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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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mit großer Zuversicht.
    »Sehr gut«, sagte Herr Pickwick; »so reise je eher, je lieber, ab.«
    Mit diesen Instruktionen drückte Herr Pickwick seinem getreuen Diener eine Summe Geldes in die Hand und befahl ihm, sogleich nach Bristol abzureisen, um den Flüchtling einzuholen.
    Sam packte einige notwendige Sachen in einen Koffer und war bereit, aufzubrechen. Am Ende des Ganges blieb er stehen, kehrte noch einmal um und steckte den Kopf durch die Tür.
    »Sir«, flüsterte Sam.
    »Was ist’«, Sam?« erwiderte Herr Pickwick.
    »Ich habe doch meine Instruktionen recht verstanden, Sir?« fragte Sam.
    »Ich hoffe wenigstens«, sagte Herr Pickwick.
    »Habe ich das mit dem Niederschlagen buchstäblich zu verstehen?« fragte Sam weiter.
    »Allerdings«, erwiderte Herr Pickwick: »ganz buchstäblich. Tu, was du für nötig hältst. Du hast meine Vollmacht.«
    Sam nickte einverstanden, zog seinen Kopf aus der Tür und begab sich leichten Herzens auf seine Wanderschaft.

Neununddreißigstes Kapitel
    Wie Herr Winkle aus der Bratpfanne heraus hübsch ordentlich ins Feuer selbst gerät.
     
    Nachdem der unter einem bösen Stern geborene Gentleman, der die unglückliche Ursache des von uns bereits beschriebenen ungewöhnlichen Lärms und der Störung sämtlicher Bewohner von Royal Crescent gewesen war, eine Nacht voll Bangigkeit und Angst zugebracht hatte, verließ er das Dach, unter dem seine Freunde noch schlummerten, und entfloh, ohne zu wissen wohin. Die vortrefflichen, edlen Gesinnungen, die Herrn Winkle zu diesem Schritte antrieben, können nie zu hoch oder zu warm gepriesen werden, »Wenn« – überlegte Herr Winkle bei sich selbst – »wenn dieser Dowler sich untersteht (und ich zweifle keineswegs daran), seine Drohungen persönlicher Gewalttätigkeiten gegen mich in Ausführung zu bringen, so werde ich nicht umhin können, ihn herauszufordern.
    Er hat eine Frau. Diese Frau liebt ihn über alles und kann ohne ihn nicht leben. Gütiger Gott! wenn ich ihn in der Blindheit meines Zornes tötete, was für Gefühle würden mich dann verfolgen!« Dieser peinliche Gedanke wirkte so mächtig auf das Gemüt des menschenfreundlichen jungen Mannes, daß seine Knie zusammenschlugen und aus seinem Gesichte beunruhigende Merkmale von tiefer innerer Bewegung sich bekundeten. Unter dem Einflusse solcher Betrachtungen ergriff er daher seinen Koffer, schlich sich leise die Treppen hinab, verschloß die verwünschte Haustür so geräuschlos wie möglich und machte sich davon. Er lenkte seine Schritte gegen das Royal-Hotel, traf dort eine Kutsche, die im Begriff war, nach Bristol zu fahren; und da ihm Bristol für seine Zwecke ein ebenso guter Ort dünkte wie jeder andere, so stieg er auf den Bock und erreichte den Ort seiner Bestimmung so schnell, wie man den zwei Pferden, die täglich zwei oder mehrere Male den ganzen Tag hin und her machen mußten, billigerweise zumuten konnte.
    Er nahm sein Quartier im Gasthof Zum Busch, und entschlossen, alle briefliche Verbindung mit Herrn Pickwick solange auszusetzen, bis Herrn Dowlers Zorn nach menschlicher Berechnung einigermaßen verraucht wäre, ging er aus, um sich die Stadt zu besehen, an der ihm weiter nichts auffiel, als daß sie noch ein wenig schmutziger war als jeder andere Ort, den er bisher in Augenschein genommen. Nachdem er die Docks, die Schiffswerft und die Kathedrale besichtigt, erfragte er den Weg nach Klifton und schlug sofort die Richtung ein, die man ihm bezeichnet hatte. Wie indessen das Pflaster von Bristol nicht das breiteste oder reinlichste auf Erden ist, so sind auch die Straßen dieser Stadt eben nicht die geradesten, und da Herr Winkle durch ihre mannigfaltigen Wendungen und Drehungen sehr verwirrt wurde, so sah er sich nach einem anständigen Laden um, wo er sich aufs neue Rat holen und Erkundigungen einziehen könnte.
    Seine Augen fielen auf ein neu angestrichenes Haus, das vor kurzem in ein Mittelding zwischen einem Laden und einem Privathaus verwandelt worden war. Eine über das fächerförmige Fenster der Haustür vorhängende rote Lampe würde es deutlich genug als den Wohnsitz eines Heilkünstlers bezeichnet haben, hätte nicht auch das Wort »Chirurgenstube« in goldenen Buchstaben auf dem Getäfel geprangt, über dessen Fenster in früheren Zeiten die Vorderstube gewesen war. Da Herr Winkle dies für einen geeigneten Ort hielt, um seine Nachforschungen anzustellen, so trat er in den kleinen Laden, wo die mit vergoldeten Lettern überschriebenen Schubfächer

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