Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
Vom Netzwerk:
Sache momentan nicht weiter verfolgen zu wollen, und das Theater verließ.
    Grimaldi aber konnte aus dem Vorgange nur eins folgern, nämlich, daß er nur Verdruß haben würde, wenn er sein Engagement beim Drury-Lane-Theater nicht fallen ließe, und schrieb deshalb am andern Morgen an Mr. Graham, daß er infolge seiner letzten Unterredung mit ihm in Gegenwart des gesamten Theaterpersonals zu dem Entschlusse gelangt sei, sein Spiel mit dem nächsten Sonnabend einzustellen.
    Das setzte nun einen neuen Sturm. Graham machte geltend, ohne Grimaldi kein Ballett aufführen zu können, und drohte ihm mit einer Klage, sobald er sich zu keinem andern Entschlusse bequemen wolle. Grimaldi erklärte, hierzu außerstande zu sein, und stützte sich dabei auf den Rat des Mr. Harris, nicht klein beizugeben.
    Nun betrachtete Grimaldi sich völlig frei bis zum Osterfest und akzeptierte infolgedessen ein Engagement in Dublin, in Astleys Theater, das auf kurze Zeit von Dibdin Vater und Sohn gepachtet worden war. Die meisten Mitglieder des Sadlers Wells-Theaters, auch Bologna mit seiner Frau, waren von ihnen für Dublin engagiert worden. Grimaldi wurden vierzehn, seiner Frau zwei Pfund wöchentlich zugestanden, außerdem ein halbes Benefiz am Schlusse der Saison und Entschädigung sämtlicher Reisekosten.
    Am 5. November trat Grimaldi zum letzten Male im Drury-Lane-Theater auf, fuhr am andern Morgen mit seiner Frau nach Dublin, ließ aber sein Söhnchen, wegen Kränklichkeit, in London.
    Die Reise bis Holyhead war sehr langweilig, die Überfahrt nach Dublin sehr stürmisch. Sie kamen infolgedessen sehr angegriffen in Dublin an. Dibdins bereiteten ihnen einen sehr freundlichen Empfang und führten sie in eine für sie bei einem gewissen Davis gemietete Wohnung, in der sie allen Komfort vorfanden.
    Am 18. November, Montags, nahmen die Vorstellungen ihren Anfang. So lange sich das Wetter hielt, ging alles recht gut. Als der Regen kam, machte der Direktor zu seinem nicht geringen Schrecken die Wahrnehmung, daß das Dach des Theatergebäudes nicht wasserdicht war. Anfangs Dezember wütete ein solches Unwetter, daß das Wasser fußhoch im Hause stand, und fast alle Zuschauer genötigt wurden, sich nach Hause zu begeben.
    In Strömen drang der Regen in das Parterre und in die Logen. Manche versuchten wohl auszuhalten, indem sie die Schirme aufspannten und sich in Schals und Überröcke hüllten; nachher kam das Wasser aber auch auf die Bühne und nötigte die Schauspieler, sie zu verlassen.
    Von da ab blieb das Theater, einen einzigen Abend ausgenommen, leer. Kein Mittel hielt das Wasser draußen, und nichts war imstande, Zuschauer herbeizuziehen. Um das Dach zu reparieren, war Geld nötig, und zu der Ausgabe, die wenigstens 200 Pfund betragen hätte, konnten sich Dibdins nicht verstehen, da im März ihr Pachtvertrag schon wieder ablief.
    Infolge der ausbleibenden Einnahmen sahen sich nun Dibdins genötigt, wegen Kasse nach London zu schreiben, denn wie sollten sie ihre Truppe sonst bezahlen? Grimaldi erklärte sich freiwillig bereit, auf seine Dubliner Gage so lange zu verzichten, bis sich die Lage für Dibdins wieder gebessert habe; sein Anerbieten wurde mit Dank angenommen.
    Um Mitte Januar machte Mr. Jones, der Direktor des Crow-Street-Theaters, Mr. Dibdin den Vorschlag, zu den von ihm eingegangenen Engagementsbedingungen seine Gesellschaft mit zu übernehmen und ihn selbst, da er soviel Pech gehabt, eine entsprechende Entschädigung zu zahlen. Einigen Abbruch hatte Dibdin mit seiner Truppe dem andern Theater schließlich doch auch getan. Mr. Dibdin rief seine Mitglieder zu einer Besprechung zusammen und legte ihnen die Verhältnisse noch einmal klar. Zum Schlusse bat er sie, auf den Vorschlag, der ihm von Mr. Jones gemacht worden, einzugehen.
    Grimaldi erklärte sich hierzu sogleich bereit, bot auch alle Überredungsgabe auf, seine Kollegen auf seine Seite zu bringen. Bis auf zwei, die sich auf nichts einlassen mochten, gelang es ihm auch. Daraufhin erklärte nun Mr. Dibdin, sein Theater am nächsten Sonnabend, dem ersten Januar, zu schließen. Bei diesem Anlasse fragte Grimaldi, wie es sich mit dem ihm zugestandenen halben Benefiz verhalte. Mit einem traurigen Lächeln antwortete Mr. Dibdin, er wolle sichmit allem einverstanden erklären, was Grimaldi ihm für seine Hälfte zu geben gedächte, und wenn es auch nur zwanzig Pfund seien – dann wolle er auf seinen vollen Anteil am Benefiz verzichten.
    Grimaldi zahlte ihm die zwanzig Pfund

Weitere Kostenlose Bücher