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Dem Himmel entgegen

Dem Himmel entgegen

Titel: Dem Himmel entgegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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hier sein dürfen? Du? Brady, unser Freund, du sagst uns, dass wir verschwinden sollen, weil wir nicht hier sein dürfen?”
    “Komm schon, Manny. Beruhige dich.”
    Clarice stand auf. Manny wollte zu ihr gehen, doch Brady stellte sich ihm in den Weg. Verwundert zog Manny die Augenbrauen hoch, aber Brady ließ sich nicht verunsichern. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, starrte Manny an und rührte sich nicht von der Stelle.
    “Geh schon los”, rief er Clarice zu. “Wir sehen uns dann später.” Er warf Nate einen kurzen Seitenblick zu. Der stand beim Truck und beobachtete die Situation. Die Spannung war fast greifbar. Brady und Manny standen einander gegenüber – wie zwei Bullen, die jeden Moment aufeinander losgehen wollten.
    Ängstlich drückte Clarice ihre Tasche an sich, griff nach der Decke und schnappte sich die Jacken. Hastig lief sie zu ihrem Wagen, der auf der anderen Seite der Straße geparkt war. Zwar musste sie nah an den Jungs vorbeigehen, aber sie ließ sich ihre Angst nicht anmerken, ging hocherhobenen Hauptes vorüber und ignorierte die Blicke, die sich ihr in den Rücken bohrten.
    Erst als die Autotüren geschlossen waren und der Motor aufheulte, trat Brady einige Schritte zurück, wobei er Manny jedoch immer noch warnend ansah. Im nächsten Moment machte er kehrt und lief auf das Tor zu.
    “Guck dir diesen blöden Hahn an”, höhnte Manny. “Er bewegt sich nicht einmal, wenn das Tor geöffnet wird.”
    “Er ist eigentlich zu doof, um zu überleben”, spottete Nate.
    “Hör einfach nicht auf sie”, wisperte Brady dem Hahn zu, als er am Tor stand, um es für Clarice offen zu halten. Während Clarice mit dem Auto das Gatter passierte, sah sie Brady mit sorgenvoller Miene an. Dann verschwand sie aus seinem Blickfeld. Brady spürte, wie sich die Anspannung, die ihm die ganze Zeit im Nacken gesessen hatte, endlich löste, nun da er Clarice in Sicherheit wusste.
    Manny verlagerte das Gewicht und schüttelte langsam den Kopf. “So, dann kannst du ja jetzt mal erklären, was zur Hölle dieser Auftritt sollte?”
    Brady schloss gelassen das Tor. Der Hahn starrte ihn mit seinen dunklen Augen noch immer an. “Was für einen Auftritt meinst du denn?”
    “Scheiße, Mann. Natürlich dieses Macho-Getue. Mir egal, ob du dieses süße kleine Zuckerstück beeindrucken willst, aber dazu musst du uns nicht so blöd anmachen.”
    Brady war mit zwei Schritten bei Manny und hob drohend den Finger. “Sie ist ein nettes, anständiges Mädchen, und ich will nicht, dass du so abfällig über sie sprichst!” rief er wutentbrannt.
    Manny stand mit offenem Mund vor Brady. Mit so einem Ausbruch hatte er nicht gerechnet. Ungläubig hob er die Hände. “
Was?”
fragte er verwirrt. Er blickte zu Nate.
    Nate lachte, zuckte die Schultern und wiederholte: “Was?”
    Doch Manny war nicht mehr nach Lachen zumute. Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und wandte sich an Brady. “Was soll das alles?”
    “Das würde ich gern von dir wissen.”
    “All das wegen eines Mädchens? Sie ist ein Nichts. Sie kann nicht zwischen uns stehen. Du und ich, wir kennen uns schon so lange, Brady.”
    “Ich weiß”, sagte Brady. “Du bist ein Manigault, ich bin ein Simmons, und unsere Familien leben schon seit ewigen Zeiten hier. Wir sind beide gelehrt worden, ein nettes Mädchen wie sie besser zu behandeln, als wir es getan haben. Sie geht übrigens bald aufs College. Nach Stanford. In Californien.”
    “Wirklich?” Manny tat beeindruckt. Dann sagte er mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen: “Du weißt, warum …”
    “Sag nichts”, fiel ihm Brady ins Wort. “Du liegst nämlich völlig falsch damit.”
    Nate überkam allmählich die Langeweile. “Kommt ihr jetzt, oder was?”
    “Wohin?” wollte Brady wissen.
    “Wir sind hierher gekommen, um unseren besten Freund zu treffen”, begann Manny mit einem bedauernden Kopfschütteln. “Wir dachten, dass du bestimmt einen guten Grund hattest, uns hängen zu lassen. Hast du denn vergessen, dass wir heute Abend jagen gehen wollten?”
    “Jagen? Heute? Mann, ihr wisst doch, dass ich nicht kann. Heute Nachmittag muss ich im Center arbeiten, und morgen sind die Tests.”
    “Wen interessieren schon diese dämlichen Tests.”
    Brady schürzte die Lippen.
    “Komm schon”, jammerte Manny und trat ungeduldig auf der Stelle. “Wir holen uns ein paar Biere und was Leckeres von Nates Mutter, und dann treffen wir uns mit einigen anderen oben am Willard. Das wird

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