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Dem Feuer zu nah

Dem Feuer zu nah

Titel: Dem Feuer zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Außerdem ist Jared sauer auf mich, nicht auf dich. Ihr könnt auf jeden Fall Freunde bleiben.” Ja.”
    „Du gehst jetzt besser nach draußen und passt auf deine Kätzchen auf. Ich werde den Grill anheizen.”
    „Okay.” Widerwillig ging er zur Tür. „Ich dachte, wenn ihr heiratet, könnte er so etwas wie …”
    „So etwas wie was?”, fragte sie.
    „So etwas wie mein Vater sein.” Wieder zuckte Bryan mit den Schultern, so wie sie selbst es tat, wenn sie ihre Enttäuschung vor anderen verbergen wollte. „Ich dachte einfach nur, das wäre cool”, fügte er leise hinzu, und erneut traf es sie direkt ins Herz.

12. KAPITEL
    B ryans wehmütige Bemerkung ging Savannah nicht mehr aus dem Kopf. Um ihn ein wenig zu trösten, machte sie das Abendessen zu einer kleinen Feier. Er durfte so viel trinken, wie er wollte, Berge von Pommes frites essen und mit ihr zusammen kühne Pläne schmieden, wie sie das Vermögen ausgeben sollten, das sie mit dem Verkauf ihrer Bilder erzielen würde.
    Dauerkarten für Disney World würden nicht reichen, entschieden sie. Disney World würde ihnen gehören. Und Logenplätze beim Baseball-Match? Von wegen. Sie würden die Baltimore Orioles kaufen … und Bryan würde natürlich der neue Star des Profi-Teams werden.
    Savannah spielte das Spiel mit, bis sie einigermaßen sicher sein konnte, dass Bryan vergessen hatte, wovon er in Wirklichkeit träumte. Von einer glücklichen Familie, zu der er, seine Mutter und eben Jared als Vater gehörten.
    Danach verbrachte Savannah fast die ganze Nacht damit, an die Decke zu starren und sich auszudenken, womit sie Jared MacKade dafür bestrafen könnte, dass er ihrem Sohn das Herz gebrochen hatte.
    Ihr eigenes Herz war nicht so wichtig. Sie wusste, wie sie es wieder flicken konnte. Zeit und Arbeit und das Heim, das sie sich geschaffen hatte, würden ihr dabei helfen. Sie brauchte keinen Mann, um sich ganz zu fühlen. Sie hatte nie einen gebraucht. Sie würde dafür sorgen, dass ihr Sohn den Vater nicht vermisste. Aber Jared würde dafür bezahlen, dass er Bryan falsche Hoffnungen gemacht hatte.
    Der Bastard hatte sich zum Bestandteil ihres Lebens gemacht. Er hatte ihr Blumen mitgebracht, verdammt noch mal, mit Bryan Baseball gespielt und ihn auf die Farm mitgenommen. Und dann war er auch in ihrem Bett aufgewacht, und zwar so, wie noch niemand neben ihr aufgewacht war.
    Aber er sah auch auf sie herab, von seinem hohen Anwaltsthron. Als säße sie auf einer Anklagebank. Er stellte ihre Moral und ihre Taten und ihre Beweggründe infrage. Erst gab er ihr das Gefühl, mehr zu sein, dann das Gefühl, weniger zu sein, als sie es jemals gewesen war. Er brachte sie dazu, an sich selbst zu zweifeln.
    Nein, das durfte sie sich nicht bieten lassen. Er würde nicht ungestraft davonkommen. Ohne dass es ihr bewusst war, rückte sie in die Mitte des Bettes, damit es ihr nicht so leer vorkam. Jared konnte sich nicht in ihr Leben schleichen und dann Fragen stellen. Wer sie war, wo sie gewesen war, was sie wollte. Sie schuldete ihm keine Antworten, und genau das würde sie ihm beweisen.
    Und eingeschlichen hat er sich, dachte sie, den Blick noch immer an die Decke gerichtet. Er hatte ihr das Gefühl vermittelt, dumm zu sein, minderwertig und, zum ersten Mal seit zehn Jahren, verletzlich. Und jetzt glaubte er, sich genauso wieder hinausschleichen zu können, weil sie nicht dem entsprach, was er sich unter einer … Savannah lachte bitter … unter einer Ehefrau vorstellte.
    Aber ohne es zu merken, hatte sie selbst angefangen, davon zu träumen, es sich auszumalen, zu hoffen und sogar konkrete Pläne zu schmieden. Erst als Bryan es ausgesprochen hatte, war ihr bewusst geworden, wie sehr sie sich nach einem Happy End gesehnt hatte. Wie in den Geschichten, die sie illustrierte. In denen gab es immer tapfere, leidenschaftliche Märchenprinzen.
    Es war beschämend. Es war erniedrigend. Eine Frau wie sie, eine Frau, die mit Mut und Zähigkeit alle Krisen des Lebens gemeistert hatte, ließ sich von diesem Mann klein machen.
    Sie hatte es allein geschafft. Sie hatte gehungert, gearbeitet, bis ihr vor Erschöpfung schwindlig wurde, und Jobs angenommen, für die sie eigentlich zu stolz war. Sie war von ihrem eigenen Vater auf die Straße gesetzt worden, als sie ihn am meisten gebraucht hatte. Und nichts davon, keine der schwierigen oder schmerzhaften Erfahrungen, hatte sie so erniedrigt wie das hier.
    Savannah holte tief Luft. Sie würde Jared MacKade zeigen, was für eine Art

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