Deine Küsse - heißer als Feuer
„Warum denn ich? Ich bin doch ein eingefleischter Junggeselle.“
Alles lachte. „Aber neben Christian bist du der Einzige, der wirklich in Aspen wohnt.“ Erica ließ nicht locker.
„Okay, überredet. Hm, lasst mal überlegen … Ihr wollt im Dezember heiraten. Warum wollt ihr beim Empfang dann nicht Guy und Blake als Santa Claus in doppelter Ausfertigung auftreten lassen? Als Supergag sozusagen.“
Wieder lachten alle, und Guy, der mit drei Restaurantchefs aus Aspen im Gespräch war, drehte sich schnell zu dem Bruder um. „Das habe ich gehört.“
„Das solltest du auch.“ Trevor grinste.
„Oh, ja. Und beide müssen einen dicken weißen Bart tragen.“ Avery prustete los vor Lachen.
„Nie und nimmer.“ Guy wirkte verärgert. Doch als Erica vorschlug, in die Vorbereitungen möglichst viele Einwohner von Aspen einzubeziehen, verabschiedete er sich schnell von seinen Gesprächspartnern und trat zu den anderen. „Das ist eine ausgezeichnete Idee. Die Leute mögen das und fühlen sich umso mehr mit dem Jarrod Ridge verbunden.“
Erica wurde rot vor Freude, und Avery war einmal mehr von Guy angetan. Endlich war er über seinen Schatten gesprungen und hatte die Halbschwester akzeptiert. Ein paar Minuten später verabschiedete sie sich von der Gruppe, nachdem sie erklärt hatte, sie habe noch zu arbeiten. Als sie sich umwandte und sich mit schnellen Schritten entfernte, hatte sie das Gefühl, dass aller Augen ihr folgten.
„Die Frau hat Klasse“, meinte Louis und blickte Avery hinterher. Guy stieß einen unwilligen Laut aus, woraufhin Christian ihn erstaunt ansah. „Bist du anderer Meinung, Guy? Oder hattest du einfach so viel zu tun, dass es dir nicht aufgefallen ist?“
Verdammt . „Wie könnte mir so was nicht auffallen!“
„Eben!“ Guys zukünftiger Schwager grinste befriedigt. „Und? Was wirst du nun tun?“
„Nichts!“
„So dumm kannst du doch gar nicht sein“, mischte Trevor sich jetzt ein. „Ein Restaurantbesitzer beziehungsweise Chefkoch und eine exzellente Weinexpertin, das passt doch ideal zusammen.“
„Das hätte von Dad kommen können“, empörte sich Guy. „Warum muss man sich unbedingt mit jemandem zusammentun, der aus der gleichen Berufssparte kommt? Vielleicht habe ich gar keine Lust, immer übers Geschäft mit meiner Geliebten zu reden.“
„Du hast keinen Grund, dich zu beschweren“, fiel Gavin ein. „Du hast trotz der Testamentsbestimmungen wenigstens in deinem Beruf bleiben können. Während ich alles aufgeben musste, was ich in den letzten zehn Jahren erreicht hatte. Ich fühle mich hier wie lebendig begraben. Was hat Dad sich nur dabei gedacht, uns alle hierherzuzitieren und uns zu zwingen, unser altes Leben aufzugeben?“
Doch keiner ging auf seine Klage ein. Stattdessen blies Erica in Trevors Horn: „Aber Avery und du, ihr habt sehr viel gemeinsam, Guy. So etwas ist sehr wichtig.“
Guy fühlte sich von allen Seiten bedrängt. Zwar hätte er die Familie sofort auf seiner Seite, wenn er von Averys Betrug erzählen würde. Aber das war ihm zu peinlich, denn er hätte zugeben müssen, wie leichtgläubig er gewesen war. „Gut, dass Blake gerade in New York ist, sonst würdet ihr ihn auch noch gegen mich aufhetzen.“
Erica musste lachen. „Kann schon sein. Aber da ist immer noch Melissa …“
„Apropos Melissa“, Guy sah sich leicht beunruhigt um, „wo ist sie? Ich habe sie den ganzen Vormittag noch nicht gesehen.“ In der letzten Woche hatte er sie kaum zu Gesicht bekommen. Und wenn, dann war sie sehr ruhig gewesen, ausgesprochen untypisch für sie.
„Sie hat wahrscheinlich mit dem Spa sehr viel zu tun“, meinte Erica.
„Aber heute Morgen war sie nicht im Fitnessraum“, bemerkte Christian.
„Sie wird schon wieder auftauchen“, versuchte Guy sich selbst und die anderen zu beruhigen. „Und dann könnt ihr zur Abwechslung mal sie verkuppeln. Vielleicht solltet ihr jetzt schon mal nach einem passenden Mann Ausschau halten.“
Alle lachten, und Guy war erleichtert, als die Unterhaltung sich wieder der bevorstehenden Hochzeit zuwandte.
Erst am späten Nachmittag traf er wieder mit Avery zusammen. „Ich würde mit dir gern noch über die neuen Anweisungen für die Restaurants reden“, fing er an, während sie auf Jarrod Manor zugingen.
„Das hat doch noch Zeit.“
„Nein, ich finde, das sollten wir heute Abend hinter uns bringen.“ Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie ihm schon wieder entglitt. „Komm doch zu mir, wenn du mit
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