Deine Küsse - heißer als Feuer
wollte sie sich im Spa eine leichte Massage geben lassen. Damit war sie aber sicher schon fertig.
Ein Ball flog an ihm vorbei. „Tolles Ass“, rief er dem Bruder zu.
„Von wegen! Du hast nur nicht aufgepasst!“ Lachend ging Gavin an der Grundlinie entlang, um zum Matchgewinn aufzuschlagen. Diesmal gelang ihm tatsächlich ein Ass. Beide Brüder gaben sich die Hand. „Was war denn mit dir los?“, fragte Gavin kopfschüttelnd. „Du warst mit deinen Gedanken ganz woanders. Bist du etwa verliebt?“
Guy lachte etwas gequält. „Verliebt? Ich doch nicht. Ich habe überlegt, was du hier tun könntest, um dich von der tödlichen Langeweile zu befreien.“
Doch Gavin ließ sich nichts vormachen. „Mir war immer klar, wenn du dich mal verliebst, dann aber richtig.“ Eindringlich musterte er den Bruder. „Sieht so aus, als sei genau das passiert.“
„Wie kommst du denn darauf?“ Doch Guy wich dem forschenden Blick seines Bruders aus. Ob Gavin recht hatte? War er wirklich in Gefahr, sich in Avery zu verlieben?
Kurz blieb Guy vor dem Raum stehen, in dem sich Avery aufhalten sollte. Dann stieß er vorsichtig die Tür auf. Sie saß auf dem Beckenrand des großen Pools direkt unter dem kleinen Wasserfall, hatte die Augen geschlossen und schien zu träumen. Dabei strich sie sich immer wieder über den flachen Bauch, eine Geste, die Guy als ausgesprochen erregend empfand.
„Woran denkst du?“, fragte er leise von der Tür her.
Sie fuhr zusammen, riss die Augen auf, warf ihm einen kurzen Blick zu und wandte sich wieder ab. „Guy …“
Das hörte sich nicht gerade begeistert an. Dennoch trat er ein und schloss die Tür hinter sich. „Wie fühlst du dich?“
„Sehr viel besser. Joanie hat magische Hände, und Melissa hat sie vorher angewiesen, dass sie diesmal besonders einfühlsam mit mir umgehen soll.“
Bei der Erwähnung seiner Schwester musste er lächeln. „Melissa hat uns immer verwöhnt. Ich habe übrigens gerade arrangiert, dass du über Nacht bei ihr bleibst.“
„Aber ich kann sie doch nicht so einfach überfallen.“
„Natürlich kannst du das. Sie freut sich schon.“
„Ich werde darüber nachdenken.“ Damit rutschte Avery tiefer ins Wasser, sodass nur noch ihre Nasenspitze zu sehen war.
War sie wütend auf ihn? Insgeheim musste Guy lächeln. Weil er etwas getan hatte, das doch nur in ihrem Sinn sein konnte. „Das ist bereits beschlossene Sache.“
Sie hob kurz den Kopf aus dem Wasser und funkelte ihn erbost an.
Wenn sie wütend war, war sie besonders süß. Schnell zog er sich das Tennishemd über den Kopf.
„Was soll das werden?“ Misstrauisch sah sie ihn an.
„Ich muss etwas für meine verspannten Muskeln tun.“ Mit wenigen Schritten war er bei der Tür und schloss sie ab. Dann zog er die Tennisschuhe aus. Und als er die Shorts abstreifte, kniff Avery die Augen zu. Langsam glitt er hinter ihr ins Becken und legte die Arme um sie.
„Guy!“
Ihre Haut war so warm und weich, das Haar hatte sie hochgesteckt. Offenbar war ihr gar nicht bewusst, wie unwiderstehlich sie war. Zärtlich küsste er sie auf den Nacken. „Ja, was ist?“
„Das geht so nicht. Du solltest nicht hier sein!“
Warum nicht? Sie hatten so etwas doch schon früher gemacht. Bei der Erinnerung daran war er sofort aufs Äußerste erregt. Allerdings wollte er sie diesmal nur halten, ihr nur nahe sein. „Kannst du mir einen Grund nennen, der dagegenspricht?“
„Wir arbeiten zusammen. Und ich möchte nicht, dass irgendwer merkt, dass das nicht alles ist.“
„Aber ich will gar keinen Sex. Ich wollte nur sehen, ob alles in Ordnung ist.“ Dabei machte er das unschuldigste Gesicht der Welt – was sie allerdings nicht sehen konnte.
„Mir geht es gut. Also kannst du wieder gehen.“
Doch er lachte nur leise und blies ihr in den Nacken. Sie erschauerte, wie er höchst zufrieden bemerkte. Das liebte er so an ihr, ihr Körper reagierte sofort auf ihn. Fest zog er sie an sich. „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist“, sagte er leise. Nachdem er von dem Unfall gehört hatte, hatte er sich in seiner Fantasie gleich die schrecklichsten Bilder ausgemalt. Die dreißig Sekunden, bevor ihm Nancy bestätigt hatte, dass Avery lebte, waren der schlimmste Moment seines Lebens gewesen. Schlimmer als die zwei Stunden, die er damals im Baratin auf sie gewartet hatte, an dem Abend ihres Geburtstags. Denn jetzt kannte er das Gefühl, sie verloren zu haben.
Schließlich war er neunundvierzig Tage ohne sie
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