Deine Seele in mir /
beugte sich vor und drückte meine Hand für einen kurzen Moment. »Matt, es tut mir sehr leid. Was du uns von deinen Eltern erzählt hast, meine ich. Ich wusste nichts davon. Theo und ich hatten seit diesem Tag keinen Kontakt mehr zueinander.« Er legte eine kurze Pause ein, und sein Blick verdüsterte sich noch mehr, als er einer offenbar unerfreulichen Erinnerung nachhing.
»Wir galten beide als Verdächtige, und jeder betrachtete den anderen mit Argwohn, was natürlich dumm war. Aber damals, in dieser furchtbaren Situation ...« An dieser Stelle sah er mich fast schon entschuldigend an. »Wir wussten beide nicht, wie wir miteinander umgehen sollten, und so mieden wir uns einfach. Dann zogen deine Eltern Hals über Kopf weg, und wir hörten nie wieder etwas voneinander.«
»Schon okay, ich verstehe das«, erwiderte ich, erneut verblüfft über diese bisher unbekannten Details.
Mein Vater hatte mir nie davon erzählt, dass er selbst unter Tatverdacht gestanden hatte. Amy spürte meine Anspannung und küsste beruhigend meine Hand.
Genau das tut sie in diesem Moment nun auch wieder. Sanft küsst sie zuerst meinen Handrücken, dann meine Fingerspitzen – jede einzelne – und zieht mich somit aus den Tiefen meiner Versunkenheit zurück an die Oberfläche.
»Wir werden uns etwas einfallen lassen, wie wir deine Geschwister einweihen«, beteuere ich abschließend und versuche, meinem Lächeln einen ermutigenden Ausdruck zu verleihen.
»Morgen früh, wenn Jenny und Sam in der Schule sind, können wir uns in Ruhe mit deinen Eltern besprechen. Sollen wir frische Brötchen mitbringen?«
Sie nickt. So eng aneinandergekuschelt, trudeln zunächst noch unzählige Gedanken in unseren Köpfen – hervorgerufen durch die überwältigenden Ereignisse dieses Tages. Doch dann überkommt uns langsam, aber sicher eine wohltuende Schwere, in dem unverkennbaren Vorhaben, uns zu umhüllen und mit sich zu ziehen.
In letzter Sekunde hindere ich meine Augenlider daran zuzufallen. Schnell richte ich mich auf, denn ich habe vor, die Pläne zum Ausklang dieses Abends noch umzusetzen.
»Magst du eine Massage haben?«, frage ich zögerlich, während meine Fingerspitzen sanft über das kleine Stück Haut von Amys Bauch gleiten, das ihr verrutschtes T-Shirt preisgibt. Sie nickt; ihre Augen bekommen ein fröhliches Funkeln. »Du bist eine Koryphäe deines Faches, bekannt in einem Umkreis von bestimmt hundert Meilen rund um Papen City«, erläutert sie theatralisch und natürlich maßlos übertrieben. »Natürlich will ich eine Massage von dir, Matty!«
Schon hat sie ihr Shirt abgestreift und legt sich nun mit freiem Oberkörper vor mir zurück. Zu schnell für mich, wenn auch im positiven Sinn. Ich werde mich wohl niemals an den Anblick von Amys nacktem Körper gewöhnen.
Scharf ziehe ich die Luft durch meine zusammengepressten Zähne ein, schließe die Augen für einen Moment und atme mit einem Seufzer wieder aus.
»Sehe ich so schrecklich aus, dass du deine Augen schließen musst?«, fragt sie, eine Augenbraue herausfordernd hochgezogen.
»Nein, Quatsch! Es ist … das Gegenteil! Ich weiß nicht … Ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich es schaffen soll, dich zu massieren, ohne dabei über dich herzufallen. So unglaublich schön bist du, Amy.«
Sie lacht laut, doch dann wird ihr Blick plötzlich sehr verführerisch. Langsam setzt sie sich vor mir auf und zwingt mich dann sanft, sie anzusehen, indem sie mein Gesicht mit beiden Händen umfasst. »Wer sagt denn, dass du dich zurückhalten sollst?«, flüstert sie schelmisch, direkt an meinem Ohr, bevor sie mich zärtlich küsst. Sie fasst nach meinen Händen und legt sie an ihre Brüste.
Ich fühle ihr Herz klopfen, stark und schnell; ihre Haut ist so weich. Wie automatisch beginne ich, sie zu streicheln. Ein wenig zittrig greife ich nach dem Massageöl, das ich schon auf einem der kleinen Nachtschränke abgestellt hatte.
Ich verteile das Öl in meinen Händen – langsamer und länger, als es eigentlich sein müsste – und beuge mich dann über Amy, so dass sie sich erneut in die weichen Kissen zurücklegt. Mit meiner Nasenspitze fahre ich sanft über ihren Hals, bis zu ihrem Kinn, zu ihren Lippen.
An ihren Mundwinkeln verweile ich – berühre sie, berühre sie nicht ganz, küsse sie federleicht –, während ich mit meinen öligen Fingern ihren Bauch, ihre Seiten und schließlich auch ihre Brüste streichle und sanft massiere. Amys Atem kommt zittrig und stoßartig, doch für
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