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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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betrachtet, bedeutet es wirklich nichts. Spud Webb ist kleiner als ich.«
    »Wer ist Spud Webb?«
    »Ach, vergiß es!«
    »Oh nein«, rief sie, »ein berühmter Hund.«
    »Nein. Hunde sind schließlich nicht mein einziges Interesse.«
    »Ein Basketballspieler.«
    »Wie hast du das denn herausgefunden? Auf jeden Fall ist es für einen Mann, und nicht nur für einen Basketballspieler, eher ungewöhnlich, so klein zu sein. Und dann sieh dir sein Gesicht an: Die Gesichtszüge sind ausgesprochen fein. Und auch sein ganzer Körper ist so zartgliedrig. Zum Beispiel die schmalen Schultern.«
    »Das ist doch ganz normal.«
    »Und was ist mit seiner Stimme?«
    »Findest du die immer noch so außergewöhnlich?«
    »Ja. Aber mein Hauptargument ist sein Bartwuchs.«
    »Er hat eine sehr helle Haut und ganz hellblonde Haare. Vielleicht kommen seine Vorfahren aus Schweden oder so. Jemand mit einer solchen Haut und Gesichtsfarbe hat einfach keinen starken Bartwuchs. Außerdem bin ich sicher, daß ich es bemerkt hätte, wenn er ein völlig glattes Gesicht hätte.«
    »Du vielleicht nicht, aber ich habe es bemerkt«, sagte ich. »Ich meine, mir ist aufgefallen, daß er immer aussieht wie gerade frisch rasiert. Und weißt du was? Ich bin sicher, daß er sich wirklich rasiert. Viele Frauen haben einen leichten Haarwuchs im Gesicht, und wenn es sie stört, lassen sie es sich mit Wachs entfernen. Und warum verwenden sie Wachs? Weil Frauen, die sich rasieren, aussehen, als hätten sie einen Bartwuchs. Man kann die Stoppeln fühlen und sehen. Und das ist auch genau das, was wir auf Joels Gesicht sehen, und was jeder sieht. So macht er es. Ich habe mir das alles ganz genau überlegt, würdest du also vielleicht mal nur die Möglichkeit in Betracht ziehen?«
    »Ich kenne ihn und seine Frau seit Jahren. Und sie sind so ziemlich die beiden konventionellsten Menschen, die mir jemals begegnet sind. Ihre Ehe ist doch so traditionell, daß sie sich damit, jedenfalls in Cambridge, praktisch schon wieder auffällig machen.«
    »Oh, entschuldige, dann muß ich mich natürlich geirrt haben.«
    »Na ja, so etwas ist wohl schon mal vorgekommen«, gab Rita zu. »Es gab da ein paar aufsehenerregende Fälle. Wie zum Beispiel,... wer war das noch, der kürzlich gestorben ist? Irgendein Musiker, er war ziemlich berühmt, der immer als Mann gelebt hat, und von dem es sich dann herausstellte, daß er eine Frau war. Es stand in allen Zeitungen. Und jetzt fällt mir auch ein, daß es ein neues Buch über dieses Phänomen gibt. Ich habe irgendwo eine Besprechung darüber gelesen. Ich hab das Buch aber nicht gekauft. Und weißt du auch warum? Weil ich nichts darüber lesen wollte. Und soll ich dir noch etwas sagen? Ich will auch nichts darüber hören, weil ich das Ganze nämlich total absurd finde.«
    »Aber Rita, Absurditäten sind dein Beruf.«
    »Du hast es erfaßt. Hast du eine Ahnung, wie oft ich mir Sachen anhören muß, die sonst niemand hören will? Wie du sagst: Das ist mein Beruf. Es gibt Leute, denen ganz, ganz schreckliche Dinge passieren, und sie müssen dann die Möglichkeit haben, jemandem davon zu erzählen. Die eine Hälfte von mir ist auch dieser Jemand, aber die andere Hälfte ist genau wie jeder andere. Und es gibt Momente, wo ich am liebsten sagen würde: >Hören Sie zu, ich kann damit nicht umgehen. Es ist zuviel für mich. Ich will nichts mehr hören.<«
    »Worauf ich hinaus will«, erklärte ich, »ist, daß du mal darüber nachdenken solltest, in welcher Klemme er gesteckt haben muß.«
    »Er?«
    »Er. «
    Rita nickte. »Okay. Er.«
    »Kannst du dir das vorstellen? Angenommen, Du-weißt-schon-wen-ich-meine geht zum Vorstand der Berufsvereinigung, so wie sie es in ihrem Brief angekündigt hat, und er wird vorgeladen. In dem Fall hat er ein perfektes Alibi. Ich meine, die meisten Männer könnten rein gar nichts gegen eine solche Anschuldigung unternehmen. Es würde einfach sein Wort gegen ihres stehen, und heutzutage wäre man eher zugunsten der Frau voreingenommen. Aber in diesem Fall kann er doch ganz eindeutig beweisen, daß sie gelogen hat.«
    »Aber er müßte einen hohen Preis dafür zahlen«, meinte Rita, und es klang immer noch zweifelnd.
    »Das ist die Klemme, die ich meine. Magst du noch einen von diesen Denver Chocolate Puddings mit mir teilen?«
    Rita stöhnte. »Nein. Mir ist schon ganz schlecht von dieser ganzen Geschichte.«
    »Also, es gibt für ihn nur zwei Möglichkeiten, und in beiden Fällen würde er alles verlieren,

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