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Deine Lippen, so kalt (German Edition)

Deine Lippen, so kalt (German Edition)

Titel: Deine Lippen, so kalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Garvey
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beschäftigt mit Kapitel was zum Teufel auch immer, um mehr zu tun, als der respektablen, zahlenden Kundschaft wütende Blicke zuzuwerfen. Tu’s einfach.« Er zwinkert mir zu, als ich grinse, und auf meinem Weg zurück ins Café höre ich ihn etwas summen.
    Ich stelle den Teller mit den Plätzchen vor Darcia auf den Tisch, die sich hinter ihren Haaren und Ohrstöpseln vor Trevors misstrauischen Blicken verschanzt hat. Ich habe ihr schon tausendmal gesagt, dass er, na ja, nur dauergriesgrämig ist, wenn auch nicht wirklich nett, aber sie macht trotzdem immer einen ziemlich großen Bogen um ihn. Ich bin an seine Art gewöhnt, da ich schon über ein Jahr im Bliss arbeite, und Geoff hat mir sämtliche Tricks beigebracht, um mit Trevor klarzukommen.
    »Mocha?«, frage ich, während ich einen ihrer Ohrstöpsel rausziehe.
    Sie beißt selig von einem Plätzchen ab und nickt. So wie sie da am Fenster sitzt, die Beine angezogen, sieht sie genau wie die Darcia aus, die ich seit Ewigkeiten kenne, und ich fühle wieder, wie Erleichterung in mir aufbrodelt. Die Zydeco-Musik, die aus den Lautsprechern des Cafés dringt, schwillt kurz an, und Trevor hebt den Kopf und runzelt die Stirn.
    Es gelingt mir, das Brodeln unter Kontrolle zu bekommen, und ich gehe hinter den Tresen, um uns die Mochas zu machen. Die einzigen anderen Gäste im Café sind zwei Fußballmütter, die mithilfe ihrer Blackberrys eine Verabredung ihrer Kinder ausmachen, und ein Collegetyp, der sich in die Riverside-Shakespeare- Ausgabe vertieft hat und die Dialoge lautlos mitspricht, während er liest.
    Es ist gut so. Es ist richtig mit Darcia hier zu sein, mit Trevor, der missmutig guckt, und Geoff, der backt, und zur Abwechslung fühle ich mich wieder wie früher. Normal, oder zumindest so nah dran, wie ich es je sein werde.
    Aber als ich mich setze und den Mocha über den Tisch zu Darcia rüberschlittern lasse, wird mir klar, dass ich keine Ahnung habe, was ich zu ihr sagen soll. Ich weiß nicht, was sie getrieben hat, seit die Schule wieder angefangen hat; ob sie immer noch Gitarrenstunden nimmt oder ob sie ihre Mom endlich überreden konnte, sie jobben zu lassen. Ich weiß nicht, welche neuen Bands sie entdeckt hat oder auf welche Jungs sie gerade steht, und da gibt es immer ein paar, die alle aus der Ferne angebetet werden.
    Selbst als Danny noch lebte, haben wir den Großteil unserer Zeit zusammen verbracht. Sogar als Jess mit Tyler Ford ging oder mit diesem Arschloch J. D. Springer und Dar anfing, sich Gedanken über ihre Chancen zu machen, es auf ein gutes College zu schaffen. Wir haben mit den wöchentlichen Pyjamapartys angefangen, als wir noch klein genug waren, um über die Rice-Krispies-Riegel aus dem Häuschen zu sein, die Jess’ Mom für uns machte, und es ein Ereignis war, bis nach Mitternacht aufbleiben zu dürfen. Als wir dann auf die Highschool gingen, war der einzige Unterschied, dass wir nun nicht mehr aushandelten, welche von uns eines Tages den Sänger von Fall Out Boy heiraten durfte, sondern bequatschten, wieso J. D. nicht checkte, dass einem Mädchen die Zunge ins Ohr zu stecken, es nicht wahnsinnig vor Lust machte.
    Ich wusste, wann Darcia ihre Tage bekommen hatte, und sie wusste, an welchem Tag Jess und ich das Rauchen ausprobiert hatten. Als ich Bowle auf Will Zorgers Schuhe kotzte, durfte Jess sich die ganze Story in epischer Breite anhören, und Dar vertraute uns an, dass sie im Drogeriemarkt in der Stadt einen Lippenstift geklaut hatte.
    Trotz unserer langen gemeinsamen Geschichte habe ich plötzlich keine Ahnung, was ich zu ihr sagen soll. Ich kann sehen, dass es für sie auch nicht leichter ist. Sie hat ihren iPod wieder weggesteckt, aber ihr Literaturheft liegt aufgeschlagen vor ihr auf dem Tisch wie ein Schutzschild, und sie kritzelt ununterbrochen auf dem Rand herum, anstatt mich anzusehen. Als sie etwas sagt, kommt es so überraschend, dass ich beinah mein Getränk verschütte.
    »Also, geht es dir jetzt besser?« Ihre Stimme ist sanft und zögerlich wie immer. »Wegen der Sache … mit Danny, meine ich.«
    Und da ist er. Der Grund, warum alles anders ist, auch wenn sie nicht ahnt, wie sehr.
    »Ich denke schon?« Ich kann nicht anders, als eine Frage daraus zu machen, weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll. Ich kann ihr nicht erzählen, wie viel schlimmer es in Wahrheit inzwischen ist.
    »Entschuldige.« Sie schluckt, ihr Blick wandert überallhin nur nicht zu mir, das angebissene Plätzchen hält sie noch immer in der

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