Deine Küsse - heißer als Feuer
nüchternen Frage fuhr Guy zusammen. Nur mit Mühe konnte er sich von dem Anblick losreißen, den sie bot. Avery, in die Couchecke gedrückt, sodass sich die weiße Jeans über Po und Oberschenkeln spannte. Der tiefe Ausschnitt ihrer Bluse gab fiel von ihrer hellen Haut preis … Und dieser Mund! Wie sehr sehnte Guy sich danach, ihn zu küssen … „Äh … Ich habe eine kleine PowerPoint-Präsentation vorbereitet, die uns wahrscheinlich schon ein gutes Stück weiterbringt.“
Sie blickte auf den Flachbildschirm, der an der ihr gegenüberliegenden Wand angebracht war, und lächelte auffordernd. „Gut, dann wollen wir uns das mal ansehen.“
Aber er hatte seinen Laptop noch nicht angeschlossen. Verlegen rieb er sich den Nacken. „Vielleicht sollten wir erst sehen, was wir im Gespräch klären können.“
Sie nickte und suchte nach einer neuen Sitzposition. Als dabei die Bluse etwas verrutschte und Guy ihren Brustansatz sehen konnte, wurde ihm der Mund trocken, und er hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Während der nächsten zwanzig Minuten nahm er kaum wahr, was besprochen wurde. Aber da Avery sich immer wieder etwas notierte und viele Vorschläge machte, musste es ja wohl um das gemeinsame Thema gegangen sein.
Schließlich klappte sie das Notizbuch zu und setzte sich wieder gerade hin. „Gut, das war’s dann wohl.“
Erleichtert lehnte er sich zurück, konnte jedoch die Augen noch immer nicht von ihr lassen. Denn jetzt beugte sie sich vor, pikste ein Stück Chorizo auf, öffnete die rosigen Lippen, schob die Wurst in den Mund und begann, genüsslich zu kauen. „Hm“, schwärmte sie, „dieser Geschmack würde fantastisch zu dem schweren Rotwein aus den Tempranillo-Trauben passen.“
„Glaube ich auch.“ Er starrte sie an wie ein hungriger Kater eine Maus, die er zwischen den Pfoten hielt.
Dann aber runzelte sie die Stirn. „Da ist irgendein Gewürz drin, das ich nicht benennen kann. Hast du die Chorizo schon probiert?“
Er schüttelte nur den Kopf, ohne sie aus den Augen zu lassen.
„Solltest du aber.“ Sie pikste ein zweites Stück auf, zusammen mit einer Scheibe getrockneter Tomate, und hielt Guy beides hin.
Er nahm es und kaute langsam. Sehr gut.
„Was meinst du? Kennst du dieses Gewürz?“ Gespannt sah Avery ihn an.
„Ich glaube, das ist Pimentón, ein spanisches Paprikagewürz.“
Anerkennend schnipste sie mit den Fingern. „Richtig!“ Sie schob sich eine Olive in den Mund. „Also, was genau willst du denn nun an dem Angebot der Restaurants ändern?“ Erwartungsvoll sah sie ihn an.
Sicher hatte sie sich schon viele Notizen zu dem Thema gemacht, und dafür wurde sie auch vom Jarrod Ridge bezahlt. Warum war er dann trotzdem irgendwie irritiert und konnte sich nur schwer auf die Sache konzentrieren? „Also, ich … ich will eigentlich etwas ganz Neues machen.“
„Aha.“
Schweigend beschäftigten sie sich mit den Tapas, bis die Teller leer waren.
„Und wann willst du mir nun die PowerPoint-Präsentation zeigen?“, erkundigte sich Avery, nachdem die letzte Olive in ihrem Mund verschwunden war.
Du meine Güte, sie meinte es wirklich ernst. Sie wollte arbeiten. Seufzend stand Guy auf und verband seinen Laptop mit dem Fernsehgerät. Dann setzte er sich auf die Couch neben sie und legte ihr die Hand aufs Knie. Doch als sie ihn stirnrunzelnd ansah, zog er die Hand schnell wieder zurück und stellte den Apparat an. Was blieb ihm auch übrig? Offenbar war sie ganz auf die Arbeit konzentriert, denn sie machte sich immer wieder Notizen.
Als sie schließlich das Büchlein und den Stift auf den Tisch legte und sich zurücklehnte, fragte er hoffnungsvoll: „Genug?“
Doch zu seiner Enttäuschung schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich möchte alles sehen, auch die Interviews.“
„Wenn du meinst …“ Auch er lehnte sich zurück. Er hatte das Ganze natürlich schon ein paar Mal gesehen, und so schweiften seine Gedanken immer wieder ab. Das heißt, sie konzentrierten sich ganz eindeutig auf die Frau, die neben ihm saß. Aber was war das? Plötzlich stieß ihr Kopf an seine Schulter, und sofort legte er den Arm um Avery. Sie seufzte befriedigt auf und rutschte tiefer in seine Armbeuge. Überrascht sah er sie an. Sie war eingeschlafen!
Wie jung sie aussah, wie unschuldig. Die schwarzen Wimpern lagen auf den zarten Wangen, und als er ihr vorsichtig die seidenweichen Haarsträhnen aus der Stirn strich, murmelte sie etwas und schmiegte sich noch enger an ihn.
Himmel, nur
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