Deine Kinder sind Deine Schuld
überschreiten; was ich aber am meisten bereue, sind die paar Male, wo ich die Grenze auch bei meinen Jungs überschritten habe. Ich habe sie manchmal zu heftig geneckt – und sie mich auch. Necken und Scherzen können leicht verletzend und respektlos werden. Diese Grenze sollte man nicht überschreiten.
KAPITEL 4
Bildung
Niemand wird bestreiten, dass man Kindern Bildung vermitteln muss. Nur wer Bildung genossen hat, kann später informierte Entscheidungen treffen und treibt nicht ziellos dahin. Es ist der Unterschied zwischen einem guten und einem mittelmäßigen Job. Es ist der Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern.
Ich glaube, viele Kinder wären erfolgreicher, wenn sie einfach besser Bescheid wüssten. Wenn wir gebildet sind und jede Menge gute Informationen zur Verfügung haben, können wir alle in jedem Bereich unseres Lebens bessere Entscheidungen treffen. Kann man das ernsthaft bestreiten? Das Problem ist, dass viele Kids nicht die notwendigen Informationen bekommen, die ihnen bessere Entscheidungen ermöglichen würden. Ihre Bildung lässt in fast jedem Fach zu wünschen übrig und sie erhalten einfach nicht die Kenntnisse, die sie bräuchten, um verantwortungsbewusste, produktive und kluge Menschen zu werden.
Hier sind ein paar Fakten dazu:
Nur ungefähr 70 Prozent der High-School-Anfänger schaffen den High-School-Abschluss. Das bedeutet, dass etwa ein Drittel der Jugendlichen ohne Abschluss von der High School abgeht. Der Prozentsatz ist von US-Staat zu US-Staat unterschiedlich, bei manchen Staaten ist es sogar fast die Hälfte aller Oberschüler. Wenn so viele Leute nicht einmal einen Abschluss haben, der in etwa dem deutschen Abitur entspricht, müssen wir wohl damit leben, dass Arbeitslosigkeit und Kriminalitätsrate hoch sind.
High-School-Abgänger ohne Abschluss sind einem um 72 Prozent höheren Risiko ausgesetzt, arbeitslos zu werden als High-School-Absolventen. Arbeitslose Menschen kosten uns alle Geld. Seien Sie nicht so naiv zu denken, diese Zahlen hätten nichts mit Ihnen zu tun. Sie gehen jeden von uns etwas an, denn sie kosten uns alle bares Geld.
Nur zehn Prozent der Schüler in höheren High-School-Klassen haben Grundkenntnisse oder mehr als Grundkenntnisse in Geschichte, nur 26 Prozent in Staatsbürgerkunde.
Nur 31 Prozent der US-College-Absolventen haben gute Englisch-Kenntnisse.
Derzeit rangieren die USA in Mathematik auf Rang 21 von 29.
Diese wenigen Zahlen belegen ausreichend, wie schlecht unser Schulsystem unsere Kinder mit Bildung ausstattet. Ich könnte noch weitere, sogar noch beunruhigendere Zahlen nennen, die zeigen, wie schlecht unsere Kinder auf die Arbeitswelt vorbereitet sind. So habe ich eine Untersuchung unter Firmen gefunden, die regelmäßig weltweit nach Talenten suchen; einer der Befragten meinte: „Nehmen wir an, ich möchte junge Leute einstellen, die sowohl technisch begabt als auch kulturell gebildet sind – ich würde meine Zeit nicht damit verschwenden, in US-Colleges nach ihnen zu suchen.“
Das sind die traurigen Tatsachen, die den Zustand unseres US-AMERIKANISCHEN Bildungssystems darstellen. Allerdings möchte ich damit nicht unser Schulsystem schlecht machen. Das wäre viel zu einfach gedacht. Außerdem gibt es nach wie vor viele Kinder, die aus öffentlichen Schulen kommen und eine durchaus gute Bildung aufweisen. Das Problem ist also nicht nur unser Schulsystem. Nicht das Schulsystem versagt bei Bildung und Erziehung unserer Kinder, sondern die Eltern, indem sie sich nicht darum kümmern, dass ihre Kinder das lernen, was sie wissen sollten, um erfolgreich, gesund und produktiv durchs Leben zu kommen.
Ich wette mit Ihnen, dass ein Kind, das gut in der Schule ist, deswegen gut in der Schule ist, weil es von zu Hause unterstützt wird, dort aber auch Disziplin gelernt hat. Ich wette mit Ihnen, dass in einem solchen Haushalt Bildung hoch im Kurs steht. Ich wette, dass so ein Kind von zu Hause ermutigt wird, jedes Jahr gute Noten heimzubringen. Ich wette mit Ihnen, dass die Eltern dieses Kindes sich für seine Schulbildung interessieren. Oft sind Kinder deshalb gut in der Schule, weil es ihren Eltern wichtig ist und weil sie dem Kind vermitteln, dass es ihnen wichtig ist.
Sie könnten anführen, dass viele der Kinder, die laut diesen Statistiken scheitern, nicht aus „traditionellen“ Familien kommen. Viele Kinder haben keine Eltern, die ihnen Mut machen und sie fördern. Sie haben recht. Aber viele Kinder haben das schon und schaffen
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