Deine Küsse - heißer als Feuer
gewesen. Und nach den letzten drei Wochen wurde es immer unwahrscheinlicher, dass er sie wieder gehen lassen konnte.
Avery lehnte den Kopf gegen seine Schulter. „Ich bin zäher, als ich aussehe.“
„Das hat meine Mutter auch von sich geglaubt.“ Wieso kam er jetzt auf seine Mutter zu sprechen? Seit Tagen hatte er nicht an sie gedacht. Normalerweise vermied er dieses Thema, weil die Gesprächspartner meist hilflos reagierten. Aber plötzlich hatte er das Bedürfnis zu sprechen. „Sie hat mir und Blake immer wieder versprochen, dass sie den Krebs besiegt.“
Avery drehte sich zu ihm um und sah ihn mitfühlend an. „Ganz bestimmt war das ihr dringlichster Wunsch. Eine Mutter will auf keinen Fall ihre Kinder alleinlassen.“
„Ich war damals sechs Jahre alt und habe ihr geglaubt. Ich war überzeugt, dass es ihr bald wieder besser gehen würde.“ Deshalb war er auch wie versteinert vor Entsetzen gewesen, als seine Mutter nicht mehr zu Hause war, nachdem er eine Nacht bei einem Freund verbracht hatte. Sie hatte schnell ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen, wo sie kurz darauf gestorben war. „Eine Chemotherapie hat sie immer abgelehnt. Lieber wollte sie sterben und uns alleinlassen. Wie sollte ein Sechsjähriger eine solche Entscheidung verstehen können?“
Sie zog sich an seinen Schultern hoch und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Armer kleiner Junge.“
Hm … Wie ein kleiner Junge fühlte er sich im Augenblick nicht gerade, nicht wenn sie ganz auf ihm lag und ihn ihre Brustspitzen durch den dünnen Bikinistoff kitzelten. Er stöhnte leise. „Avery, ich bin eigentlich gekommen, um dich nur in den Armen zu halten und zu trösten, mehr nicht. Aber du machst es mir nicht gerade leicht.“
„Nein?“ Sie rieb sich an ihm. „Das tut mir aber leid.“
Diese kleine Hexe. „Lass das … Halt still!“
„Aber warum?“
„Weil … weil das nicht gut für deinen Knöchel ist.“
Sie lachte und glitt neben ihn. „Keine Sorge, dem geht’s schon wieder gut.“
Sosehr er es auch bedauerte, dass sie nicht mehr auf ihm lag, es war besser so. Denn sonst hätte er sich sicher nicht länger beherrschen können. Also legte er ihr den Arm um die Schultern und genoss einfach nur das Zusammensein. Erstaunlich, wie befriedigend allein ihre Anwesenheit für ihn war. Eine solche Erfahrung hatte er bisher noch nicht gemacht.
Zärtlich wandte er sich ihr zu und küsste sie, sanft und liebevoll zuerst, dann wurde das Verlangen stärker, und er überließ sich ganz seiner Leidenschaft. Sie war so weich und warm, so leicht erregbar und sexy …
Sie war sein.
Als sie sich schwer atmend voneinander lösten, blickte er ihr lange in die tiefblauen Augen und wunderte sich, wie schnell sie es geschafft hatte, seine Gedanken und Gefühle zu beherrschen. Ohne sie war das Leben für ihn kaum noch vorstellbar.
Dann blinzelte sie, und der Bann war gebrochen. „Ich muss dir etwas sagen.“ Sie senkte den Blick und wirkte irgendwie niedergeschlagen.
Nein, nicht jetzt, bitte . Er wollte nichts hören, was diesen wunderbaren Augenblick zerstörte, in dem er sich ihr nahe fühlte wie niemals zuvor. „Was denn?“ Hoffentlich kam sie jetzt nicht mit irgendwelchen neuen Eröffnungen, die Jeff oder irgendeinen anderen Mann betrafen. Dass sie tief Luft holte, bevor sie etwas sagte, war kein gutes Zeichen. Doch was sie dann leise hervorbrachte, haute ihn total um.
„Was hast du gesagt?“ Vielleicht hatte er sich verhört.
„Ich bin schwanger.“ Mit gesenktem Kopf glitt sie zur Seite, als könne sie es nicht ertragen, ihn zu berühren.
„Wie denn das?“ Er war ganz blass geworden. „Ich meine … Ich wollte sagen, hast du das schon die ganze Zeit gewusst?“
Mit ihren großen blauen Augen sah sie ihn verzweifelt an. „Was meinst du mit ‚die ganze Zeit‘?“
„Seit du hier im Resort bist.“
„Willst du damit sagen, dass ich deshalb ins Jarrod Ridge gekommen bin?“
Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Aber es wäre immerhin möglich. Dann war Onkel Art nur ein Vorwand gewesen? „Ja.“
„Nein.“ Sie schüttelte traurig den Kopf. „Deshalb bin ich nicht gekommen. Da wusste ich noch nichts davon. Ich habe es erst heute im Krankenhaus erfahren.“
„Hast du denn vorher nichts gemerkt?“ Irgendwie fühlte er sich vollkommen ausgeschlossen.
„Eigentlich nicht. Als du mich gefragt hast, ob New York ‚irgendwelche Folgen‘ gehabt hätte, habe ich das erste Mal darüber nachgedacht. Ich habe mir
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