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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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gar nicht, warum du dich darüber ärgerst, sie ist doch von dir. Ich bin ja schließlich nicht zu einem anderen Züchter gegangen und habe einen Welpen gekauft.«
    Das Sofa und die Sessel in Faiths Wohnzimmer haben weder die Form von Hunden, noch sind sie mit Fell bezogen, und die Lampen bestehen auch nicht aus metallenen Malamutes, die eine Glühbirne mitsamt Lampenschirm auf ihrem Rücken tragen. Faith kann sich gelegentlich durchaus zurückhalten. Allerdings hängt über dem Kamin ein Ölportrait von Bee-bee, der Hündin, mit der sie ihre Zuchtlinie begonnen hatte. Und auf dem Kaminsims stehen so viele kleine Keramik-Malamutes aufgereiht, daß man aus ihnen gut zwei oder drei Schlittengespanne hätte bilden können. An einer Wand steht ein Regal mit silbernen Trophäen, Zinntellern, Glasstatuetten und Porzellanhunden. Dort, wo an einer anderen Wand zahllose Fotographien von Malamutes noch Platz gelassen haben, hängen gerahmte Zucht- und Preisurkunden. Auf einem Beistelltisch stehen drei Prozellanteller mit den handgemalten Portraits von ihren Hunden. Es ist also gewissermaßen höchst erstaunlich, daß Faith dieses Sofa und diese Sessel besitzt. Man würde viel eher erwarten, daß man gebeten wird, auf einem Hundeschlitten Platz zu nehmen.
    »Und was die Ausbildung betrifft«, erklärte ich ihr, »Rowdy hat bereits seinen Begleithund-Titel, und jetzt trainieren wir für den Titel mit Auszeichnung, C.D.X.
    Wir haben uns für die Wettkämpfe im Frühjahr und zu den Prüfungen im Sommer angemeldet.«
    »Na dann viel Glück«, erwiderte Faith. »Und es ist auch nicht so, daß ich um mein Geschäft fürchten muß. Das brauche ich wirklich nicht. Ich könnte mehr Welpen verkaufen, als ich dieses Jahr überhaupt züchten kann. Wenn ich alle drei Hündinnen decken ließe, könnte ich alle Welpen aus diesen Würfen verkaufen. Und das an Leute, die mit ihren Hunden zu den Hundeschauen gehen.«
    Solche Besitzer sind natürlich der Traum jedes Züchters, aber ein seriöser und gewissenhafter Züchter sorgt auch dafür, daß seine Hunde ein glückliches Heim bei verantwortungsbewußten und liebevollen Menschen finden, die nur ein Haustier wollen.
    »Und wieso hast du Kimi an Donna Zalewski verkauft? Hat sie gesagt, sie würde sie bei Hundeschauen zeigen? «
    »Nein. Sie hat mir leid getan. Sie brauchte einen Hund. Sie war einfach verrückt nach Hunden und hat mir lange von diesem Malamute erzählt, der irgendwelchen Nachbarn gehörte, als sie ein Kind war. Und ich wußte, daß sie sich einen Hund leisten konnte.« Worauf Faith anspielte ist, daß es Leute gibt, die fünfhundert oder tausend Dollar für ihren Rassehund ausgeben, und dann kein Geld mehr haben, um das Hundefutter oder auch nur einen Besuch beim Tierarzt zahlen zu können. Sie sind wie Leute, die eine horrende Anzahlung für einen Corvette oder Jaguar machen und nicht einmal das Geld für eine Tankfüllung haben. »Man weiß halt nie so genau, wie die Menschen wirklich sind. Ich versuche zwar, die zukünftigen Besitzer auf Herz und Nieren zu prüfen, aber gelegentlich kommt es eben vor, daß ich mich irre.«
    »Hast du mit ihr ein Rückgaberecht vereinbart?«
    Faith sah mich gekränkt an. »Selbstverständlich. Du weißt doch, daß ich einen Welpen nie ohne diese Vereinbarungverkäufe.« Ein Rückgaberecht bedeutet, daß der Züchter den Hund zurücknimmt, wenn er zum Beispiel eine Fehl- oder Unterentwicklung zeigt oder jemanden beißt. Das ist der Vorteil des Züchters gegenüber einer Tierhandlung, wo man den Hund in keinem Fall zurückbringen kann. »Ich weiß also gar nicht, warum sie Kimi dieser Frau überlassen hat.«
    »Elaine war ihre Therapeutin«, meinte ich zur Erklärung.
    »Und wenn schon! Es ist ja nicht so, daß Donna keinen Kontakt mehr zu mir gehabt hätte. Ich habe etwa zwei Monate vor ihrem Tod mit ihr gesprochen. Sie wußte, daß ich Kimi zurückgenommen hätte, wenn sie mir gesagt hätte, wie verzweifelt sie war.«
    »Es hatte nichts mit dir zu tun, Faith, sondern offensichtlich lag der Grund in der Beziehung zu ihrer Therapeutin. Vielleicht wollte sie Kimi als einen Teil von sich gerade Elaine hinterlassen oder irgendwas in der Art.«
    »Das ist doch Schwachsinn«, widersprach Faith heftig. »Diese Frau hatte noch niemals in ihrem Leben einen Hund gehabt.«
    »Das weiß ich ja.«
    »Und niemand hat bei mir angerufen.« Möglicherweise als Reaktion auf Faiths verletzten Tonfall sprang Kimi ihr fast auf den Schoß und leckte ihr Gesicht, aber

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