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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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gehalten.«
    »Aber wenn sie einfach nicht auf der gleichen Wellenlänge waren, wieso glaubst du dann, daß es dein Fehler war?«
    »Ich weiß. Wenn man einen Patienten an einen anderen Therapeuten verweist, kann man keine Garantien dafür abgeben, daß es klappt. Und da sie hinterher nicht zu mir zurückgekommen ist, nehme ich an, daß es mir auch nicht gerade gelungen ist, ein Vertrauensverhältnis zu ihr aufzubauen. Ich weiß das alles, aber... Hör' zu, das ist wirklich absolut vertraulich.«
    »Ja, sicher.«
    »Mir ist etwas zu Ohren gekommen. Nur ein Gerücht, sonst nichts. Aber es hat mich zum Nachdenken gebracht. Das ist alles. Ich werde dir nicht wiederholen, was ich gehört habe, also frag' mich nicht.«
    Ich gehorchte. »Joel Baker: Ist er ein Psychiater, ein Arzt?«
    »Er ist Doktor der Psychologie, aber kein Mediziner. Übrigens, du kennst ihn wahrscheinlich. Die Bakers haben diese großen Hunde. Hatchbacks.«
    »Was für Dinger?«
    »Wie immer sie heißen mögen. Razorbacks?«
    »Ridgebacks. Rhodesian Ridgebacks. Ist er ein schlanker Mann, so um die vierzig? Mit blonden, etwas lockigen Haaren? Und so einer Schuljungenstimme?«
    »Was meinst du denn damit, daß er eingebildet klingt, oder was? Los, Groucho, komm weiter!«
    Wir machten kehrt und gingen die Concord Avenue zurück nach Hause. Rita trägt Stiefel mit Absätzen, und ich glaube, daß ihr nach einem Kilometer einfach die Füße weh tun, aber sie behauptet dann immer, daß Groucho genug hat und nach Hause will. Für einen längeren Spaziergang war das Wetter allerdings sowieso nicht gerade ideal. Es war zwar nicht besonders kalt, aber der Himmel hing voller niedriger, schwarzer Wolken, und es sah aus, als würde es jeden Moment heftig anfangen zu regnen.
    »Nein, das meine ich eigentlich nicht«, antwortete ich.
    »Cambridge ist voll von gebildeten Männern, die nicht so reden wie Joel Baker.«
    »Also affektiert?«
    »Ja, schon eher. Vielleicht so, als ob es anfangs gekünstelt war, und nach einer langen Zeit wurde es schließlich echt. Das klingt jetzt wahrscheinlich wie ein spießiges Vorurteil, aber als ich hierher zog, dachte ich allen Ernstes, daß alle Männer, die so redeten, schwul wären. Dann habe ich festgestellt, daß sie’s nicht sind. Schau' mich nicht so an, Rita. Die Männer in Maine reden eben nicht so. Sogar schwule Männer reden dort anders. Ich habe so etwas einfach noch nie vorher gehört. Na gut, also Joel und Kelly, richtig? Sie wohnen in Cambridge, ihren Nachnamen kenne ich nicht.«
    »Wenn du eines Tages mal den Namen der Besitzer behalten und den der Hunde vergessen hättest, könntest du mich wirklich noch verblüffen.«
    »Nip und Tuck. Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Das sind wirklich prächtige Hunde. Sie nehmen immer mit ihnen an den Wettbewerben und Zuchtschauen teil. Die Tiere sind unglaublich fit. Die Frau ist ständig mit ihnen unterwegs. Ich sehe sie oft, wenn sie ihre Spaziergänge mit den Hunden macht. Ich nehme an, sie arbeitet nicht.«
    »Du liebe Zeit, Holly, du zeigst ja heute eine wahrhaft reaktionäre Gesinnung.«
    »Ich meine damit, sie arbeitet nicht außer Haus.«
    »In Cambridge gibt es ein paar Frauen, die dich dafür auf ihre schwarze Liste setzen würden. Und woher willst du das überhaupt wissen? Kelly denkt wahrscheinlich das gleiche von dir, wenn sie dich sieht.«
    »Tja, alle glauben, daß Schriftsteller nicht wirklich arbeiten. Apropos: Ich muß noch eine Kolumne abgeben, mit der ich noch nicht einmal angefangen habe. Vielleicht schreibe ich etwas über Ridgebacks.«
    »Oh nein, das darf doch nicht wahr sein.«
    »Wieso? Ridgebacks sind ein ganz normales Thema, wenn man für Dog's Life schreibt. Ich glaube nicht, daß ich sie in letzter Zeit erwähnt habe, und wenn ich nicht bald etwas darüber bringe, kriege ich zahllose Briefe von den Ridgeback-Fans, die sich darüber beschweren, daß man ihre Rasse ignoriert.«
    »Aber sicher.«
    »Und über die Besitzer werde ich eigentlich gar nichts schreiben.«
    »Als ob du das jemals tust.«
    »Manchmal versuche ich's ja, aber Bonnie streicht aus meinen Artikeln alles wieder heraus, was mit Menschen zu tun hat.«
    Rita zog Groucho von den Überresten eines Sandwiches weg, die im schmutzigen Schnee auf der Straße lagen. Dann stürzte sich Rowdy darauf.
    »Pfui!« rief ich laut, »Laß das liegen!«
    »Was ist denn mit dir los?« fragte Rita. »Du schreist ihn doch sonst nicht so an. Das Sandwich ist wahrscheinlich schon ziemlich

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