Deine Kinder sind Deine Schuld
mir haben ihre Kinder zu Hause selbst unterrichtet; aus den Kids sind großartige Menschen mit hervorragender Bildung geworden. Sie hatten großes Glück, denn ich kenne andere Kinder, die daheim unterrichtet wurden und bei denen es nicht so gut ausging. Allerdings weiß ich, dass auch woanders unterschiedliche Ergebnisse herauskommen – sei es in öffentlichen, kirchlichen, militärischen oder privaten Schulen.
Ich möchte zum Thema Heimunterricht nur zwei Dinge ansprechen. Erstens: Sie vertrauen die Bildung Ihres Kindes einer völlig ungebildeten, selbsternannten Lehrkraft an. Hat diese Mutter Lehramt an Grundschulen studiert? Nein? Wie kommen Sie dann darauf, dass sie zum Unterrichten von Kindern geeignet ist? Weil sie ein Buch darüber gelesen hat, wie man so was macht? Ich habe schon einmal ein Buch über Chirurgie gelesen; Sie haben doch sicher nichts dagegen, dass ich Ihnen den Blinddarm entferne? Ach, etwa doch? Warum? Vielleicht hat Mutti ja einen Kurs für daheim unterrichtende Mütter besucht. Ich habe auch mal einen Kurs über Fliesenlegen besucht. Darf ich mich in Ihrem Haus austoben? Nein? Warum nicht? Vielleicht, weil ich dafür nicht ausgebildet bin? Oder liegt es daran, dass ich dafür nicht qualifiziert bin? Bingo! Überlassen Sie etwas so Wichtiges wie die Bildung Ihrer Kinder lieber den dafür ausgebildeten Lehrern! Nicht, dass die immer perfekt wären – aber die Chancen, dass dabei etwas halbwegs Vernünftiges herauskommt, stehen doch deutlich besser.
Mein größtes Anliegen im Zusammenhang mit dem Thema Heimunterricht ist jedoch der soziale Aspekt. Ihr Kind braucht andere, gleichaltrige Kinder um sich herum. Kinder brauchen es, von anderen Kindern angemotzt, herumgeschubst und durch den Kakao gezogen zu werden. Sie brauchen die Erfahrung, in einer Gruppe Gleichaltriger zu gewinnen – und zu verlieren. Sie brauchen andere Kinder um sich, um in einer richtigen Arbeitsumgebung arbeiten zu können (die Schule ist schließlich Arbeit für unsere Kinder), ähnlich wie später Erwachsene! Sie sollten schon zusehen, wie manche Leute, die es richtig gemacht haben, belohnt und die, die etwas falsch gemacht haben, bestraft werden.
Unsere Erwachsenenwelt ist voll von Leuten, die einander anmotzen, herumschubsen und durch den Kakao ziehen. Wir alle müssen sowieso irgendwann lernen, in der realen Welt zurechtzukommen, also lernen wir es am besten schon als Kinder. Wenn Sie es nicht tun, möchte ich nicht Ihr Chef sein, wenn Sie das erste Mal Ärger mit einem Arbeitskollegen haben. Sie müssen mit dem Lob eines Außenseiters ebenso umgehen können wie mit Kritik. Und wissen Sie was? Es gibt viel mehr Kritik als Lob in der realen Welt.
Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, Kindern etwas beizubringen. Die Schule wichtig zu nehmen, ist nur eine davon. Eine andere ist, Ihren Kindern regelmäßig etwas vorzulesen und sie zu ermutigen, selbst zu lesen. Ich habe immer dafür gesorgt, dass meine Jungs genügend Bücher hatten, und jede Nacht vor dem Zu-Bett-Gehen haben wir miteinander etwas gelesen. Heute, 25 Jahre danach, können sie immer noch ganze Passagen aus bekannten amerikanischen Kinderbüchern auswendig, weil sie sie so gern mochten, dass ich sie ihnen immer wieder vorlesen musste.
Leider wird heute viel zu wenig Betonung auf das Lesen und Vorlesen gelegt. Hier sind ein paar Zahlen, die das bestätigen:
58 Prozent der erwachsenen US-Bürger lesen nach der High School nie mehr ein Buch.
42 Prozent aller College-Absolventen lesen nach ihrer College-Zeit nie mehr ein Buch.
80 Prozent der US-amerikanischen Familien haben letztes Jahr kein Buch gekauft – und keines gelesen.
Die Wirklichkeit sieht so aus, dass die meisten Leute nicht viel Zeit mit Lesen verbringen. Ich glaube, das liegt auch mit daran, dass man ihnen, als sie klein waren, nicht vorgelesen hat und dass sie in der Schule nie richtig gut lesen gelernt haben.
Ich selbst lese leidenschaftlich gern. Schon als kleines Kind lernte ich Bücher zu lieben. In meinem Elternhaus wurde viel Wert auf Bücher und Lesen gelegt. Meine Mutter und mein Vater lasen jede Nacht vor dem Zu-Bett-Gehen. Mein Vater hatte stets einen Western neben sich liegen. Meine Mutter hatte meistens ein Taschenbuch in ihrer Handtasche. Als ich noch klein war, lasen beide mir vor dem Schlafengehen immer noch etwas vor. Die Bücher, die sie mir schenkten, waren immer etwas besonders Wertvolles für mich.
Anfangs waren Bücher für mich eine willkommene Gelegenheit,
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