Deine Küsse - heißer als Feuer
deinen Sachen fertig bist.“
„Okay, aber wir wollen uns lieber in der Sky Lounge treffen. Ich bin sowieso dabei, deren Bierangebot noch zu erweitern.“
Sich in aller Öffentlichkeit treffen, wo doch jedem klar sein musste, welche Wirkung sie auf ihn hatte? Selbst seine Familie hatte es bereits bemerkt. „Ich habe eine bessere Idee. Lass uns doch in die Stadt gehen und sehen, was die Konkurrenz anzubieten hat.“
Avery sah ihn überrascht an und lächelte dann. „Das hört sich gut an.“
Finde ich auch, dachte Guy. Auf diese Weise saß ihm die Familie nicht ständig im Nacken, und er fühlte sich nicht so unter Druck. Außerdem konnte er besser vor ihnen geheim halten, was für ein Mensch Avery wirklich war. Obwohl es auch für ihn immer schwieriger wurde, sich daran zu erinnern.
Sie musste ihn verhext haben.
Avery wurde sehr schnell klar, dass sie sich leicht in Aspen verlieben könnte. Auf der Hauptstraße herrschte lebhafter Verkehr, von Porsches über geschmackvoll wieder hergerichtete alte Cadillacs bis zu normalen Pick-ups sah man alle Wagentypen. Auch an Geschäften gab es eine große Auswahl, Designerläden und Kaufhäuser – für jeden Geschmack war etwas dabei.
Nachdem Guy den SUV geparkt hatte, stieg Avery aus und sah sich überrascht um. So lebendig hatte sie sich die Stadt nicht vorgestellt. Viele Menschen waren unterwegs, kamen aus Restaurants, blieben vor Schaufenstern stehen, gestikulierten und lachten. Guy kam an ihre Seite, aber sie merkte kaum, dass er ihre Hand nahm.
Mit ausgestrecktem Arm wies er auf ein Schild. „Dahinten in der Bar sollten wir vielleicht mit unseren verdeckten Ermittlungen anfangen“, flüsterte er in verschwörerischem Tonfall.
Sie sah ihn an und zog die Nase kraus. „Vielleicht kann ich mit denen auch über einen Job sprechen.“ Dieser Gedanke war ihr eben gekommen. Wenn sie hier in der Stadt Arbeit fand und mit Guy so weit alles gut lief, konnte sie vielleicht noch etwas länger hierbleiben. Himmel, was sollte das nun wieder? Hatte sie vollkommen vergessen, was sie sich vorgenommen hatte?
„Aber erst, wenn du deinen Vertrag mit dem Jarrod Ridge erfüllt hast. Dabei fällt mir ein …“ In gespieltem Entsetzen starrte er sie an. „… wir müssen den Vertrag schleunigst aufsetzen, und du musst ihn unterschreiben! Wie konnte ich das vergessen?“
Sie lachte laut los, und in der nächsten Sekunde hatte Guy sie umarmt und an sich gezogen. Er küsste sie spielerisch, und kurz überließ sie sich diesem wunderbaren Gefühl, bevor sie sich von ihm löste und ihm die Hand entzog. Du liebe Zeit, sie hatte auch noch Händchen mit ihm gehalten … mit dem stadtbekannten Guy Jarrod mitten auf der Hauptstraße von Aspen! Um ihre Verwirrung zu verbergen, blieb sie vor einem Schaufenster stehen. „Oh, das ist eine Galerie. Komm, lass uns hineingehen.“
„Aber ein paar Häuser weiter ist doch schon die Bar.“
„Ich möchte trotzdem mal eben reingehen. Du kannst ja draußen warten, wenn du nicht mitkommen willst.“ Schnell stieß sie die Tür auf. In dem ersten Raum hingen die üblichen Aquarelle von der Stadt, die bei Touristen so beliebt waren. Ohne darauf zu achten, ging Avery weiter und kam in einen kleinen Raum, in dem nur ein einziges Bild hing. Sie kam näher, ihr stockte der Atem.
Selten hatte ein Bild sie so beeindruckt wie dieses, ohne dass sie gleich sagen konnte, warum. Da spürte sie, wie Guy neben sie trat. „Ist das Bild nicht unglaublich gut?“, flüsterte sie ergriffen.
„Ja, unglaublich.“ Bei dem seltsamen Tonfall drehte sie sich zu Guy um. Er war blass geworden.
„Guy?“ Besorgt legte sie ihm die Hand auf den Arm. „Was ist mit dir?“
„Ich warte draußen auf dich.“ Ohne ihre Reaktion abzuwarten, wandte er sich um und verließ fluchtartig die Galerie.
Avery blickte ihm stirnrunzelnd hinterher. Was war nur mit ihm los? War er verärgert, weil sie sich so schnell aus der Umarmung gelöst hatte? Oder passte ihm hier in der Galerie irgendetwas nicht? Wieder warf sie einen Blick auf das Gemälde.
Es war wirklich ungeheuer eindrucksvoll. Was könnte Guy so aus der Fassung gebracht haben? Das Bild deutete in kräftigen Strichen einen Fluss an, einen rauschenden, wilden Fluss unter einem Gewitterhimmel. Die dunklen Farben unterstrichen noch die raue Kraft der Naturgewalten, ja, nicht nur Kraft, sondern auch Wut steckte in dem Bild.
„Faszinierend, nicht wahr?“ Der Galeriebesitzer war hinter Avery getreten, aber sie drehte sich
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