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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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Black Box der Jäger bestätigen zudem die bereits bekannten Fakten“
    Der General holte tief Luft, bevor er weiter sprach. „Uns ere Einheiten haben nichts mit der Sache zu tun, Herr Bundeskanzler. Das kann ich mit absoluter Sicherheit bestätigen.“
    Der Bundeskanzler nickte und dankte dem General, bevor er ihn entließ. „Eins noch, Herr General“, sagte der Bunde skanzler und Haider blieb auf der Schwelle der dick gepolsterten Eingangstür stehen, „Ich möchte mit Major Haas sprechen. Arrangieren Sie ein Telefonat mit ihm, umgehend.“ Generalleutnant Haider nickte und verließ dann den Raum. Der Minister blieb zurück und sah in das ernste Gesicht seines alten Freundes, den er jetzt persönlich ansprach, da sonst niemand mehr im Raum war.
    „Du willst dir einen persönlichen Eindruck ver schaffen, Walter, oder?“ fragte er.
    „Ja“, antwortete Bundeskanzler Walter Stein. „Bevor ich den Botschafter der Amerikaner empfange und ihm mitteile, dass wir seinen Chef nicht abgeschossen haben, möchte ich mit dem Mann reden, der ganz vorne dabei war. Es wird die Sache für mich leichter machen, glaube ich.“
    Ja leichter schon, aber nicht leicht, dachte der Minister, der nun ebenfalls Platz nahm und schweigend wartete, während sich der Bundeskanzler mit dem italienischem Ministerpräsidenten Tornatore verbinden ließ. Vielleicht wussten die Italiener bereits etwas vom Absturzort.
     
     
    Ötztal, Tirol, Österreich
    09.Jänner 2017
    14:32 Ortszeit
     
    Die Frau gefiel ihm überhaupt nicht. Stefan Berger hielt Commander Nina Williams an sich gedrückt. Den schlanken Körper der nach wie vor bewusstlosen Frau hatte er in eine Decke gehüllt, die er noch rasch aus der jetzt halb versunkenen Rettungskapsel hatte bergen können. Diese eine Decke und ein kleiner schwarzer Koffer, der eine Signalpistole und drei pa ssende Leuchtkugelpatronen enthielt, war seine ganze Beute aus diesem letzten gefährlichen kleinen Ausflug in den Bauch der Stahlkapsel gewesen. Mittlerweile stand alles unter eisig kaltem Wasser, der Wasserspiegel stieg gleichmäßig und die Kapsel sank zusehends. Wahrscheinlich würde das Ding in zehn Minuten schon am felsigen Grund des kleinen Gebirgssees liegen.
    Berger fror selber, doch er wagte es nicht, der stark unte rkühlten Offizierin den Anorak wieder auszuziehen. Ihre Lippen waren blau angelaufen, ihre Haut war aschfahl und kalt.
    Sein Blick ging die Runde. General Arnold, ebenfalls ohne ausreichend wärmende Kleidung, kümmerte sich um den Pr äsidenten, der anscheinend wieder zu sich gekommen war, jetzt aber mit klappernden Zähnen in seinem Designeranzug fror. Der Sicherheitsbeamte mit dem Beinbruch war nach wie vor ohne Bewusstsein.
    „General Arnold, wir müssen hier schnellstens weg, wenn wir nicht allesamt erfrieren wollen.“ Berger legte einige Hof fnung in den alten Berufssoldaten, der ihm als einzige Unterstützung in dieser gefährlichen Situation schien. Es schneite jetzt so stark, dass man keine zwanzig Meter weit sehen konnte. Zusätzlich wehte ein eisig kalter Wind von Süden, der der kleinen Gruppe schwer zusetzte.
    Mit zitternden und steifen Fingern kramte er sein Mobilt elefon aus der Hosentasche, stellte erleichtert fest, dass er noch zwei Strichchen Akkuladestand hatte und wählte die Notrufnummer der Rettung. Nachdem er die 144 eingetippt hatte, dauerte es einige Sekunden, bis sich jemand meldete. Die Verbindung war schlecht, doch ausreichend. Bergers Stimme zitterte ebenso wie er selber, als er dem zunehmend erstaunten Mann in der Landesleitzentrale der Einsatzkräfte in Innsbruck erklärte, wer und wo er war und besonders, wen er alles bei sich hatte. Die übliche Aufforderung, die Notfallnummer nicht für geschmacklose Scherze zu blockieren, schmetterte Berger wütend ab und verlangte den Vorgesetzten des Mannes an der Hotline. Er kriegte ihn in die Leitung, berichtete kurz und prägnant, was vorgefallen war und forderte umgehende und konzentrierte Hilfe an, da es sonst höchstwahrscheinlich Tote geben würde. Man versprach ihm auch diese umgehende Hilfe, doch Berger, eingehüllt in dichten Schneefall und vom eisigen Wind durchfroren, bezweifelte, dass diese Hilfe hier rechtzeitig ankommen würde. Sie mussten Deckung vor Wind und Schnee suchen und dort abwarten. Er verstaute sein Mobiltelefon wieder in der Hosentasche und hoffte, dass der Akku noch einige Zeit anhalten würde. Verdammt, er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das Telefon das letzte Mal

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