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Dem Leben Richtung geben

Titel: Dem Leben Richtung geben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joerg Knoblauch , Johannes Hueger , Marcus Mockler
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zehrt an der Substanz. Es geht darum, authentisch zu leben und |227| daraus eigenverantwortlich das eigene Leben zu gestalten, auch wenn das Auto des Nachbarn ein paar PS mehr hat.
    Was Sie für sich als wichtig erkannt haben, haben wir auf eine Wochen- und die konkrete Tagesplanung angewendet. Das soll aber nicht dazu führen, dass Sie nur ein Hamsterrad gegen ein anderes tauschen. Es geht nicht um höhere Weihen im Kampf um einen effizienteren Lebensstil. Es geht tatsächlich um eine selbstbestimmte Zukunft, ein ausbalanciertes Leben, in dem selbst unvorhergesehene Ereignisse Sie höchstens vorübergehend von Ihrem eigentlichen Ziel ablenken können. Diese Gelassenheit gilt es zu genießen.
    Lebenskünstler zu sein bedeutet allerdings auch, Neues zu riskieren und nicht nur jeden Lebensschritt danach zu bemessen, ob er mit unserem Sicherheitsdenken vereinbar ist. »Es gibt keine Sicherheiten im Leben, nur Chancen«, sagt Mark Twain. Wir haben immer wieder beobachtet, dass Menschen in der zweiten Lebenshälfte »ausgestiegen« sind. Sie haben den Arbeitsplatz gewechselt, |228| manche sind sogar in ein anderes Land gezogen. Vordergründig haben sie ihrem Erfolg damit geschadet. Aber ihrem Leben haben sie damit eine neue Richtung gegeben und es in eine Fülle geführt, die sich materiell nicht aufwiegen lässt.

    |228| Der amerikanische Lyriker Robert Frost schreibt: »Zwei Wege gingen in einem Wald auseinander, und ich – ich wählte den weniger begangenen. Und das machte den ganzen Unterschied aus.« Das sind Zeilen eines Lebenskünstlers! Wer nur auf ausgetretenen Pfaden geht, führt vielleicht ein relativ sicheres Leben. Aber dieses Sicherheitsdenken raubt den Blick für neue Chancen. Ein bisschen Risiko muss schon sein, wenn Sie wirklich das Optimale aus Ihrem Leben herausholen wollen. Das soll kein Plädoyer für unvernünftiges Verhalten sein. Vielmehr werben wir dafür, die Fesseln abzustreifen, die uns davon abhalten, echte Lebenskünstler zu werden. Wir halten es mit Norman Vincent Peale, einem Altmeister des Optimismus: »Wirf dein Herz über den Zaun – und der Rest wird nachkommen.«

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|229| Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar
    Sie sind aus dem Hamsterrad ausgebrochen. Wenn Sie nun Ihre Energie einsetzen, drehen Sie nicht mehr ein Rad im Kreis, sondern kommen mit festem Boden unter den Füßen Schritt für Schritt voran. Allerdings wird Sie auch das nicht dauerhaft zufrieden stellen, wenn Sie nicht einen angemessenen Ausgleich für Ihre Anstrengungen finden – Zeiten der Ruhe und der Entspannung.
    Am Anfang der Bibel steht die bekannte Schöpfungsgeschichte, die mit einem überraschenden Ende aufwartet. Beschrieben wird zunächst, wie Gott an sechs Tagen die Welt erschuf. Das Wort, das hier im Originaltext für Tag steht, bedeutet übrigens »Zeitabschnitt«. Auch die Schöpfung war nicht im ersten Zeitabschnitt komplett. Sie durfte sich entwickeln. Und was passierte am siebten Tag? Verordnete Gott den Menschen, die er, wie es heißt, nach seinem Bilde geschaffen hat, einen Ruhetag? – Falsch! Gott selbst ruhte am siebten Tag, heißt es im ersten Buch der Bibel.
    Eine wichtige Erfahrung zieht sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte: Wir Menschen existieren nicht nur, um zu arbeiten, selbst im Ruhen spiegeln wir etwas Göttliches wider. Etwas zu schaffen ist wichtig, es gehört zum Wesen des Menschen. Der Mensch wird krank, wenn er nicht gestaltend wirken kann. Wir haben in unserer Praxis etliche Zeitgenossen beraten, die es finanziell wahrlich nicht mehr nötig hatten zu arbeiten. Nach einiger Zeit mit |230| Partys und monatelangem Urlaub war in ihnen jedoch der Wunsch gewachsen, etwas zu schaffen, mit ihrer Arbeitskraft dazu beizutragen, dass diese Welt ein Stück besser wird.
    Wir Menschen brauchen eine Balance aus Arbeit und Ruhe. Ruhelosigkeit ist ein Kreativitätskiller und Ursache für Krankheiten. Sechs Tage in der Woche zu arbeiten ist wirklich genug, genießen Sie den siebten! Während der Französischen Revolution versuchte man per Dekret, eine Zehn-Tage-Woche einzuführen, doch sie setzte sich nicht durch. Stellen Sie sich vor, Sie hätten nur jeden zehnten Tag frei! Kreativität braucht Ruhe. Zugegeben, den meisten fällt es schwer, zur Ruhe zu kommen. Aber es ist von überraschender Dynamik, einfach einmal nur dazusitzen, ein schönes Buch zu lesen, einen Film zu genießen, Zeit für sich zu haben, die Wolken zu beobachten ...
    Nochmals: Der

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