Deine Kinder sind Deine Schuld
es trotzdem nicht. Wie schon zu Beginn dieses Buches erwähnt – ich kann mich nicht mit allen Situationen, mit allen traurigen Zuständen und Ausnahmen befassen. Tatsache ist, dass viele, zu viele Kinder durch den Rost fallen und scheitern, allein weil sie keinen Grund haben, erfolgreich zu sein.
Liebe Eltern, kümmern Sie sich darum, dass Ihre Kinder eine anständige Bildung erhalten, egal ob die Schule, in die sie gehen, ihren Bildungsauftrag gut oder schlecht erfüllt. Warum? Weil es Ihr Kind ist. Darum! Ein 35 Jahre alter, ungebildeter Erwachsener, der für einen Hungerlohn arbeiten muss, weil er nichts Besseres bekommt und Monat für Monat kämpfen muss, um seine Rechnungen zu bezahlen, kann sich auch nicht ewig auf das schlechte Schulsystem berufen. Er wird nicht zu seinem Chef gehen und ihn bitten können, ihm beim Zahlen seiner Kreditraten zu helfen, und er kann nicht in ein leeres Klassenzimmer umziehen, wenn er aus seiner Wohnung raus muss, weil er die Miete nicht mehr zahlen kann. So ein „Kind“, Ihr Kind, wird später immer wieder zu Ihnen zurückkommen. Wollen Sie das wirklich? Ich wette, nein. Also sorgen Sie für Bildung für Ihr Kind. Sehen Sie zu, dass Ihr Kind im Unterricht und bei den nachschulischen Aktivitäten mitmacht. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind Bücher über alle möglichen relevanten Themen liest, anstatt den ganzen Nachmittag und Abend vor dem Fernseher und der Playstation zu verbringen. Reißen Sie ihm das Handy aus der Hand und geben Sie ihm ein Buch.
Ich hatte das Glück, dass Bildung in meiner Familie immer schon als wichtig galt. Nicht, dass meine Eltern selbst sehr gebildet waren. Meine Mutter machte ihre High-School-Prüfung und ging danach gleich arbeiten. Mein Vater machte ebenfalls seine High-School-Prüfung, ging anschließend arbeiten, dann zur Marine, dann wieder arbeiten. Aber als ich ein kleiner Junge war, besuchte er nach der Arbeit die Abendschule und machte einen Kurs in Buchführung. Er wurde zwar kein Buchhalter, aber er wollte seine Kenntnisse verbessern, also machte er die Schule einen Abend pro Woche. Dabei arbeitete er den ganzen Tag über im Kaufhaus, betrieb eine Hühnerfarm und baute auf ein paar Hektar Fläche Gemüse für uns an, aber es war ihm wichtig, etwas mehr Bildung zu erwerben. Meine Eltern nahmen meine Bildung stets sehr ernst. Sie sahen sich meine Noten oft an und kümmerten sich darum, dass ich studieren konnte.
Als ich ungefähr acht Jahre alt war, klopfte ein Vertreter für eine Enzyklopädie an unsere Haustür. Er durfte herein, und meine Eltern hörten sich seine Verkaufsargumente an. Sie riefen mich zu sich, um mir die Enzyklopädie zu zeigen. Sie fragten mich, was ich davon hielte. Ich sagte, sie gefielen mir, versuchte aber nicht zu begeistert zu klingen, denn ich wusste, dass meine Eltern sich diese Werke gar nicht leisten konnten. Ich erinnere mich noch daran, dass die Reihe ungefähr 300 Dollar kostete, was damals, im Jahr 1960, eine Menge Geld für meine Eltern war. Der Mann erklärte ihnen, sie könnten das Geld auch in Form von Monatsraten abbezahlen. Ich weiß noch, wie mein Vater mich fragte, ob ich die Bücher auch benutzen würde. Ich versprach ihm, es zu tun. Also kauften sie die Reihe. Die Bände waren grün und weiß, die schönsten Bücher, die ich bis dahin jemals gesehen hatte. Ich weiß noch, wie sie rochen, als ich jeden einzelnen Band aus dem Packpapier, in das er eingewickelt war, nahm. Ich wusste, was für ein großes Opfer es für meine Eltern bedeutete, mir diese Bücher zu kaufen. Ich war immer stolz darauf, sie besitzen zu dürfen. Ich blätterte jede Nacht darin und las im Laufe der Jahre fast die ganze Enzyklopädie von A bis Z durch. Die Betonung, die meine Eltern auf meine umfassende Bildung legten und die Opfer, die sie auf sich nahmen, um mir eine bestmögliche Bildung zu ermöglichen, weckten in mir eine tiefe Achtung vor Büchern und Wissen. Ich bin glücklich darüber, dass Bildung in meinem Elternhaus so wichtig genommen wurde.
Bildung hat nicht nur etwas mit typisch akademischen Fächern wie Mathematik, Geschichte und Naturwissenschaften zu tun. Jeder Elternteil, ob Vater oder Mutter, ist dafür verantwortlich, sein Kind in allen Lebensbereichen zu bilden. Finanzen, Beziehungen, moralische Fragen, Gesundheit und die Verantwortung als Mitbürger sind auch ‚Fächer‘, die gelehrt werden müssen.
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Ich weiß, dass Heimunterricht für manche Leute das Richtige ist. Freunde von
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