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Deine Küsse - heißer als Feuer

Deine Küsse - heißer als Feuer

Titel: Deine Küsse - heißer als Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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ständig zwischen New York und Aspen pendelt. Glaub mir, wir hocken nicht so dicht aufeinander, wie mancher denkt. Außerdem bin ich sehr oft morgens zum Familienfrühstück nicht da, weil ich die Lieferungen von Obst und Gemüse überprüfen muss, die vom Großmarkt kommen.“
    Das alles klang sehr überzeugend.
    „Du solltest bei mir einziehen“, drängte er wieder.
    „Aber ich möchte nicht, dass man mich sieht, wenn ich morgens aus dem Privatfahrstuhl steige“, beharrte sie stur. „Die Leute … die Angestellten … man wird sehr schnell über mich klatschen.“
    „Wer über dich klatscht, wird entlassen.“
    Sie riss entsetzt die Augen auf.
    „He, nun sieh mich doch nicht so an. Das sollte ein Witz sein, kein sehr guter, gebe ich zu.“
    Dennoch, diese Bemerkung machte ihr wieder klar, was für eine Macht ein Mann wie Guy Jarrod besaß. Er konnte über das Leben anderer Menschen bestimmen. Auch über ihrs.
    Etwas später am Nachmittag hatte Avery das dringende Bedürfnis, die Menschenmengen und das Gewühle auf der Food and Wine Gala hinter sich zu lassen und allein zu sein. Sie stieg ins Auto und fuhr nach Aspen. Ohne dass es ihr bewusst war, hatte sie den Weg zur Galerie eingeschlagen. Als sie die Tür öffnete, begrüßte der Besitzer sie wie eine alte Bekannte. Aber Avery wimmelte ihn höflich ab und ging sofort in den kleinen Raum, in dem das Gemälde von Guys Mutter hing. Sie betrachtete es lange und intensiv, als könne es ihr die Fragen beantworten, die sie immer wieder quälten.
    Ganz bestimmt hatte Guy darunter gelitten, dass seine Mutter relativ jung gestorben war. Sie musste ihm gefehlt haben, auch wenn er nie ein Wort über sie verloren hatte. Was ist geschehen? flehte Avery das Bild lautlos an. Hilf mir zu verstehen, was mit ihm los ist.
    Doch das Bild schwieg und verwirrte sie durch seine dunklen Farben und wilden Pinselstriche nur noch mehr. Schließlich wandte sie sich seufzend ab, verließ die Galerie und trank einen Kaffee in einem Straßencafé. Dann stieg sie wieder in den Wagen und machte sich auf den Weg zurück zum Resort. Kurz bevor sie rechts auf die Brücke einbog, die über den Roaring Fork River führte, wollte sie ein roter Sportwagen mit überhöhter Geschwindigkeit überholen, um an einem weißen Lieferwagen vorbeizukommen, der ihnen entgegenkam. Avery schrie auf und riss das Steuer herum. Der Wagen schoss über den Seitenstreifen hinaus und landete im Straßengraben. Avery flog nach vorn, der Airbag ging auf.
    Das Radio dudelte noch, als sie wieder zu sich kam. Sie öffnete die Augen und blickte durch eine verdreckte Windschutzscheibe auf Gestrüpp und einen blauen Himmel, der nicht mehr über ihr, sondern rechts neben ihr war! Was war das? Wieder schloss sie die Augen und öffnete sie nach ein paar Sekunden. Die Perspektive hatte sich zwar nicht verändert, aber jetzt blickte sie in ein Paar braune Augen.
    „Wie geht es Ihnen?“, fragte die junge Frau und strich sich das dunkle Haar aus der Stirn.
    „So einigermaßen.“ Avery machte den Sitzgurt los und wollte aussteigen, aber die Tür ließ sich nicht öffnen. Panik überfiel sie. Sie musste raus hier! Raus!
    „Der Wagen liegt auf der Seite“, hörte sie die junge Frau sagen. „Sie müssen zur anderen Tür hinausklettern. Sind Sie sicher, dass Sie nicht verletzt sind? Sonst sollten wir lieber auf den Krankenwagen warten.“
    „Nein, nein, es geht schon.“ Die Vorstellung, eingesperrt zu sein, war Avery unerträglich. Die andere Tür ging auf, und Avery kletterte hinaus.
    „Ich hatte schon gedacht, dass uns beiden das letzte Stündlein geschlagen hätte, als dieser Idiot so rücksichtslos überholt hat.“ Die junge Frau schüttelte fassungslos den Kopf, wies dann aber erschreckt auf Averys Stirn. „Sie bluten ja!“
    Kurz berührte Avery die Wunde mit der Hand. „Nicht der Rede wert. Mir geht es gut. Aber ich weiß nicht, ob dieser unmögliche Fahrer das von sich sagen könnte, falls er mir in die Hände fallen sollte.“
    „Ich habe schon den Notruf informiert. Die müssten bald hier sein.“
    Gott sei Dank . „Sie sind wirklich ein Engel. Der Kerl muss wie ein Wahnsinniger gefahren sein. Ich war ganz sicher, dass wir zusammenprallen würden.“ Plötzlich bekam sie ganz weiche Knie.
    „Ich dachte, wir würden alle sterben.“ Auch die Brünette war weiß wie die Wand.
    Avery versuchte, vom Straßenrand wegzukommen, doch als sie ihr Gewicht auf das linke Bein verlagerte, verzog sie das Gesicht vor

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