Deine Küsse - heißer als Feuer
erläuterte er ungeduldig.
„Nein, ich bin nicht schwanger.“
„Gut.“ Er klang erleichtert. „In dieser Phase unseres Lebens wäre das eine Komplikation, auf die wir gut verzichten können, nicht wahr?“
Du vielleicht . Doch ihre Sehnsucht nach einem Kind würde er nie verstehen. Er stand auf, und sie konnte den Blick nicht von ihm wenden. Sie sehnte sich nach ihm, und das trotz der Dinge, die er ihr angetan hatte und die er jetzt wieder von ihr erwartete. Wie sollte sie das überleben?!
„Dabei fällt mir ein, Art sollte eigentlich bei der ersten Ballonlandung morgen anwesend sein. Wir haben ein Champagnerfrühstück geplant, und ich habe ein paar neue Ideen für die Speisekarte.“ Als er ihren abwesenden Blick bemerkte, grinste er. „Aber du brauchst nicht an seiner Stelle zu kommen, wenn du nicht willst.“
„Doch, ich komme. Wann geht’s los?“
„Die Landung ist für kurz nach Sonnenaufgang geplant.“ Er lachte, als sie gequält aufstöhnte. „Ach ja, du bist ja kein Morgenmensch, das hätte ich beinah vergessen. Aber du kannst ganz leger kommen. Jeans, Stiefel und eine Jacke, das genügt.“
Er stieg aus dem Whirlpool, und sie ergriff die Flucht.
4. KAPITEL
Zu Guys Überraschung wartete Avery bereits auf ihn, als er am frühen Sonntagmorgen die Lobby betrat. Sie betrachtete die gerahmten Fotos all der Berühmtheiten, die seit der Eröffnung das Jarrod Ridge besucht hatten. Offenbar hatte sie ihn gehört, denn sie drehte sich um, als er näher kam. Unwillkürlich musste er lächeln, denn sie wirkte nicht so proper und aufgeräumt wie sonst, sondern eher wie ein verschlafenes kleines Mädchen. Umso mehr da sie eine Brille trug, was sie normalerweise tagsüber nie tat.
Als sie seinen erstaunten Blick bemerkte, sah sie verlegen zu Boden. „Ich bin zu müde, deshalb habe ich meine Kontaktlinsen noch nicht eingesetzt. Ich mach das später.“
„Warum? Die Brille ist doch okay.“ Wahrscheinlich hatte sie aus denselben Gründen wie er schlecht geschlafen. Der Quickie im Whirlpool hatte ihn nicht befriedigt, im Gegenteil. Er sehnte sich nach mehr, wollte sie in seinem Bett haben und die ganze Nacht lieben. Auch jetzt spürte er wieder dieses Verlangen, und nur mit Mühe konnte er sich zurückhalten, allerlei Unsinn zu sagen, etwa dass sie mit Brille genauso gut aussah wie ohne. Obwohl, wenn er es sich recht überlegte, entsprach das durchaus der Wahrheit, auch wenn es vielleicht nicht besonders schmeichelhaft war.
Denn gerade die Kombination von ihrer sexy Figur, die durch die enge weiße Jeans und das knappe Denimjäckchen noch betont wurde, und der Brille, die ihr etwas Intellektuelles verlieh, empfand er als besonders erregend.
Glücklicherweise kam jetzt auch die Gruppe, die die Ballonfahrt gebucht hatte, und lenkte ihn von den Gedanken an Avery ab, mit der er sich seines Erachtens ohnehin viel zu sehr beschäftigte. Doch als er den anerkennenden Blick auffing, den einer der Männer Avery zuwarf, war es mit seiner Gelassenheit auch schon wieder vorbei.
Schnell wandte er sich ab, um nicht in Versuchung zu kommen, den Gast anzufahren. Er schob die Glastür auf, die nach draußen führte, und atmete tief durch. Die kühle Morgenluft tat ihm gut. Noch war Spätsommer, aber der Herbst lag schon in der Luft.
Auf einer großen Betonfläche, die normalerweise als Hubschrauberlandeplatz diente, waren mehrere farbenfreudige Ballonhüllen ausgebreitet. Die Körbe für die Passagiere standen daneben. Die drei Piloten und ihre Assistenten sowie das Personal vom Hotel, das das Frühstück servieren würde, warteten bereits auf die Gäste. Die Stimmung war heiter.
Als der große Ventilator angeworfen wurde und der erste Ballon anfing, sich mit Luft zu füllen, ging ein bewunderndes Raunen durch die Zuschauer. Wenige Minuten später zischte der Brenner, der die kalte Luft erwärmte, sodass sich der feuerrote Ballon bald über den angehängten Korb erhob. Die anderen Ballons folgten. Die gut zwanzig Gäste teilten sich schnell in drei Gruppen auf und stiegen in die Körbe. Ein paar Fotos, dann wurde gewunken. Die Leinen wurden losgemacht, und kurz darauf erhoben sich die drei Ballons majestätisch in die Höhe.
„Das ist ja fantastisch!“ Avery stand hinter Guy und zeigte auf die Ballons, die gerade von den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne erreicht wurden und in ihren kräftigen Farben leuchteten. Guy wandte sich zu ihr um. Noch nie waren ihre Augen so blau gewesen, und bei ihrem
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