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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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Hütte gefunden hatte. Wahrscheinlich würden sie das Licht in den Eishöhlen dringender brauchen.
    Eigentlich müsste die Hütte jeden Moment auftauchen, dachte Crowe, als er Agent Wades Stimme hörte. Er blieb st ehen und stoppte auch den General. Dann hörte er eine zweite Stimme und sein Herzschlag beschleunigte sich.
    Konnten Rettungskräfte eingetroffen sein? Bei diesem Wetter?
    Crowe ging nun weiter und näherte sich der Hütte. Die beiden Männer bewegten sich dabei am teilweise überhängenden Felshang entlang, da hier weniger Wind wehte und der Schnee nicht ganz so hoch lag. Dann sah er Taschenlampenlicht und er hörte die Stimmen von mehreren verschiedenen Männern. Er glaubte zuerst, dass er sich irrte, doch dann hörte er es ganz deutlich. Die Stimmen sprachen englisch, mit amerikanischem Akzent. Die Männer, die er hörte, konnten alles Mögliche sein, doch eins waren sie mit Sicherheit nicht - die Tiroler Bergrettung.
    Einem über Jahre hinweg trainierten und verfeinertem I nstinkt folgend duckte sich Crowe. Der General folgte seinem Beispiel und Crowe bedeutete ihm, still zu sein. Es war nur ein Gefühl, doch irgendwas war hier faul. Crowe vertraute seinem Gefühl und blieb in seiner Deckung.
     
    21:35
     
    “Wo ist der Präsident, Agent?”, fragte Major Hart, der den Secret Service Ausweis Wades in Händen hielt. Seine Männer hatten Wade unter dem Schutthaufen befreit und ihn in eine halb sitzende Position gebracht. Der Steinbrocken, der sein Bein getroffen hatte, war im Nu zur Seite geräumt gewesen.
    “Wer sind Sie und wie kommen Sie bei diesem Wetter hier herauf?”, hustete Wade.
    “Wir sind Ihre Rettung, Agent. Mein Name ist Major Benjamin Hart, United States Army, 10th Special Forces.”
    Der Major lächelte, als er fortfuhr. “Wir sind direkt von Deutschland hierher geflogen, um den Präsidenten zu evakui eren. Also, wo ist er?”
    Major Hart fiel es schwer, freundlich zu bleiben, aber er musste den Anschein einer regulären Rettungseinheit wahren, zumindest solange, bis er mehr wusste. Er konnte Wade de shalb nicht am Kragen hochreißen und anbrüllen oder die Wahrheit aus ihm heraus prügeln, so wie er das sonst zu tun pflegte. Hier galt subtiles Vorgehen als Prämisse, keine rohe Gewalt.
    “Green Berets als Rettungskräfte?” Agent Wade war ske ptisch, doch angesichts ihrer Situation konnte er wohl kaum wählerisch sein. Und der Ausweis des Majors, den er ihm eben wieder zurück gegeben hatte, war zweifelsfrei echt. Den amerikanischen Slang, den die Männer der Gruppe sprachen, konnte man auch schwerlich fälschen.
    “Der Präsident ist nicht mehr hier”, sagte Wade und be obachtete eine Veränderung in den ruhigen Gesichtszügen des Majors. Er war sich nicht sicher, ob dies ein Zeichen von Verärgerung oder Sorge war.
    “Wo ist der Präsident, Agent?”, wiederholte Hart noch einmal. “Der Hubschrauber wartet.”
    “Ich weiß es nicht, Major. Crowe hat ihn, den General und Commander Williams in Sicherheit gebracht.” Wade hustete wieder, sein Bein schmerzte höllisch. Warum zum Henker kümmerte man sich nicht um ihn?
    “Wer ist das, dieser Crowe?” fragte Hart.
    “Welcher General und welcher Commander sind beim Präsidenten?” Hart wurde lauter und Wade gefiel das überhaupt nicht.
    “Was sind das für dämliche Fragen, Mann? Helfen Sie mir hier raus. Wer weiß, ob noch eine Lawine nach kommt.” Wade hielt Hart seinen Arm entgegen, doch dieser ergriff ihn nicht.
    “Wohin ist dieser Crowe mit dem Präsidenten gegangen?”, fragte Hart mit eisig kühler Stimme. Agent Ken Wade ließ seinen Arm wieder sinken und sah in die Runde der Männer, die näher gekommen war. Er sah ihre Gesichter, die M4-Karabiner, die MP5-Maschinenpistolen und die Berettas in den Oberschenkelhalftern. Keiner der Männer sah ihn auch nur ansatzweise hilfsbereit oder mitfühlend an. Sein Blick verharrte auf den ausdruckslosen Augen Benjamin Harts.
    “Sie sind überhaupt keine Rettungseinheit, stimmt‘ s?”
    Major Benjamin Hart sagte nichts, sondern zog nur seine 9mm Beretta und entsicherte sie.
    “Fuck!”, war das letzte, was Agent Ken Wade von sich gab, dann krachte der Schuss und die Kugel traf ihn ins linke Auge.
     
    21:39
     
    Instinktiv schnappte sich Steven Crowe den General, der neben ihm im Schnee gekauert war und drückte ihn noch tiefer. Er hielt ihm den Mund zu und bedeutete mit dem Zeigefinger quer über seinen eigenen Lippen, dass er keinen Mucks hören wollte.
    Was zur Hölle

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