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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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die Sprechgarnitur. Dann griff er nach dem Einsatzhelm und seinem Sturmgewehr. Seine geladene und gesicherte Glock 17 befand sich bereits in dem schwarzen Halfter an seinem rechten Oberschenkel. Das Steyr STG 77 mit kurzem Lauf, ganz in Schwarz gehalten, verfügte über fünf volle Magazine zu je dreißig Schuss. Wohlfarter hoffte, dass er diese nicht brauchen würde, als er die Männer antreten lies, um ihnen den Einsatz nochmals kurz zu erklären. Er wies erneut auf die Gefährlichkeit ihres Gegners hin und warnte vor den Eventualitäten, die sie erwarten konnten. Dann hatte er alles gesagt und sie brachen auf.
     
    Zehn Minuten später waren die Black Hawks mit den Männern der Cobra und ihren drei Hunden, einem Rettungsteam mit zwei Notärzten und mehreren Sanitätern, sechs Männern der Bergrettung mit ihren Lawinenhunden und dem freiwilligen Bergführer beladen, der die Cobra führen würde. Turbinen schwollen an und die vier Hubschrauber erhoben sich gleichzeitig in die Luft. Sie drehten ab und stiegen höher, verschwanden im dichten Schneefall, beobachtet von einer Hundertschaft vor Ort und Live übertragen von einem guten Dutzend Fernsehteams. Die Piloten flogen langsam und besonders aufmerksam, vertrauten auf das millionenteure Gerät aus amerikanischer Produktion, das das österreichische Bundesherr nach der schweren Lawinenkatastrophe in Galtür 1999 angeschafft hatte, um nicht wieder auf ausländische Hilfe bei der Versorgung der eingeschneiten Bevölkerung angewiesen zu sein, so wie man das damals gewesen war, als amerikanische Hubschrauber aus Garmisch eingeflogen waren, um den Österreichern zu helfen. Das war damals ziemlich peinlich gewesen und die Politik hatte auf diesen Missstand zur Abwechslung mal richtig reagiert und unverzüglich gehandelt.
    Die Black Hawks wirbelten die Schneeflocken zur Seite und bahnten sich ihren Weg über Schnee und Eis, quer über gesperrte Schipisten und tief verschneite Häuser und Straßen, dann über tief winterliche Wälder, hinauf zu der Stelle, die als Landeplatz und Basis für die Such- und Rettungsoperation als am geeignetsten ausgewählt worden war: Das kleine Hochkar in dessen Zentrum der See lag.
     
     
    Die Eishöhlen, Ötztal
    10.Jänner 2017
    09:03 Ortszeit
     
     
    Corporal Willy Jones war gut und schnell vorangekommen und hatte den Irrweg durch das Eislabyrinth mit Hilfe von Positions- und Richtungsangaben seines Kameraden Stark be inahe hinter sich gebracht. Er befand sich mit leicht erhöhter Herzfrequenz in der großen Eishöhle, deren Decke nun in einem leichten Azurblau gedämpft leuchtete. Auf der anderen Seite der riesigen Höhle hatte er bereits Staff Sergeant Joseph Stark entdeckt, der ihm zugewinkt hatte. Direkt hinter Stark lehnte Master Sergeant Clifford Osborne als schwarzer Schatten an der kalten Felswand und hustete. Stark hatte ihn also bereits aus dem Bergwerk hierher in die Eishöhle gebracht und jetzt galt es, den verwundeten Beret irgendwie über diesen verdammten Abgrund zu befördern, erkannte Jones. Aber zuerst musste er rüber auf die andere Seite klettern. Und darauf hatte er wenig Lust.
    “Mach schon, Jones!”, bellte Stark gereizt. “Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.” Er winkte mit seinem Arm und forderte Jones auf, endlich los zu klettern.
    “Ach halt doch dein beschissenes Maul, du Trottel”, murmelte Jones für den ranghöheren Stark unhörbar. Dann spuckte er aus, packte das dicke Tau, das vor ihm in die Tiefe hing und ließ sich daran zwei Meter nach unten gleiten. Er landete auf einer beinahe waagrechten Eisscholle und sah nach vorne.
    “Beeil dich, Jones!”, befahl Stark von drüben.
    “Fuck”, schimpfte Jones, dann begann er zu klettern und zog dabei das Seil hinter sich her.
     
     
    Der kleine See im Hochkar, Ötztal
    10.Jänner 2017
    09:05 Ortszeit
     
     
    Oberleutnant Herbert Wohlfarter traute seinen Augen nicht. Direkt vor ihm, verhüllt von einer dünnen, weißen Plane und teilweise zugeschneit, stand ein amerikanischer Hubschrauber, so wie er noch nie einen gesehen hatte. Die Maschine war groß und schwarz, sah unförmig und utopisch, fast futuristisch aus. Mit all seiner Asymmetrie, den vielen scharfen Kanten und ebenen Flächen, sowie den spitzwinkeligen Fensterflächen sah der Helikopter angriffslustig und gefährlich aus. Der Oberleutnant hatte jedoch wenig Zeit für eine nähere Besichtigungstour und wandte sich von dem High-Tech-Fluggerät ab. Er ging an den Leichen vorbei, die sie direkt

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