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Dem Himmel entgegen

Dem Himmel entgegen

Titel: Dem Himmel entgegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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beizubringen. Einfühlsam hatte er stattdessen versucht, Marion auf den Misserfolg vorzubereiten. Doch sie hatte ihn ausgeschimpft – wenn Lijah sagte, sie könne es, dann könne sie es auch! Und sie hat es tatsächlich geschafft, dachte Harris und wollte vor Stolz fast platzen.
    Von einem Ohr zum anderen grinsend lief er zurück zum Haus. Ella wartete auf der Veranda auf ihn. Dieser Anblick machte ihn glücklich – noch glücklicher, als er es ohnehin schon war. Ihr langes Haar hatte sie zu einem Zopf gebunden, der ihr über den Rücken reichte, und ihr Gesicht strahlte. Als er die Stufen zur Veranda hinaufgestiegen war und zu Ella trat, erhaschte er den leichten Duft von Seife. Sie war so natürlich, und gerade diese ehrliche Natürlichkeit machte sie in seinen Augen einzigartig. Wenn sie zu ihm aufsah und ihn anlächelte, strahlte ihr ganzes Gesicht. Dieser wundervolle zauberhafte Anblick war so schön und einmalig wie der Sonnenaufgang, den er heute früh miterlebt hatte – und er raubte ihm fast den Atem.
    “Guten Morgen”, sagte sie, und ihre Stimme klang immer noch ein wenig heiser vom Schlaf. “Ich habe Ihnen Kaffee gemacht.”
    Sie reichte ihm eine Thermoskanne mit frisch gebrühtem Kaffee, die er dankbar entgegennahm.
    “Es sieht so aus, als würde es heute noch Regen geben”, bemerkte Ella und runzelte beim Anblick des wolkenverhangenen Himmels die Stirn.
    “Ja, könnte sein. Aber vielleicht verzieht es sich ja noch. Auf die Wettervorhersagen sollte man sich einfach nicht verlassen.”
    “Bleibt es also bei dem Ausflug?”
    Er nippte an seinem Kaffee und dachte nach. Sie hatten sich extra einen Tag ausgesucht, an dem das Wetter gut sein sollte und im Center nicht zu viel zu tun war, um mit dem Kanu noch den Santee-Fluss hinunterzufahren, nachdem sie die Uhus in die Freiheit entlassen hatten. An den letzten Abenden hatte sie, als Marion schon selig im Bett schlummerte, mit viel Eifer und Spaß die Route für ihren Ausflug geplant. Das Kanu war blitzblank geschrubbt, die Verpflegung vorbereitet, und Maggie hatte Marion am Abend zuvor abgeholt, um ein paar Tage auf sie aufzupassen. Maggie war die Einzige, der sie zutrauten, sich um das diabeteskranke Kind zu kümmern. Sie waren bereit, und wer konnte schon sagen, wann sie wieder die Chance auf einen freien Tag zu zweit bekamen.
    “Ja, lassen Sie uns fahren”, entschied er.
    Ellas Lächeln wurde breiter. Sie freute sich sehr auf die gemeinsamen Stunden mit Harris. “Ich habe gehofft, dass Sie sich so entscheiden würden. Sollen wir einladen? Die Zeit verrinnt, der Tag wird nicht jünger, und ich kenne zwei Uhus, die unbedingt ihr neues Zuhause kennen lernen wollen.”
    Sie beluden Harris’ Pick-up mit dem Kanu und verstauten ihre Ausrüstung in der glänzend silbernen Werkzeugkiste. Die Transportboxen mit den Vögeln stellten sie vorsichtig in die Fahrerkabine des Fahrzeugs. Zufrieden schweigend arbeiteten sie in ihre jeweils eigenen Gedanken versunken nebeneinander her.
    Es war einer jener Tage, der sich nicht entscheiden konnte, ob er sonnig oder regnerisch sein wollte. Wolken zogen am blassblauen Himmel auf und verschwanden wieder, während Harris und Ella Richtung Norden zum Santee-Fluss unterwegs waren. Sie redeten nicht viel. Für Konversation war es einfach noch zu früh am Morgen, und es reichte ihnen völlig, zusammen zu sein, ihren Kaffee zu schlürfen und dem Radio zu lauschen.
    Dieser Tag gehörte ihnen. Ella hatte etwas zu essen und kühle Getränke eingepackt und sogar an Mückenspray und Sonnenmilch gedacht. Sie warf Harris einen verstohlenen Blick zu. Er trug eine Baseball-Kappe und trommelte im Rhythmus der Musik, die aus den Lautsprechern quäkte, mit den Fingern auf das Steuer. Sie musste lächeln. Harris war so gelöst – es konnte nur ein schöner Tag werden.
    Eine knappe Stunde später bogen sie vom Highway ab und fuhren eine Straße entlang, die von knorrigen Bäumen mit dunkler Rinde gesäumt war. Die Äste der Bäume bekamen gerade das erste zarte Frühlingsgrün und hingen über der Straße wie die Rippen eines Wales. Langsam schlängelten sie sich die kurvenreiche Straße hinauf und hielten Ausschau nach einer geeigneten Wiese oder einem freien Feld, auf dem sie die Uhus in die Natur entlassen konnten. Schließlich erreichten sie das Flussufer, und der Truck kam schnaufend zum Stehen. Ella stieß die Beifahrertür auf und sprang aus dem Auto. Die frische Luft tat nach der langen Fahrt gut. Die Aussicht nahm sie

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