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Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Titel: Dein Laecheln in meiner Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Übelkeit. Ich befürchte, ich werde langsam weich.«
    »Das machen die Hormone, meine Liebe. Das geht vorbei.«
    »Ich hoffe«, sagte sie seufzend.
    »Was kann ich dann tun, um dich aufzumuntern?«
    »Ein heißes Bad und etwas zu essen wäre gut. Lasagne mit einer großen Portion Schlagsahne.«
    »Ist das dein Ernst?«, fragte Tordjann skeptisch. »Schlagsahne? Ich bin ja kein Experte in menschlicher Ernährung, aber ich bin ganz sicher, dass das nicht zusammenpasst.«
    »Ich bin schwanger! Schon vergessen? Schwangere essen lauter so Zeug. Zumindest, wo ich herkomme. Was essen denn die Frauen hier, wenn sie ein Kind im Bauch haben?«
    »Hm, lass mal überlegen. Sie essen Hirn mit Kräutern oder Herz in Augensoße auf gedünstetem Moos. Solche Sachen eben. Augen sollen tatsächlich sehr gut sein für Schwangere. Möchtest du es mal versuchen?«
    »Danke!«, erwiderte Narjana und unterdrückte einen Brechreiz. »Mir vergeht gerade der Appetit. Sag nicht, dass du so etwas auch isst.«
    »Ich bin ja nicht schwanger«, erwiderte Tordjann trocken.
    »Was isst du denn so?«
    »Alles mögliche. Steak, Geflügel, manchmal auch Fisch.«
    »Warum isst du dann nie mit mir zusammen? Das sind doch alles ganz normale Sachen. Ich hatte schon befürchtet, du würdest irgendwas Ekliges essen.«
    »Ich esse mein Fleisch lebendig«, sagte er und zeigte seine Zähne. Ähnlich wie bei einem Vampir konnte er seine Reißzähne ausfahren.
    »Okay! Ich esse weiterhin alleine«, erwiderte Narjana schnell und Tordjann lachte amüsiert auf.
    »Dachte ich es mir doch«, sagte er schmunzelnd. »Und jetzt komm. Ich lasse dir ein schönes, heißes Bad herrichten und dann bestelle ich dir eine große Lasagne mit viel Schlagsahne.«
    ***
    Ich hob müde den Kopf, als es an meiner Zimmertür klopfte. Meine Mutter machte sich Sorgen um mich, das war mir bewusst, doch ich hatte keine Kraft, ihr zu öffnen. Ich war ganz schwach vom Weinen und ich fühlte mich mehr tot als lebendig. Es war einfach nicht zu fassen, was passiert war. Ich verstand es einfach nicht. Cole hatte meinen Schmerz geteilt, damit ich nicht so leiden musste. Warum wollte er jetzt auf einmal nichts mehr von mir wissen? Ich verstand ja, dass er sauer war, weil ich mich so dumm verhalten hatte, und ich hatte erwartet, dass er mich deswegen zur Rede stellen würde. Ja, ich hatte mich auf einen Streit eingestellt, bei dem ich mich entschuldigen würde und alles wäre wieder gut. Womit ich am wenigsten gerechnet hatte, war dieses anhaltende Schweigen. Ich hatte versucht, ihn zu kontaktieren, doch er blockte mich ab. Da war eine hohe Mauer in seinem Kopf und ich konnte daraus nur schließen, dass er einfach nicht mit mir reden wollte.
    Es klopfte erneut.
    »Faith, Liebling. Ich komme jetzt rein«, hörte ich Mum und wenig später öffnete sich die Tür.
    Ich wandte den Blick ab und drehte mich um. Ich starrte an die Wand vor mir. Meine Augen waren trocken. Nicht einmal mehr Tränen hatte ich noch übrig. Das hieß aber nicht, dass der Schmerz abgeflaut wäre. Im Gegenteil. Es tat noch mehr weh als zuvor, denn das Weinen hatte mir wenigstens ein wenig Erleichterung verschafft. Wie ich den Tag in der Schule heute geschafft hatte, konnte ich nicht mehr sagen. Ich hatte einfach ein falsches Lächeln aufgesetzt und so getan, als wenn alles in bester Ordnung wäre, während ich innerlich Stück für Stück gestorben war. Die Einzige, die sich von meiner Maskerade nicht hatte täuschen lassen, war Cherryl. Ich hatte ihr gesagt, dass es aus war mit Cole und mir und dass ich einen schweren Fehler begangen hatte, der nicht wiedergutzumachen war. Sie schien ehrlich bestürzt gewesen zu sein und hatte versucht, mir Mut zu machen. Sie meinte, es würde sich schon wieder einrenken, doch ich hatte das Gefühl, dass es das nicht würde. Ich konnte eine furchtbare Endgültigkeit in Coles Schweigen spüren.
    Ich hörte Mums Schritte hinter mir. Sie musste jetzt direkt vor meinem Bett stehen. Ich starrte noch immer, blinzelte nicht mal. Es kam mir so vor, als wären meine Augen genauso gelähmt wie mein Herz.
    »Faith«, sagte meine Mutter mit besorgter Stimme. »Ich weiß, dass du traurig bist, aber ich mache mir Sorgen. Bitte rede mit mir. Manchmal hilft reden.«
    Ich schwieg. Und ich starrte.
    »Als dein Vater … als er starb, da starb auch ein Teil von mir. Ich wollte nicht mehr leben. Konnte nicht ohne ihn leben. Ich weiß, dass ich dir damals keine gute Mutter gewesen bin. Ich hätte mich um dich

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