Deine Küsse - heißer als Feuer
deiner Suite wohne?“
„Gar nichts.“
„Oh, doch. Da kennst du die Menschen aber schlecht. Jeder wird mich für eine raffinierte Frau halten, die sich einen reichen Mann geangelt hat. Du selbst hast mich doch noch vor wenigen Tagen so eingeschätzt.“
Verlegen sah er zu Boden. „Entschuldige, das hätte ich nicht sagen sollen.“
„Allerdings nicht. Entschuldigung angenommen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich nicht bei dir einziehe.“
Er schwieg, und Avery wartete gespannt auf seine Reaktion. Würde er mit ihr streiten? Oder sie in die Arme nehmen?
Aber er sagte lediglich: „Wir müssen unsere gemeinsame Präsentation vorbereiten. Die, die für morgen vorgesehen ist.“
War es nicht das, was sie wollte? Dass sich ihre Beziehung auf die gemeinsame Arbeit beschränkte? Eigentlich schon, und doch wurde ihr das Herz schwer, weil er sich plötzlich damit zufriedenzugeben schien. „Ja, aber wir sollten vielleicht gleich über beide Veranstaltungen sprechen, auch über die von nächstem Mittwoch.“ Sie zwang sich, freundlich zu lächeln. „Wie wäre es, wenn ich in einer Stunde mit meinen Vorschlägen zu dir käme? Und wenn du was zu essen dahättest, hätte ich nichts dagegen. Aber glaub nicht, dass du mich zum Bleiben überreden kannst.“
Avery hielt ihr Versprechen. Genau eine Stunde später meldete sich die Gegensprechanlage. Guy schickte den Fahrstuhl herunter und öffnete die Tür zum Penthouse.
Und da stand sie auch schon vor der Tür, eine Umhängetasche über der Schulter, und lächelte strahlend. In der weißen Jeans und der roten Seidenbluse, die ihre Kurven sehr vorteilhaft betonten, sah sie einfach zum Anbeißen aus.
„Komm rein“, sagte Guy und musste sich räuspern.
Sie trat ein. „Hm, das sieht ja gut aus!“ Sie wies auf den niedrigen Couchtisch, auf dem verschiedene Schälchen mit allen möglichen Tapas standen. „Kaum sehe ich was zu essen, muss ich daran denken, wie lange ich schon nichts mehr zu mir genommen habe.“
„Zimmerservice“, bemerkte er lakonisch.
„Na und?“ Sie schüttelte amüsiert den Kopf und setzte sich dann auf eines der zwei kleinen Sofas. „Andererseits ist das schon eine Enttäuschung. Denn ich hatte gedacht, dass du die letzte Stunde in der Küche geschuftet hättest, um das hier vorzubereiten. Erinnerst du dich? Du schuldest mir noch ein Essen. In New York hattest du mir versprochen, mal für mich zu kochen. Ich warte bis heute darauf.“
Wenn sie wüsste! An ihrem Geburtstag hatte er etwas ganz Spezielles für sie gekocht. Aber sie war ja nie gekommen, weil sie sich mit Jeff hatte vergnügen müssen. „Wir haben viel zu tun“, sagte er, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen. „Lass uns anfangen.“
Doch sie schien nicht begriffen zu haben, dass er das Thema wechseln wollte. „Als ich bei dir gewohnt habe, haben wir uns oft das Essen direkt aus deinem Restaurant kommen lassen, und …“
„Warum denn nicht?“, unterbrach er sie unwirsch. „Die meisten Frauen wären glücklich, wenn sie nicht kochen müssten.“
„Ich nicht. Ich koche sogar sehr gern.“
„Aber du hast es selten gemacht. Und meist hast du dich auch nur um das Frühstück gekümmert.“
„Kein Wunder.“ Sie musste lachen. „Du kannst dir wohl nicht vorstellen, wie schwierig es ist, einen Sternekoch kulinarisch zu verwöhnen?! Andererseits habe ich manchmal meine Zweifel, ob du überhaupt kochen kannst. Mir zumindest hast du es noch nie bewiesen.“ Unter ihren dunklen Wimpern hervor warf sie ihm einen koketten Blick zu.
Da musste auch Guy lachen. „Du hast recht, ich frage mich manchmal auch, ob ich das Kochen nicht bereits verlernt habe. Heutzutage stelle ich die Köche ein und verbringe sehr viel mehr Zeit im Büro als in der Küche.“
„Bei den Kochshows im Fernsehen bin ich immer wieder beeindruckt, wie lässig diese Köche alles handhaben.“ Avery lehnte sich zurück und verschränkte lächelnd die Hände hinter dem Kopf. „Sie schneiden die Zwiebeln, ohne zu weinen, und zaubern in Windeseile die raffiniertesten Gerichte auf den Tisch. Du musst mir mal zeigen, wie man das macht.“
Verdammt, warum musste sie sich auch so verführerisch auf dem Sofa räkeln. „Vielleicht irgendwann mal“, gab er widerwillig zurück.
Avery schlüpfte aus den Schuhen und zog die Füße unter sich. Dann griff sie nach ihrer Tasche, suchte darin und zog schließlich ihr kleines schwarzes Notizbuch heraus. „Okay, womit wollen wir anfangen?“
Bei ihrer
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