Deine Kinder sind Deine Schuld
Lippenstifte und Nagellackfarben auslösten. Sie fuhr einen nagelneuen Mercedes und sah wie eine Millionärin aus, und ihr Tick kostete sie auch in etwa eine Million. Dabei wohnten sie und ihr Mann in einem winzigen Appartement ohne Möbel, außer einer Couch, einem Bett und einer Ankleide. Es gab kein Esszimmer, keine Tische und Stühle, was kein Problem war, da sie ja sowieso Abend für Abend auswärts aßen. Sie besaßen keinen Fernseher, an den kahlen Wänden hing kein Bild, kein Gemälde. Warum? Weil niemand die Wohnung je zu Gesicht bekam, also lohnte es sich nicht. Als ich sie nach ihren Lebensumständen fragte, sagte sie, ihr Vater habe immer zu ihr gesagt, wenn sie immer einen nagelneuen Mercedes fahre, eine goldene Rolex-Uhr am Handgelenk trage und superschick angezogen sei, sei es egal, was sich hinter der Fassade abspielt. Ich sagte ihr, ich hielte so etwas für Kindesmissbrauch. Sie weinte. Ich hatte recht und ihr Vater eindeutig unrecht. Er hatte Geld, aber er brachte ihr nie bei, das Geld zu respektieren, es klug zu verwenden, zu investieren oder anzusparen. In dieser Familie besaß das Geld die Menschen, nicht umgekehrt.
Nur allzu häufig nehmen sich betuchte Eltern nicht die Zeit, ihren Kindern zu erklären, wie man Geld verdient oder klug damit umgeht. Sie verwöhnen ihre Kinder und meinen, sie würden ihnen helfen, indem sie dafür sorgen, dass sie nicht „leiden“ müssen und immer alles haben, was ihr Herz begehrt. Was sie damit anrichten, ist, dass sie die Zukunft ihrer Kinder schädigen, indem sie ihnen weismachen, Reichtum sei etwas ganz Selbstverständliches. Sie geben ihren Kindern ein überzogenes Anspruchsdenken mit, die Erwartung, es wäre für sie gesorgt und sie müssten dafür nicht arbeiten. Kinder, die auf diese Weise groß werden, bekommen irgendwann später mit schöner Regelmäßigkeit Geldprobleme; sie machen zu viele Schulden und überziehen ihren Kreditrahmen, weil sie nie gelernt haben, was es bedeutet, sich sein Geld selbst verdienen zu müssen.
Ob Sie nun viel oder wenig Geld haben, Sie sollten Ihren Kindern unbedingt beibringen, wie man Geld verdient, anlegt, spart und besonnen ausgibt.
Was erzählen Sie Ihren Kindern über Geld? Sprechen Sie offen mit ihnen übers Geldverdienen, darüber, was alles wie viel kostet, wie man haushaltet und spart? Nicht? Warum nicht? Fürchten Sie sich davor?
Wo man am besten anfängt
Fangen Sie damit an, dass Sie Ihrem Kind ein gewisses Taschengeld auszahlen. Dieses Geld sollten Sie ihm immer am gleichen Wochentag geben, so wie wir Erwachsene unseren Gehaltsscheck ja auch immer an demselben Wochentag bekommen. Falls Sie Ihr Gehalt monatlich ausbezahlt bekommen: Für ein Kind ist einmal im Monat zu lang zum Planen, Kinder haben noch keinen so klaren Zeitbegriff, einmal wöchentlich ist besser.
Erzählen Sie Ihrem Kind, dass dieses Taschengeld das Geld ist, das es bekommt, wenn es seinen Teil der familiären Verpflichtungen erfüllt hat. Zu diesen Pflichten gehört es, sein Zimmer sauber zu halten, seine Sachen, die auf dem Boden herumliegen, aufzuheben, dreckige Wäsche im Waschraum abzugeben, seine eigene saubere Wäsche in den Schrank zu räumen, bei der Essenszubereitung und beim Abspülen und Abtrocknen mitzuhelfen und den Abfall wegzubringen. Jede dieser Arbeiten kann auch das kleinste Kind schon verrichten. Selbst im Alter von zwei Jahren können Kinder schon jede dieser Arbeiten bis zu einem gewissen Grad übernehmen. Das lehrt Kinder früh, dass man nicht bequem sein und nichts tun darf, sondern sich sein Geld verdienen muss. Es ist eine einfache Lektion: Du bekommst Dein Taschengeld nur, wenn Du im Haushalt mitarbeitest.
Zahlen Sie dieses Taschengeld aus, egal, wie gut die Arbeiten verrichtet wurden. Das ist wie mit Ihrem Gehalt. Auch wenn Ihr Chef nicht mit Ihrer Arbeit zufrieden ist, muss er Ihnen trotzdem das volle Gehalt zahlen; anstatt zu kürzen, spricht er mit Ihnen und arbeitet mit Ihnen zusammen an der Verbesserung Ihrer Leistung. Aber Ihr Geld bekommen Sie trotzdem. Handhaben Sie es mit Ihrem Kind genauso: Auch wenn der Chef (Sie) mit der Leistung seines Mitarbeiters (Ihr Kind) nicht zufrieden ist, wird trotzdem der volle Betrag ausbezahlt; aber sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Leistung und arbeiten Sie gemeinsam mit ihm daran, diese zu verbessern.
Anders ist es mit der Bezahlung für Sonderaufgaben, wie Autowaschen und andere Projekte. Wenn solche Aufgaben anfallen, sollten Sie sich auf einen Preis
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