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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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ignorierte er den Staatsmann so gut es ging.
    General Arnold war beim Präsidenten, sprach abwec hselnd auf ihn ein und sah zu Crowe hinüber, der wieder bei Agent Wade war. Und selbst der schwer verletzte Agent taxierte Crowe aus blutunterlaufenen Augen, fragte sich, ob dieser Mann, der sich fürsorglich um ihn kümmerte, wohl eine Gefahr für den Präsidenten darstellte. Aber selbst wenn dem so wäre, Ken Wade sah sich momentan außer Stande, seinem Präsidenten hilfreich zur Seite zu stehen. Crowe war jetzt einigermaßen zufrieden mit der Schiene an Wades Bein, die er neu positioniert und befestigt hatte. Wade hatte kurz aufgestöhnt, als Crowe an der Schiene Hand angelegt hatte, war aber diesmal nicht erneut bewusstlos geworden.
    Nun stand Crowe wieder in der Mitte der kleinen Hütte und sein Blick traf die forschenden Augen Commander Wi lliams. Das tief sanfte Braun ihrer Augen wirkte anziehend auf ihn. Das bemerkte er jetzt vielleicht das erste Mal bewusst, als er sie ansah. Die schmalen, hohen Wangenknochen, das schulterlange, noch immer feuchte Haar, die leicht geöffneten, im dämmrigen Licht der Hütte dunkel wirkenden Lippen...
    ...und der Duft ihres Haars, ihrer Haut, als er dicht neben ihr gelegen und ihren kalten Körper mit seiner Wärme versorgt hatte.
    War das alles gerade eben passiert?
    Warum kamen ihm jetzt solche Gedanken?
    Wusste er nicht, dass es jetzt Wichtigeres zu erledigen gab, wichtigere Dinge, um die er sich kümmern musste?
    Dann wandte Nina Williams ihren Blick ab, und die Magie des flüchtigen Augenblickes verschwand, als General Arnold sie ansprach.
    “Geht es Ihnen besser, Commander?”, fragte der ältere Offizier besorgt. Er hatte den Präsidenten mit seinem Zorn über den ungehobelten Bergbauern und ehemaligen Delta Operator Crowe allein gelassen.
    Nina räusperte sich, ehe sie antworten konnte.
    “Danke General, es geht mir besser. Mir ist auch nicht mehr kalt, dank dieser modisch einwandfreien Kleidungsstücke, die mir verpasst worden sind.”
    Nina sah in den viel zu großen, grob geschnittenen Bau mwollsachen einigermaßen verloren aus. Doch die Kleider waren warm, und nur das zählte im Moment. Der Pulli war sogar so weit geschnitten, dass sie den Ärmel mit ein bisschen Ziehen und Zerren über den Koffer mit der Stahlkette hatten zwängen können.  Vielleicht waren ihre eigenen Sachen bald trocken, sodass sie zumindest etwas sympathischeres direkt an ihrer Haut tragen konnte, als diese leicht muffigen Museumsstücke. Und statt ihrer Stöckelschuhe, die sie irgendwo verloren hatte, trug sie nun ein paar gefütterte Hüttenschuhe aus weichem Schweineleder, das bei dem Rest der Notbekleidung in einer Glasvitrine für verirrte und durchnässte Wanderer bereit gelegen hatte.
    “Das ist sehr schön, Commander”, lächelte General A rnold. “Bald sind wir hier raus”, versprach er aufmunternd, dann ging er weiter zu Agent Wade.
    Ninas Blick wanderte automatisch wieder zu Crowe. Doch er war nicht mehr da. Als Nina den kalten Windhauch an ihrer Wange spürte und das Krachen der Tür im Schloss hörte, wusste sie, das er wieder nach draußen gegangen war. Was sie nicht wusste, war der Grund, weshalb er die Hütte verlassen hatte.
    Crowe hatte etwas gehört.
     
    21:05
     
    Draußen schneite es unvermittelt stark und böiger Wind trieb sein launisches Spiel mit den fallenden, schweren Schne eflocken. Abgesehen davon war es völlig still.
    Doch Crowe war sich sicher, etwas gehört zu haben. Ein Geräusch, das ihn, immer wenn er es hörte, an einen Tag eri nnerte, an dem er ein anderer geworden war. Es war das Geräusch eines Hubschraubers und Crowe würde an jedem verdammten Tag seines Lebens, an dem er einen Hubschrauber hörte, das Bild des Black Hawks über dem Geröllfeld in China vor sich sehen. Das Bild eines abdrehenden, ihn im Stich lassenden Black Hawks.
    Nun, als seine zusammengekniffenen Augen durch die Wand aus Schnee zu spähen versuchten, hörte er absolut nichts mehr. Er wartete einige Augenblicke, schloss die Augen, um all seine Aufmerksamkeit seinem Gehör zu schenken und lauschte. Schneeflocken landeten auf seiner Stirn, seinen A ugen, rutschten über seine Wangen und verfingen sich im Kragen, fühlten sich nass und kalt auf seinem nackten Hals an. Er hielt die Luft an und horchte in die schwarze, kalte Nacht.
    Doch es blieb still und Crowe öffnete wieder die Augen. Konnte er sich getäuscht haben?
    Er drehte sich nachdenklich um und machte sich auf den Weg

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