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Deine Küsse - heißer als Feuer

Deine Küsse - heißer als Feuer

Titel: Deine Küsse - heißer als Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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nicht um, sondern starrte weiter das Gemälde an. Was könnte diesen Gefühlsausbruch bei Guy bewirkt haben?
    „Der Fluss Roaring Fork war Margaret Jarrods Lieblingsmotiv. Dies ist eins der letzten Bilder, die sie von dem Fluss gemalt hat.“
    Langsam drehte Avery sich zu ihm um. „Margaret Jarrod?“
    „Ja, Don Jarrods Frau.“ Er blickte kurz zur Tür, vor der Guy auf und ab ging. „Ich dachte, Sie wären mit ihrem Werk vertraut.“
    Avery schüttelte nur den Kopf. Sie konnte kein Wort herausbringen.
    „Die ganze Stadt war sehr betroffen, als sie von Dons Tod erfuhr.“
    „Ja.“ Sie räusperte sich kurz. „Es war schlimm für die Familie.“ Tausend Fragen gingen ihr durch den Kopf. Guy hatte seine Mutter nie erwähnt. Warum nicht? Was war geschehen? Hatte es etwas mit dem Fluss zu tun? Aber sie scheute sich, den Galeriebesitzer danach zu fragen.
    Doch der fuhr bereits fort: „Schlimm für jedermann. Das Jarrod Ridge ist ein großer Anziehungspunkt für Touristen. Die Food and Wine Gala ist nicht das einzige Großereignis, das Don Jarrod ins Leben gerufen hat und von dem die ganze Stadt profitiert. Man hat Angst, dass seine Kinder das Resort nicht in der alten Art und Weise weiterführen wollen, ja, möglicherweise sogar daran denken, das Ganze zu verkaufen. Das wäre fatal für die Stadt.“
    Was sollte sie darauf antworten? „Ich bin wegen des Festivals hier, eine sehr gelungene Sache“, antwortete sie ausweichend und lächelte dann entschuldigend. „Ich muss gehen, Guy wartet.“
    Mit hochgezogenen Schultern und Händen in den Hosentaschen stand Guy vor der Tür und sah Avery entgegen. Jede Leichtigkeit und Freude war aus seinem Gesicht gewichen. Oh, wie sehr sehnte sie sich nach dem Mann, der sie noch vor wenigen Minuten lachend hochgehoben und geküsst hatte.
    Sie musste ihn wiederfinden, auch wenn das nicht einfach sein würde. Andererseits war sie noch nie einer Herausforderung aus dem Weg gegangen. Sie musste versuchen, ihn abzulenken. Also hakte sie sich bei ihm unter und sagte fröhlich: „So, und nun will ich die Konkurrenz kennenlernen.“
    In der Bar hatte sich ein sehr unterschiedliches Publikum versammelt. Die meisten Gäste waren salopp angezogen, allerdings herrschten Designermarken auch bei Jeans und T-Shirts vor.
    Der Mann hinter der Bar nahm ihre Bestellung entgegen, und während sie auf die Drinks warteten, sah Avery sich sehr genau die schwarze Tafel mit den angebotenen Cocktails an. Dann griff sie nach der Wein- und Bierkarte.
    „Nicht schlecht“, meinte sie und nahm dankend ihren Drink entgegen.
    Guy bezahlte und setzte sich dann auf den Barhocker neben sie. „Aber deine Auswahl ist besser.“
    „Ja, selbstverständlich.“ Sie lächelte ihn selbstsicher an. „Hier gibt es nur das, was überall angeboten wird.“
    „Du meinst, sie gehen kein Risiko ein?“
    „Genau.“
    „Und du scheust kein Risiko?“, hakte er nach.
    Sie wusste sofort, worauf er anspielte. „Gib dir keine Mühe, Guy. Ich steige nicht in so einen Ballonkorb.“
    Er grinste. „Wie kommst du denn darauf? Ich habe doch gar nichts gesagt.“
    „Das brauchst du auch nicht. Ich weiß trotzdem, woran du dachtest.“ Er war hartnäckig, wenn er etwas erreichen wollte, das wusste sie. Aber auch sie konnte ausgesprochen stur sein.
    Als Nächstes wollten sie sich ein Grillrestaurant ansehen, das in einem hell erleuchteten Einkaufzentrum lag. Auf dem Weg dorthin kamen sie an einem Hamburger-Lokal vorbei. Plötzlich hörten sie ein lautes metallenes Scheppern. Erschrocken sah Avery Guy an. „Was war denn das?“
    „Wahrscheinlich ein Bär.“
    „Ein Bär? Du scherzt!“
    „Oh, nein. Seit etwa einem Jahr werden immer wieder Bären in der Stadt gesehen.“
    In diesem Augenblick kamen zwei Jungs um die Ecke, die mit einem Stoppschild herumfuchtelten. Guy trat ihnen in den Weg. „Wo habt ihr das denn her?“
    Schuldbewusst sahen die beiden ihn an. „Sorry, Mister, wir bringen es auch wieder zurück.“
    „Aber schnell!“
    Die beiden verschwanden, so schnell wie sie aufgetaucht waren. Avery und Guy hörten sie noch leise lachen.
    „Tja, dann war es wohl nichts mit deinem Bären.“ Avery hob bedauernd die Schultern. „Ich hoffe, die beiden Jungs bringen es wirklich zurück.“
    „Davon bin ich überzeugt. Die haben so was noch nie gemacht.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Die wirkten nicht abgebrüht. Außerdem war ich schließlich auch mal ein Junge.“
    „Na, glücklicherweise war es diesmal

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