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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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aufgebracht wissen.
    “Der Major ist tot?”, fragte er ungläubig, dann redete Stark weiter.
    “Der kann den Major nicht gekillt haben, Mann. Niemand killt den Major, das gibt‘s nicht. Ich meine...”
    “Halt die Klappe Stark!”, brüllte Jones.
    “Sieh lieber zu, dass du Osborne und dich da raus schaffst. Und zwar sofort, verstanden?”
    “He was soll das Corporal?”, schnauzte der ranghöhere Stark. “Was glaubst du, wer hier das Sagen hat?”
    “Hör zu, du Klugscheißer”, knurrte Jones, der bereits den Großteil seiner Ausrüstung zusammengepackt hatte, “da drinnen läuft ein verkackter John Rambo Typ rum und er hat den Major kalt gemacht. Erst hat er die halbe Einheit gekillt und jetzt hat er auch noch den Major kalt gemacht. Den Major !”, schrie er aufgeregt.
    Stark schwieg und Jones schimpfte weiter.
    “Von mir aus bleib da und warte, bis er dich auch noch erledigt, aber ich hau hier ab, okay?”
    “Corporal Jones”, hörte er jetzt die Stimme Starks in se inem Headset”, du wirst gar nichts tun, außer deinen feigen Arsch hierher in Bewegung zu setzen.”
    Jones erstarrte und fluchte lautlos, formte das Wort “Fuck” mit seinen Lippen und schloss die Augen.
    “Ich kann Osborne alleine nicht tragen. Der Typ ist ei nfach zu schwer. Du musst mir helfen.”
    Jones dachte nach, sah hinüber in Richtung Hubschrauber, dann zum Eingang der Eishöhlen.
    “Okay, Stark. Ich komme”, sagte er müde. Dann schnappte er sich seinen M4 Karabiner und sein Nachtsichtgerät und ging zum Eingang der Eishöhlen hinüber.
    “Fuck!”, schrie er wütend, dann verschwand er im Dun klen.
     
     
    Im alten Bergwerk, Ötztal
    10.Jänner 2017
    08:31 Ortszeit
     
    Crowe warf das Headset des Majors achtlos zur Seite, nachdem er sich so nett mit dem Corporal unterhalten hatte. Sollten Sie nur abhauen, dachte er, das wäre ihm nur recht. Sie würden niemals ungeschoren mit dieser Aktion davon ko mmen, wusste Crowe. Man würde die Überlebenden dieser fehlgeschlagenen Exkursion schon der Gerechtigkeit überantworten. Aber das war nicht sein Problem, nicht mehr. Er hatte seinen Teil erledigt und um den Rest sollten sich andere kümmern. Zumindest waren sie jetzt wohl in Sicherheit, dachte Crowe. Er rechnete nicht mit weiteren Angriffen. Aber zur Sicherheit behielt er das Headset in seiner Nähe. Man konnte nie wissen.
    Der provisorische Verband, den Nina ihm aus Teilen se ines Anoraks und mithilfe einiger Ausrüstungsteile des toten Berets gebastelt hatte, stoppte die Blutung und würde fürs erste reichen, dachte Crowe. Er beobachtete ihre braunen, ruhigen Augen, die nur wenige Zentimeter vor ihm waren und fragte sich, wie es ihr wohl ging. Sie hatte ein Stück Stoff in kaltes Quellwasser getaucht, das irgendwo hinter ihm aus dem blanken Fels sickerte und wusch damit das Blut aus seinem Gesicht.
    Vorsichtig reinigte sie seine Wangen, die Stirn, die aufge platzten Lippen, den Hals. Er saß nur da und beobachtete sie stumm und mit einem Gefühl tiefer Zuneigung und unerklärbarer Vertrautheit. Es schien ihm, als kenne er diese schöne Frau schon seit einer Ewigkeit, dachte er und musste lächeln. Dabei hatte er sie erst vor einige Stunden das erste Mal gesehen.
    Neben ihm, ebenfalls frisch verbunden und notdürftig ve rarztet, lehnte Präsident Marvin James. Er war seltsam ruhig und vermied den direkten Blickkontakt mit Crowe, dessen Zorn auf den Präsident allerdings größtenteils verflogen war. Er hatte die längste Zeit seines Lebens mit Gefühlen des Hasses und der Rache gelebt, es wurde Zeit, dies hinter sich zu lassen und anderen Gefühlen den Vortritt zu lassen.
    Schöneren, wärmeren Gefühlen, dachte er.
    Und beobachtete weiter Nina.
    Es war kalt im alten Bergwerk. Sie lagen nun zwar in einem relativ windgeschützten Bereich und es war trocken, doch die Kälte nagte an ihnen, zehrte sie aus, raubte ihnen Energie.
    Sie hatten seit vielen Stunden nichts gegessen und auch kaum getrunken.
    Nina hustete wieder stärker. Und sie fror.
    Crowe machte sich Sorgen. Sie mussten hier raus, doch er hatte keine Ahnung, wie sie das schaffen sollten.
    Also dachte er nach.
    Und beobachtete weiter die wunderschöne Frau, die sich mit fabelhaft zerzausten Haaren und schmutzig verschmiertem Gesicht über ihn beugte.
    “Komm her”, flüsterte er. “Es ist kalt.”
    Sie hörte auf, sein Gesicht mit dem Tuch zu reinigen und wischte stattdessen eine verklebte dunkle Haarsträhne aus seinem Gesicht. Dabei berührten ihre

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