Und eigentlich erwartete er auch, dass schon recht bald Liebe ihr Leben erfüllen würde.
    Als Faith’ Vater ihre Hand in seine legte, drückte er sanft ihre zarten Finger.
    Sie waren eiskalt, und ein plötzliches Schuldgefühl sagte ihm, dass er sie nicht hätte drängen dürfen, denn auch ihr Gesichtsausdruck war eher der eines gehetzten

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