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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Griff getan haben, aber das läßt sich reparieren. Vielleicht ist es schon repariert. Jedenfalls werdet ihr nichts mehr davon haben.«
    Will schaute mich an. Jetzt kannten wir auch den Namen von Seikos Hegleiterin, kr sagte mir allerdings nichts, ich hatte ihn noch nie gehört, wollte aber mehr über die Frau wissen.
    Der Kommissar kam mir zuvor. »Wer ist diese Gaby Wittmann?«
    »Eine Verräterin!« lautete die knappe Antwort. Dann bequemte sich der Dekan doch zu einer Erklärung. »Sie hat einmal zu mir gehört. Sie war sogar etwas Besonderes, denn ich habe sie zu einer Lehrerin auserkoren. Sie lehrte an dieser von mir eingerichteten Universität. Sie hat sich mit den Thesen des Ramis identifiziert. Sie wußte, worauf es ankam, aber dann verriet sie mich. Dafür wird sie getötet.«
    »Wie konnte sie Sie verraten?«
    »Indem sie sich Dunjas Vertrauen erschlich.«
    »Das Vertrauen einer Mörderin.«
    Diavolo beugte sich vor. »In deinen Augen mag sie eine Mörderin gewesen sein, in meinen jedoch nicht. Für uns ist sie ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft gewesen. Sie hat auf unserer Seite gestanden…«
    »Bis sie nachdachte«, fiel ich ihm ins Wort, »und somit erkannte, daß ihr miese, menschenverachtende Verbrecher seid.«
    Ich hatte ihn bewußt provozieren wollen, aber er ließ sich nichts anmerken. Sein aus Haut und Knochen bestehendes Gesicht blieb unbewegt.
    »Wer so denkt, ist dumm. Der besitzt nur einen kleinen geistigen Horizont, Sinclair.«
    »Ich sehe das anders.«
    »Das weiß ich. Du bist der Mann, der mich stellen wollte. Gut, du hast mich gestellt — und nun?«
    Ich nickte ihm zu. »Noch steht eine Sperre zwischen uns. Willst du sie nicht lösen, oder hast du Furcht?«
    »Nein!«
    »Dann stell dich mir.«
    Er überlegte kurz und sagte: »Euer Tod ist eine beschlossene Sache. Ich könnte euch hinterrücks erschießen lassen, und das Problem wäre aus der Welt geschafft. Aber so etwas ist mir nicht stilvoll genug, es entspräche nicht meinen Intensionen. Nein, ihr werdet würdig sterben. Ihr werdet in Ramis' Sinne sterben.«
    »Wie sieht das aus? Selbstmord?«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Du kennst das Spiel. Ich kann dich die Todeskarte ziehen lassen, so wie ich es mit meinen Schülern in Zagreb getan habe. Aber auch das möchte ich nicht. Andere Dinge sind wichtiger.« Er streckte uns einen Arm entgegen. Die Knochenhand deutete nicht auf mich, sie zeigte auf Will.
    »Bin ich gemeint?« fragte der Kommissar. Seine Stimme klang auch nicht mehr sicher.
    »Ja — du!«
    »Was soll ich?«
    »Zu mir kommen.«
    »Moment, da ist die komische Wand oder…«
    »Sie wird nicht mehr vorhanden sein.«
    Will schaute mich fragend an. »Soll ich es tun, John?« wisperte er. Trotzdem klang seine Stimme bedrückt.
    »Ja, einer muß den Anfang machen.«
    Mallmann rieb seine Handflächen aneinander. Sie waren schweißnaß. Auf der hohen Stirn schimmerten ebenfalls Schweißtropfen wie kleine Perlen. »Okay, dann nimm du den Manta in Verwahrung«, sagte er voller Galgenhumor. »Ich werde wohl nicht mehr dazu kommen, ihn zu fahren.«
    »Keine Sorge, er wird dich nicht töten.«
    »Was hat er dann vor?«
    »Es läuft alles nach einem Ritual ab. Wir müssen allerdings mit bösen Überraschungen rechnen. Mach's gut, alter Junge.«
    »Willst du nicht?«
    Will schrak zusammen, als er die peitschend klingende Stimme hörte.
    »Doch, keine Sorge, ich werde kommen.«
    »Dann sofort.«
    Ein letzter Blick, ein letztes verkrampftes kacheln, ein gehauchter Satz.
    »Denk auch an dein Kreuz, John…«
    »Klar.«
    Will Mallmann ging vor. Aufrecht, er wollte nicht bedrückt erscheinen. Nach zwei Schritten hätte er eigentlich die Mauer erreichen müssen, doch der Dekan hatte Wort gehalten. Sie war tatsächlich verschwunden, und Will konnte unangefochten in das Refugium des Dekans hineinschreiten.
    Mir zuckte es in den Füßen, dem Freund zu folgen. Das merkte auch der Dekan. »Du willst kommen, nicht? Versuch es.« Sein anschließendes Lachen gefiel mir überhaupt nicht.
    »Nein, keine Sorge. Ich komme erst, wenn ich es für richtig halte, mein Freund.«
    »Das ist schade.«
    Ich war für ihn Luft, denn er konzentrierte sich auf den Kommissar und ließ ihn regelrecht antreten. Schräg vor ihm mußte Will stehenbleiben. Aus der sitzenden Haltung schaute er zu ihm hoch. »Ein Kommissar«, sagte er lachend. »Ich wollte schon immer einen Kommissar töten. In Zagreb wäre es mir fast gelungen, aber Milic lebt. Dafür mußten

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