Dem Himmel entgegen
Moment lang tief bewegt an und nickte dann langsam. “Das ist das Schönste, was man auf Erden zurücklassen kann. Das ist sicher.”
“Mama, ich fühle mich nicht so gut.”
“Ach, das ist das Wetter”, erwiderte Fannie und wandte den Blick nicht vom Fernseher. “Komm her, und sieh dir den Film mit mir zusammen an.”
Fannie lag ausgestreckt auf dem Sofa im Wohnzimmer. Zwei Ventilatoren versuchten, für Frischluft zu sorgen, doch selbst auf höchster Stufe schafften sie es nicht, die drückende Hitze zu vertreiben und Erleichterung zu verschaffen.
“Ich möchte nicht mehr fernsehen”, jammerte Marion und stampfte mit dem Fuß auf. “Wir liegen schon den ganzen Tag vor der Kiste.”
“Und wir werden auch noch die ganze Nacht hier liegen.”
“Ella hat mich immer auf Spaziergänge mitgenommen. Können wir nicht auch ein bisschen nach draußen gehen? Wir könnten uns die Krähen anschauen.”
“Bei dieser Hitze? Bist du verrückt?”
Marion schnaubte missmutig und schmollte. “Können wir was spielen?”
“
Schatz”
, erwiderte Fannie ungeduldig. Sie trommelte mit den Fingern auf der Sofalehne. “Merkst du nicht, dass ich versuche, einen Film zu sehen?”
Marion machte ein mürrisches Gesicht. “Mir fehlt Ella.”
Fannie drehte sich zu ihr um und sah sie mürrisch an. “Es macht mich wirklich krank, wenn du die ganze Zeit dieser heiligen Ella hinterherjammerst.
Ella hat dies … Ella hat das
…”, sagte sie mit höhnischem Singsang in der Stimme. “Wo ist denn Ella? Ich möchte diesen Namen nicht mehr hören.
Ich
bin deine Mama, und
ich
bin hier.”
Marion seufzte laut, wischte sich über die verschwitzte Stirn und schlurfte zum Sofa. Unschlüssig blieb sie eine Weile daneben stehen und sah sich lustlos den Film an. Dann lehnte sie sich gegen ihre Mutter, schlang die Arme um ihren Hals und legte seufzend ihren Kopf an Fannies Schulter.
“Oh, Baby, tu das nicht”, sagte Fannie und schob sie von sich. “Du bist ganz verschwitzt, und es ist einfach zu heiß.”
“Mein Kopf tut weh, und ich fühle mich krank. Vielleicht muss mein Betes geprüft werden.”
Fannie drehte sich um und sah ihr aufmerksam ins Gesicht. “Deine Blutwerte waren gerade noch okay. Oh, das ist nur diese furchtbare Hitze. Dir ist nur heiß.” Sie streckte die Hand aus und legte sie auf Marions Stirn. “Fühlst du dich wirklich nicht wohl?”
Marion schüttelte den Kopf.
Fannie biss sich auf die Unterlippe und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher zu. “Ich sag dir was. Geh zum Kühlschrank, und hole dir einen Saft. Dann geht es dir bestimmt bald wieder besser.”
Marion ließ die Schultern sinken, doch sie tat, was Fannie ihr gesagt hatte.
Fannie hörte, wie der Kühlschrank geöffnet wurde und wie Marion dann in ihr Zimmer ging.
Gott sei Dank, dachte sie erleichtert. Das Kind treibt mich noch in den Wahnsinn.
Als Harris an diesem Abend nach Hause kam, fühlte er sich schmutzig und verschwitzt nach dem langen Arbeitstag in der glühenden Sonne. Lijah war ein bemerkenswerter Handwerker. Sein großen knorrigen Hände konnten an einem Stück Holz arbeiten, bis es weich wie Seide war, und Bradys starker Rücken war ein Segen für das Projekt gewesen. Wenn sie so weitermachten, konnten sie die Voliere schon am Ende der Woche fertig haben.
Er betrat das Haus, und obwohl die Ventilatoren auf vollen Touren liefen, war es doch nicht viel kühler als draußen. Das Summen der Ventilatoren und der Ton des Fernsehers erschienen ihm ohrenbetäubend. Fannie lag auf dem Rücken vor dem Gerät und hatte ihre schmutzigen Füße über die Armlehne geschwungen. Über ihrem schlanken Körper trug sie nur kurze Shorts und einen BH.
Harris’ Miene verfinsterte sich, und er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Dann sah er Fannie vorwurfsvoll an. Im Wohnzimmer lagen etliche Spielsachen verstreut, ein Korb mit Wäsche stand in der Ecke, und das dreckige Geschirr wartete noch immer darauf, abgeräumt zu werden. Als er zwei leere Bierflaschen auf dem Kaffeetisch entdeckte, spürte er eine altbekannte Wut in sich aufsteigen. Geräuschvoll räumte er sie zur Seite.
Fannie hörte den Lärm und drehte sich um. Als sie Harris sah, stützte sie sich auf ihre Ellbogen und sagte: “Gott sei Dank, bist du endlich zu Hause.”
“Wo ist Marion?”
Fannie bemerkte die Kälte in seiner Stimme und setzte sich auf. “Oh, sie ist in ihrem Zimmer”, erwiderte sie und machte eine beschwichtigende Geste. “Dort ist es
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