Dein Laecheln in meiner Daemmerung
Schweiß bildete sich auf seiner Stirn.
Er sprang vom Bett auf und kniete sich vor seinen CD-Schrank. Hektisch suchte er in den CDs nach etwas, was ihn ablenken könnte. Schließlich entschied er sich für das Album Daughtry von seiner Lieblingsband Daughtry . Er legte die CD in den CD-Spieler ein und setzte sich die Kopfhörer auf. Entschlossen drehte er die Lautstärke auf Maximum und legte sich zurück aufs Bett. It’s not over dröhnte in seinen Ohren und er konzentrierte sich auf den Text des Songs.
… Can we make this something good?
Well, I’ll try to do it right this time around …
Tränen liefen über seine Wangen und er ballte die Hände zu Fäusten, als er dem Refrain lauschte.
… This love is killing me,
But you’re the only one.
It’s not over …
***
Ich hatte mich nie so unwohl in meinem eigenen Bett gefühlt. Alles erschien mir sinnlos und düster. Montag würde ich wieder in die Schule gehen müssen und dabei wollte ich mich am liebsten einfach irgendwo vergraben und mit niemandem sprechen. Das Schweigen zwischen mir und Cole zerrte an meinen Nerven und zerriss mir das Herz. Ich vermisste ihn so sehr. Ich hörte sogar seine Musik. Daughtry war seine Lieblingsband. Ich mochte sonst eher Breaking Benjamin , doch jetzt wollte ich hören, was Cole hörte. Ich wollte mich ihm näher fühlen. Als der Song Sorry erklang, war es endgültig um mich geschehen und ich heulte wie ein Schlosshund als ich dem Text lauschte. Auch mir tat alles so furchtbar leid und ich wünschte ich könnte einfach »Sorry« zu Cole sagen und alles wäre wieder gut.
Wenn ich nur nicht so feige wäre, ich würde einfach zu ihm gehen und ihm sagen, wie ich fühlte. Ich würde ihn um Verzeihung bitten. Doch ich war nicht bereit dazu. Noch nicht. Ich konnte es nicht tun, egal wie sehr ich es mir wünschte. Mit Tränen in den Augen schlief ich schließlich irgendwann ein.
K apitel 18
»Was zum Teufel ist los mit dir?«, fuhr sein Vater ihn an.
Cole blickte stur vor sich hin. Er hatte die Zähne fest aufeinandergebissen. Sein Herz war wie eine einzige rohe Wunde. Ein Shadowcaster empfand die Trennung von seiner Gefährtin als viel schmerzlicher als normale Menschen in so einer Situation. Sie brauchten den Kontakt, sei es nur über ihre Gedanken.
Doch Cole hatte einen Entschluss gefasst. Er war nicht der richtige Gefährte für die Auserwählte. Er würde die Trennung beantragen. Es kam selten vor, aber es war auch nicht ausgeschlossen. Der Rat musste nur zustimmen. Er war sich sicher, dass sie seinem Antrag stattgeben würden, wenn er ihnen die Lage erklärte.
Die Trennung bedeutete, dass man ihre Seelenverbindung lösen würde. Danach würden sie nichts mehr füreinander empfinden. Der Schmerz wäre nicht mehr und Faith könnte einen besseren Gefährten finden.
»Ich habe dich etwas gefragt«, drang die aufgebrachte Stimme seines Vaters zu ihm durch. »Ich will wissen, warum du deine Gefährtin nicht sehen willst. Sie leidet. Es ist dir vielleicht egal, aber mir ist …«
»Denkst du wirklich, mir ist es egal?«, schrie Cole ihn an. »Glaubst du nicht, dass ich weiß, was ich ihr antue? Ich empfinde schließlich ebenso! Und genau deswegen werde ich jetzt etwas dagegen unternehmen. In einer Stunde habe ich einen Termin!«
»Was für einen Termin?«
»Beim Rat!«
»Was willst du beim Rat?«, wollte sein Vater wissen. »Du solltest zu deiner Gefährtin gehen und …«
»Ich gehe zum Rat, um die Trennung zu beantragen!«, sagte Cole fest entschlossen.
»Was?!«, brüllte sein Vater. »Bist du von allen guten Geistern verlassen? Hast du vollkommen den Verstand verloren? Sie ist deine Gefährtin, die du zu lieben und zu schützen geschworen hast.«
»Ja, das habe ich!«, brüllte Cole mit gequälter Stimme zurück. Er war von seinem Bett aufgesprungen, wo er gesessen hatte. Jetzt stand er Auge in Auge seinem Vater gegenüber.
»Du bist ein Narr!«, schrie Basser außer sich.
Die Tür öffnete sich und eine entsetzt dreinblickende Koveena erschien in der Tür.
»Was ist los?«, fragte sie bestürzt darüber, ihre beiden Männer in solcher Rage zu sehen.
»Dein Sohn will zum Rat, um die Trennung zu beantragen«, erklärte Basser aufgebracht.
Koveena starrte Cole ungläubig an und er musste sich zwingen, ihrem Blick standzuhalten. Warum verstanden die beiden denn nicht, dass es der einzig ehrbare Weg war? Er hatte lange hin und her überlegt. Er hatte Faith um Vergebung bitten wollen, doch dann hatte er
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