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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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zitternden Hände seine Wangen und seine Stirn. Er genoss die Berührung und streckte seinen unverletzten Arm nach ihr aus um seine Worte zu unterstreichen.
    „Komm“, flüsterte er.
    Und sie schmiegte sich an ihn, wärmte sich an ihm und schloss die Augen.
    „Du hast mich mit deinem Körper warm gehalten, als ich fast erfroren wäre“, flüsterte sie leise. Jetzt, da sie wieder an seiner Brust lag und seine Wärme und das dumpfe Pochen dieses starken Herzens spürte, erinnerte sie sich an die in ihrem Unterbewusstsein gespeicherten Gefühle und Empfindungen, die sie im Dämmerzustand ihres unterkühlten Körpers rege lrecht aufgesogen hatte.
    „Das war schön“, hauchte er entspannt.
    Nein, das hier war schön , dachte sie.
    Dann dämmerte sie in einen leichten Schlaf der Erschöpfung.
     
     
    Sölden, Ötztal
    10.Jänner 2017
    08:45 Ortszeit
     
     
    Zuerst hörte man nur das Vibrieren der Rotoren. Dann wurde das Geräusch lauter und schließlich tauchten vier dunkle Umrisse mit roten Blinklichtern im dichten Schneefall auf, schwebten langsam näher und senkten sich vorsichtig.
    Man hatte einen weiteren Teil des Bergbahnenparkplatzes abgesperrt, auf dem nun die vier Black Hawks aufsetzten. Die Turbinen wurden wieder herunter gefahren und die Schiebet üren glitten auf. Polizisten der Ortsstellen Sölden und Längenfeld, sowie Männer der Bergrettung und der Feuerwehr begannen sofort, die Kisten auszuladen, während die Männer der Cobra aus den Hubschraubern kletterten und das Entladen überwachten und selber mithalfen. Die Kisten wurden ins Trockene gebracht und die Männer der Eingreiftruppe öffneten sie.
    Der Kommandant der Cobra, Oberleutnant Herbert Wohlfarter ging mit großen Schritten durch die dichten Schneeflocken und näherte sich einer Gruppe von Männern, die schon auf ihn warteten. Wohlfarter hatte sich bereits über Funk mit dem Einsatzleiter vor Ort unterhalten und genauere Daten über das Wetter und die allgemeine Situation erhalten. Einen Überblick über die taktische Lage hatte er bereits, da ihm alle Fakten bekannt waren, und er wusste, worum es im Kern ging.
    Zu ihrem großen Pech war unter der Nummer, die die SMS geschickt hatte, niemand zu erreichen. Entweder hatte das Mobiltelefon nur für kurze Zeit über Netzempfang verfügt und die SMS geschickt, oder der Akku des Telefons war nun leer. Die dritte Möglichkeit, dass es sich um den Telefonscherz des Jahrhunderts handeln könnte, wollte der Kommandant nicht weiter andenken.
    Er erreichte die Gruppe und schüttelte den Männern die Hände. Dann verlangte er einen ortskundigen Führer, der ihn und seine Männer bis dahin eskortieren sollte, wo sie die Ve rmissten vermuteten. Laut den Angaben im SMS hatten sie eine ganz gute Vorstellung, wo sie sich zum Zeitpunkt des Schreibens des SMS befunden hatten. Dort würden sie ihre Suche beginnen, gefasst auf alle Eventualitäten und deshalb auch besonders schwer bewaffnet. Der Verfasser der SMS hatte von militärischen Einheiten berichtet, und der Kommandant nahm besonders diesen Hinweis sehr ernst.
    Schließlich wurde ein erfahrener Bergführer und Toure nguide an ihn weiter verwiesen, der sich freiwillig gemeldet hatte. Wohlfarter begrüßte ihn per Handschlag und wies ihn an, im ersten Hubschrauber Platz zu nehmen. Dann verabschiedete er sich von den Einsatzleitern, mit denen er gesprochen hatte und ging hinüber zu seinen Männern, um sich für den Einsatz fertig zu machen.
    Ihm wurde noch hastig ein Mobiltelefon gereicht, an dem sich der Landeshauptmann von Tirol befand, so berichtete der aufgebrachte Überbringer des Handys. Irgendwas musste da wohl falsch verstanden worden sein, denn als er sich mit se inem Rang und seinem Namen meldete, hatte er niemand geringeren, als den Bundeskanzler am Apparat.
    Wohlfarter blieb erstaunt stehen, hörte dem Kanzler drei Minuten lang zu, nickte immer wieder und sagte jawohl. Dann legte der Kanzler auf und Wohlfarter gab das Telefon wieder zurück. Er schüttelte den Kopf, als er zu seinen bereits in vo ller Montur vor ihm stehenden Kollegen trat. Als ob er nicht auch so schon wüsste, wie brisant seine Aufgabe war. Da konnte er gut und gerne auf diese ihm wertvolle Zeit raubenden Ratschläge des Kanzlers verzichten, der von der Arbeit, die Wohlfarter erledigte, nicht den Schimmer einer Ahnung hatte. Typisch Politiker eben, dachte er.
    Immer noch kopfschüttelnd schlüpfte er in die Schutzwe ste, montierte das Funkgerät an der Weste und befestigte

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