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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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Hosentasche. Dann erlosch das Licht der Taschenlampe wieder. Während seine Augen sich wieder an die Dunkelheit gewöhnten, teilte er den anderen seinen Plan mit.
    “Ja, Steven, das sollte für etwas ausgeglichenere Chancen sorgen”, zeigte sich General Arnold einverstanden, nachdem er Berger aufmerksam zugehört hatte.
    “Ja, ausgeglichener schon, aber noch lange nicht ausgeglichen”, stellte Commander Williams fest.
    Und damit hatte sie Recht.
     
    22:10
     
    Sergeant Major Lynwood Huff beobachtete die Wände und Decken der Eishöhle, die im Okular seines Nachtsichtgerätes grünlich schimmerten. Huff war ein Bär von einem Mann, der schwerste Beret der Einheit und hatte an mehreren Kampfei nsätzen teilgenommen. Er hatte die meiste Erfahrung, war sogar länger dabei als Major Hart. Er hielt seinen M4-Karabiner schussbereit vor der breiten Brust und setzte vorsichtig einen Schritt vor den anderen, um nicht auf dem rutschigen Boden den Halt zu verlieren. Die Taschenlampen benutzten sie mittlerweile nicht mehr. Stattdessen verließen sie sich nun voll auf ihre teuren High-Tech-Nachtsichtgeräte.
    Hinter ihm ging Master Sergeant Clifford Osborne, der sich gerade zum letzten Mann der Gruppe, Specialist Gary Sevits umdrehte. Der junge Specialist war erst letztes Jahr zur Einheit gestoßen, schien aber neben Kampferfahrung aus dem Irakkrieg vielversprechende Anlagen zu haben. Und seine Ei nstellung musste dem Major gefallen haben, dachte Sergeant Osborne, sonst hätte er den Grünspan nicht mit auf diesen Jagdausflug genommen. Osborne hingegen war auch schon lange dabei und hatte den Major im Irak kennen gelernt.
    Auch Osborne hegte, so wie alle anderen Männer dieser speziell ausgesuchten kleinen Einheit einen Groll gegen den Präsidenten. Auch er hatte Freunde verloren, sinnlos, für nichts. Hoffentlich würde er es sein, der die Ratte erwischte. Er würde ihn anschießen, vielleicht ins Knie, oder in den Bauch. Auf jeden Fall sollte der Dreckskerl leiden, so wie seine Kam eraden in der Wüste gelitten hatten, damals im Iran. Der Major hatte nur gesagt lebend, und das müsste sich doch hinkriegen lassen.
    Dann hörte er den Knall direkt hinter sich und fuhr herum. Sein Blickfeld war plötzlich gleißend hell, er schrie und konnte nichts mehr sehen. Dann traf ihn etwas zischendes, etwas he ißes an seiner Brust und er fiel nach hinten um. Osborne ließ seine Heckler & Koch MP5 Maschinenpistole fallen und tastete blind und hektisch nach dem fauchenden Projektil, das in seiner Brust steckte. Er riss sich das Nachtsichtgerät vom Kopf und schrie, als er sich die Hände an dem Geschoss verbrannte. Es wurde stechend heiß, als das zischende hellrote Feuer seine Kampfweste verbrannte und die darunter liegende Haut erreichte. Brusthaare und Haut verbrannten, er schrie vor Schmerzen laut auf.
    Kurz glaubte er, etwas sei über ihn hinweg gehuscht, ein Schatten. Er hatte einen Windhauch im Gesicht und Schritte direkt neben sich auf dem Eis gespürt. Dann, kurze Zeit später, sah er das Gesicht des Sergeant Majors vor sich und die blank polierte Klinge eines Messers. Osborne schrie erneut, als sich die Klinge in seine Wunde bohrte und das fauchende Projektil heraus katapultierte. Der orange Feuerball landete im Schnee und spuckte unaufhörlich weiter, bis der Sergeant Major Schnee darüber schippte und das Fauchen schließlich mit se inen Kampfstiefeln erstickte.
    Es war wieder still in der Höhle. Man konnte nur das heft ige Atmen Osbornes hören. Seine Brust schmerzte höllisch, doch er verbiss sich das Jammern, so wie er es in seiner Ausbildung gelernt hatte. Er versuchte, seine Atmung zu stabilisieren und glaubte nun, dass es ihn nicht sonderlich schwer erwischt haben dürfte. Nur ein bisschen verbrannte Haut, nichts weltbewegendes. Tat zwar weh, war aber nicht weiter besorgniserregend oder behindernd. Als er das Gesicht des Sergeant Majors wieder vor sich sah, schämte er sich sogar ein bisschen, weil er wie ein Weib geschrien hatte.
    “Alles klar, Osborne?”, fragte Huff und hielt ihm seine Hand hin. Gleichzeitig hielt Huff jedoch sein M4 schussbereit erhoben und suchte nach dem Heckenschützen.
    Osborne ergriff sie und stöhnte kurz unter den Schmerzen auf, die diese Bewegung verursachten.
    “Ich denke schon, Sergeant Major. Wird ne hübsche Brandblase abgeben.”
    Dann ergriff er die Hand und zog sich in die Höhe. Er hob sein Nachtsichtgerät auf und kontrollierte es. Dann klopfte er sich den Schnee von seiner

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