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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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hier sind«, sagte sie.
    »Ich auch.«

EPILOG
    Die vom Wind aufgeraute Alster hatte die Farbe der schweren Regenwolken, die sich über ihr auftürmten. Doch durch Wolkenlücken trafen hin und wieder grelle Lichtstrahlen das Ufer, an dem sich bereits die ersten Frühlingsblüher aus ihren Bodenverstecken trauten.
    Eisenberg wandte den Blick ab und konzentrierte sich wieder auf den Verkehr. Es war sicher nicht das letzte Mal, dass er aus Hamburg in Richtung Berlin fuhr, doch dieser Tag hatte eine besondere Bedeutung. Wenn er in Zukunft die Stadt besuchte, die er immer noch als seine Heimat ansah, würde er in einem Hotel übernachten müssen.
    Er hatte bereits ein kleines, aber attraktives Apartment in einem modernisierten Altbau in Wilmersdorf bezogen und nun endlich auch seine Hamburger Wohnung aufgelöst. Er wusste selbst nicht genau, warum ihm dieser Schritt so schwergefallen war, dass er ihn monatelang hinausgezögert und damit sinnlos Geld verschwendet hatte. Vielleicht, weil es bedeutete, dass er sich mit all den Dingen hatte auseinandersetzen müssen, die es wert waren, mitgenommen zu werden – Andenken an das Waterloo seiner Ehe zum Beispiel. Jetzt, wo er das hinter sich gebracht hatte und nur noch ein paar Umzugskisten übrig waren, fühlte er sich einerseits erleichtert, andererseits aber auch ein bisschen schwermütig. Ein weiterer Lebensabschnitt endete nun unwiederbringlich. Die nächste derartige Zäsur würde wahrscheinlich sein Abschied in den Ruhestand sein, noch gut zwölf Jahre entfernt.
    Aber er freute sich auch auf die Zukunft. Seit dem Erfolg durch die Festnahme Körners war die SEGI zu einem echten Team zusammengewachsen. Zwar gab es immer noch Geplänkel zwischen den Teammitgliedern, doch das eher im Tonfall freundschaftlicher Scherze. Inzwischen war seine Gruppe auch als fester Bestandteil des LKA akzeptiert und wurde immer häufiger zur Ermittlungsunterstützung herangezogen.
    Gerade vorgestern hatte Eisenberg einen Anruf der Kripo in Charlottenburg bekommen. In der Wohnung eines Models war ein junger Mann erschossen aufgefunden worden, der nach Meinung des zuständigen Kriminalkommissars der Hackerszene zugerechnet werden musste. Es sei nicht auszuschließen, dass illegale Aktivitäten im Internet der Hintergrund des Mordes waren. Eisenberg hatte für die kommende Woche die Unterstützung der SEGI zugesichert. Er war sich zwar noch nicht sicher, ob sie tatsächlich einen sinnvollen Beitrag zur Aufklärung leisten konnten. Doch er wusste, dass niemand besser geeignet war als Sim Wissmann, Ben Varnholt, Jaap Klausen und Claudia Morani, um einen verzwickten Fall zu lösen, für den man herausragende kognitive Fähigkeiten, eine Menge Computerwissen, kriminalistisches Gespür und psychologisches Feingefühl brauchte.
    Kurz nachdem er in Horn auf die Autobahn gefahren war, klingelte sein Smartphone. Er aktivierte die Freisprecheinrichtung.
    »Eisenberg?«
    »Hier Polizeihauptmeister Friedrichsen vom Kriminalkommissariat in Reinickendorf. Es geht um einen Insassen des Maßregelvollzugs, der gestern Nacht aus der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik spurlos verschwunden ist. Ein gewisser Julius Körner. Man sagte mir, dass Sie der zuständige Kommissar sind, der die Ermittlungen leitete, die zu seiner Ergreifung führten.«
    Eisenberg brauchte einen Moment, bis er wieder sprechen konnte.
    »Wie genau ist das passiert?«
    »Am besten, wir treffen uns vor Ort. Wäre das möglich?«
    »Ich bin gerade auf dem Weg nach Berlin. Ich werde in etwa zweieinhalb Stunden dort sein.«
    »Es tut mir leid, dass ich Sie am Sonntagabend damit belästige, aber … der Fall ist etwas ungewöhnlich, und wir können uns keinen rechten Reim darauf machen.«
    »Ist schon okay, Herr Friedrichsen. Bis später.«
    Die erste Teilvollzugsabteilung des Krankenhauses des Maßregelvollzugs Berlin, wie es in vollem Amtsdeutsch hieß, lag in einem parkartigen Gelände im Nordwesten der Stadt. Es handelte sich um einen abgetrennten und speziell gesicherten Teil der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, in dem gefährliche Psychiatriepatienten behandelt wurden. Körner war dort auf Anordnung eines Richters vorläufig untergebracht worden, bis die Frage seiner Schuldfähigkeit endgültig geklärt war.
    Polizeihauptmeister Friedrichsen empfing Eisenberg am Eingangsbereich der Klinik. Morani war bereits dort. Wie üblich verriet ihre leicht gerunzelte Stirn nichts über die Vorgänge in ihrem Inneren, aber Eisenberg konnte sich gut vorstellen, dass

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