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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschleudert. Es schien dort festgebacken zu sein.
    Er brüllte wie am Spieß, und der Orkan fauchte weiter. Er drehte ihn, er trieb ihn voran, hob ihn an, so daß er dort hineinglitt, wo eigentlich die sechs bösen Geister hätten herauskommen müssen.
    Ich wandte meine Blicke Will Mallmann zu.
    Die Messer drehten sich nicht mehr. Sie hatten ihre Magie verloren und waren wieder zu Rosen geworden.
    Als ich hinschaute, fielen sie zu Boden, wo sie seltsamerweise einfach zerbrachen.
    »Komm her, Will!« brüllte ich.
    Der Kommissar torkelte auf mich zu. Richtig gehen und sich normal bewegen, konnte er nicht. Dazu war er einfach zu fertig. Auch ich ging zurück, ohne allerdings die Blicke von Diavolo lösen zu können.
    Das Ende, das er mir zugedacht hatte, erwischte ihn nun selbst. Die Geister oder auch das Jenseits holten ihn zu sich. Er hatte mir einmal erklärt, daß er auf einen Körper verzichten konnte. Dies Versprechen löste er unfreiwillig auf schaurige Art und Weise ein. Die andere geballte Kraft drückte ihn durch die Drehungen immer stärker zusammen, so daß er zu einem dünnen ›Seil‹ wurde. Da war der Schädel ein in die Länge gezogenes, bleiches Etwas, ebenso der rote Doktorhut. Die gesamte Gestalt des Dekans war zu einer lächerlichen Farce degradiert worden.
    Knochen lösten sich auf. Sie wurden zu Staub. Der bildete eine Fahne, die auf die Mitte der beiden Schwanhälften schräg zuglitt und nicht mehr aufgehalten werden konnte.
    Der Dekan schien vor einem Zerrspiegel gestanden zu haben. Innerhalb der langen Fahne aber leuchtete noch ein Punkt.
    Die rote Granate!
    Und sie verschwand mit ihm.
    Ein letztes Fauchen und die Lücke hatte ihn verschlungen. Er selbst war eingetaucht in das Jenseits, von dem er anderen stets so vorgeschwärmt hatte.
    Ich hörte plötzlich die Stimme meines Freundes Suko, wie er meinen Namen rief.
    Dann lief ich zurück. Keine Wand hielt mich mehr auf. Ich dachte an die Granate, scheuchte die anderen auch weg, doch es war nicht mehr nötig. Zwar fand die Detonation statt, aber im Jenseits herrschen eben andere Gesetze. An unsere Ohren gelangte kein lautes Krachen, nur ein Puffen.
    Wir schauten uns an. »Was ist mit dem Dekan?« fragte Suko, während Will seinen Hals massierte.
    »Es gibt ihn nicht mehr.« Ich ging noch einmal zurück. Nicht nur er war verschwunden, die letzte Detonation hatte auch den Schwan zerstört. Im Raum lagen schwarze Scherben: Ramis' Erbe…
    Ich war zufrieden.
    Suko war es nicht, denn ich hörte seinen lauten Ruf. »Verdammt, Gaby Wittmann!«
    Bevor wir ihn noch erreichen konnten, rannte er den Weg zurück, den er gekommen war.
    Will und ich jagten hinter ihm her.
    Wir fanden ihn in der Halle, umarmt von einer uns unbekannten Blondine.
    Ein Bild, das ich bei Suko lange nicht mehr gesehen hatte. Von den Finsteren allerdings sahen wir nichts mehr. Sie mußten gewußt haben, was mit ihrem Anführer geschehen war, deshalb hatten sie das Weite gesucht. Sie im Bayrischen Wald aufspüren zu wollen, wäre so gut wie unmöglich gewesen. Mir war eingefallen, daß ich beim Laufen durch den Gang fast über einen Körper gestolpert wäre.
    Ich ging wieder zurück und sah Goran, der dabei war, sich aufzurichten. Bevor er überhaupt wußte, was mit ihm geschah, hatte er schon ein Paar Handschellen bekommen.
    »Gib ihn mir«, sagte Will. »Um den werden sich unsere Gerichte kümmern, das verspreche ich dir.«
    Teilnahmslos ließ sich Goran abführen. Nur Kommissar Mallmann gab einen Kommentar ab.
    »Am liebsten würde ich die ganze Bude hier anzünden, Freunde.«
    Ehrlich gesagt, verstehen konnte ich ihn…
    In den Morgenstunden erreichten wir den kleinen Ort, der im tiefen Schlaf lag. Wir hatten den Manta und das Motorrad genommen, so war auch Goran mitgekommen.
    Den Wirt klingelten wir aus dem Bett. Verschlafen kam er an und wurde sehr schnell wach, als er uns sah.
    Will übernahm das Sprechen. »Ein Telefon und für uns alle ein Riesenbier, Herr Karner.«
    »Jawohl, ja…«
    »Ist euch doch recht - oder?«
    Wir nickten. Sogar Gaby Wittmann strahlte über beide Wangen. Sie war am glücklichsten, alle Gefahren überstanden zu haben, was ihr eigentlich wie ein kleines Wunder vorgekommen sein mußte…
    ENDE

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