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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Frau und die Tochter in den Tod gehen. Jetzt bist du an der Reihe.«
    Will nickte ihm zu. »Okay, was soll ich tun?«
    »Den Ritualen folgen.«
    »Ich kenne sie nicht.«
    Wieder verzog sich die untere Knochenhälfte des Gesichts. »Du wirst sie kennenlernen, Bulle!« Sogar das Schimpfwort für Polizisten war ihm nicht unbekannt.
    Will Mallmann stand steif vor ihm. Er rührte sich nicht. Sein Blick kam mir gläsern vor. Er war starr in die Tiefe gerichtet, brannte sich im Gesicht des Dekans fest.
    »Geh zurück«, sagte dieser.
    »Wohin genau?«
    »Du hast doch die Rosen gesehen. Sie bilden ein Sechseck. Sechs Geister leiten Ramis. Sie haben sich hierzu einem Zentrum zusammengefunden.«
    »Was geschieht dann?«
    »Du sollst hingehen.«
    Ich konnte Wills Sorge verstehen, mir erging es ähnlich. Ich wußte, wie gefährlich diese Geister waren. Der Schwan, die Rosen, das alles paßte zusammen.
    Die Rosen waren auch das Symbol der Verschwiegenheit und der Schwan der Begleiter ins Jenseits.
    Sechs Geister, von denen mir jetzt sogar die einzelnen Namen wieder einfielen.
    Acteus, Mägaläsius, Ormenus, Lycus, Nikon und Mimon. Ich hatte mit ihnen noch nie zu tun gehabt, mich ihnen nicht direkt gestellt, aber ich wußte, daß es sie gab und sie keine reine Erfindung waren. Will war stehengeblieben und hatte nur den Kopf gedreht. Er schaute auf das Sechseck.
    Das dunkle Licht, das ihn umhüllte, besaß immerhin die Klarheit, um auf Wills Gesicht die zweite Haut sehen zu können. Zudem stand in seinen Augen eine Mischung aus Furcht und Unbehagen. »Gell nur!«
    Der Kommissar nickte. Welche Gedanken mochten ihn jetzt quälen?
    Man konnte ihn nicht als einen direkten Geisterjäger bezeichnen wie mich. Will war vor Jahren praktisch in dieses Metier unfreiwillig hineingerutscht, hatte sich aber weiter darum gekümmert und war am Boden zerstört gewesen, als ihm der Schwarze Tod seine Frau nahm. Bei der Hochzeit hatte die Sense des Dämons die junge Frau getötet. Diesen Schock hatte Will lange nicht verdaut — und den Mächten der Finsternis den Kampf angesagt.
    Er war gewissermaßen die deutsche Bastion. Will hielt für mich die Augen offen. Wann immer etwas in Germany geschah, das nicht in den Rahmen des Normalen hineinpaßte, informierte mich der Kommissar. So waren wir schon manches Mal gefährlichen, dämonischen Aktivitäten auf die Spur gekommen.
    Mallmann hatte das magische Sechseck inzwischen erreicht. Noch stand er davor.
    »Steig hinein«, sagte der Dekan laut und deutlich, »und stell dich hinter den Schwan!«
    Ich konnte mitfühlen, welche Überwindung es Will kostete, dies zu tun. Auch er kannte die magischen Zentren. Er wußte genau, daß dort andere Gesetze herrschten und die Physik oft genug aufgehoben wurde. Hier passierte nichts.
    Sekunden vertropften. Ich beobachtete das Knochengesicht des Dekans und auch Wills Züge. So verkrampft sie bei seinem Eintritt gewirkt hatten, jetzt sah er schon gelöster aus.
    Der Dekan erhob sich.
    Trotz seiner Häßlichkeit machte er auf mich eine etwas lächerliche Figur. Allerdings hütete ich mich davor, zu lachen. Ich kannte seine Gefährlichkeit.
    Ich hatte damit gerechnet, daß er sich auf das Sechseck zubewegen würde. Er ging aber in die entgegengesetzte Richtung und blieb vor der dunklen Wand stehen. Den Grund konnte ich bei genauerem Hinsehen erkennen. In der Wand sah ich einen schwachen, rechteckigen Ausschnitt. Als der Dekan jetzt aus einer Tasche ein Stück roter Kreide hervorholte, da wußte ich, daß der Ausschnitt nur eine Tafel sein konnte. Und richtig — es war eine Tafel.
    Diavolo begann auf der dunklen Fläche zu schreiben. Im kaufe der Jahre war ich mit verschiedenen alten Sprachen konfrontiert worden. Die Worte, die der Dekan auf die Tafel schrieb, kannte ich nicht. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um eine Beschwörungsformel. — Ich zählte die Zeichen nach. Natürlich waren es sechs!
    Der Dekan ließ die Hand sinken, drehte sich um und legte die Kreide auf den Schreibtisch. Er schaute Will Mallmann an, der noch immer wie versteinert hinter dem schwarzen Schwan stand. Dann holte er einen Zeigestock, deutete auf die oberste Zeile und las vor. Er sprach mit einer völlig anderen Stimme. Sie klang jetzt ruhiger, aber auch monotoner.
    Ich wußte nicht so recht, wohin ich schauen sollte. Einerseits interessierte mich Wills Reaktion, zum anderen wollte ich unbedingt etwas von dem Inhalt mitbekommen.
    Die fünfte Zeile. Seine Stimme war zu einem

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