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Dem Vaterland zuliebe

Dem Vaterland zuliebe

Titel: Dem Vaterland zuliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Einsamkeit treten – und sich von allen ansehen lassen.
    Er nahm einen Schluck aus seinem Glas. Er würde in einem Gasthaus absteigen, das ihm Pitcair empfohlen hatte. Klein vor allem, und ohne daß ihm jemand neugierige Fragen stellte. Er lächelte betrübt. Wenn er sein nächstes Prisengeld überwiesen bekam, könnte er eigenes Land kaufen.
    Er fuhr fort: »Wir haben viel zusammen geschafft. Und das hat uns allen gutgetan. Der Ozean wartet immer auf uns mit seinen Launen. Aber das Schiff …« Er streckte die Hand aus und streichelte kurz über gebogenes Holz. »Es gibt keines, das dem letzten gleicht.« Er hörte einen Bootsmann rufen, was in der vollen Kajüte ungewöhnlich dumpf klang. »Alle Mann! Alle Mann an Deck antreten!«
    Ein Matrose klopfte an die Tür und steckte den Kopf herein. Er gehörte zu der Gruppe bewährter Männer, die an Land gehen durften, nachdem Bolitho beim Hafenadmiral dafür Erlaubnis eingeholt hatte.
    »Entschuldigung, Sir. Aber die Kutsche wartet.«
    Tyacke nickte. »Sehr gut, Houston. Ich komme gleich.«
    Der Matrose zögerte, schien sich zwischen all den Leutnants und Unteroffizieren nicht wohl zu fühlen.
    »Ist was?«
    Der Matrose zog einen glänzenden Golddollar an einer Kette aus seiner Tasche.
    »Das ist für eine Dame, Sir. Ich hab's von der Brigantine. Viel Glück, Kapitän.« Dann war er verschwunden.
    Tyacke stand langsam auf und war dankbar, daß er seinen Kopf unter den Balken neigen mußte und sein Gesicht nicht zu sehen war.
    Gott sei Dank mußte er nicht mit der Gig an Land gerudert werden, weil sie mit der
Larne
an der Pier festgemacht hatten.
    Jetzt bat er die anderen: »Warten Sie bitte an Deck, meine Herren.«
    Als alle den Raum verlassen hatten, blieb Ozanne an der Tür stehen. »Ich werde nie vergessen, was Sie für mich getan haben, James. Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde auf dieses Schiff gut aufpassen. Sie werden richtig stolz auf sie sein, wenn Sie sie wiedersehen.«
    Tyacke ergriff seine Hand. »Ich weiß das, alter Freund.« So nannte Bolitho seinen Bootssteuerer. Laut wollte er sagen:
Ich habe Angst. Vielleicht schaffe ich es nicht.
Aber dann sagte er doch nur: »Sie kann immer noch den besten davonsegeln!«
    Von Ozanne gefolgt, kletterte er den Niedergang empor und zögerte an der Süll.
    Meine Männer. Nein, nicht mehr.
    Sie klammerten sich an Wanten und Stagen, hielten sich vor einem hellen Himmel. Nirgendwo waren Werftarbeiter zu sehen. Dies war der Augenblick der
Larne,
den keiner mit ihnen teilen sollte.
    Die Kutsche mit seiner Seekiste auf dem Dach wartete zwischen einigem Werftmüll. Tyacke maß die Entfernung. Dies könnte die längste Reise seines Lebens werden.
    Er schüttelte den Offizieren und der Ehrenwache die Hand. Er hörte gelegentliches Murmeln, spürte feste, rauhe Hände, fragende Blicke. Mit aller Kraft drückte er seinen Säbel gegen den Oberschenkel, um sich ja nicht gehen zu lassen.
    Als letzter Paul Ozanne,
Commander Ozanne.
Sie verabschiedeten sich stumm, nur mit Blicken. Worte wollten ihnen nicht kommen.
    Tyacke lüftete seinen Hut und trat auf die Gangway.
    Die Pfeifen schrillten, und dann rief einer gellend: »Hurra für den Kapitän, Männer.
Hurra

    Auf den anderen Schiffen rannten Männer an die Reling, als das Echo der Hochrufe sich wieder und wieder an der Mauer brach. Für eine so kleine Mannschaft waren die Rufe gewaltig. Sie übertönten jedes andere Geräusch der Werft.
    Hoch aufgerichtet, den Degen an der Seite, schritt Tyacke langsam auf die Kutsche zu. Die Hochrufe umspülten ihn wie Brecher ein Riff.
    Er stieg in die Kutsche, und der Kutscher knallte mit der Peitsche.
    Er sah sich nicht um. Er wagte es einfach nicht.
    Catherine wartete am Fuß der Treppe auf die Kutsche, die Bolitho nach einem weiteren Treffen bei der Admiralität zurückbrachte. Sie beobachtete ihn genau, suchte nach Zeichen, nach irgendeinem Hinweis, ob er sich wieder übernommen hatte.
    Er nahm sie in die Arme, küßte ihr Haar, ihren Hals.
    »Es ist alles klar, Kate. Ich übernehme das neue Geschwader.« Jetzt suchte er in ihrem Gesicht wie sie eben in seinem. »Wir werden bald nach Falmouth zurückkehren. Es wird noch dauern, bis meine Schiffe seefähig und ausgerüstet sind.« Er lächelte. »Und der junge Matthew beschwert sich ja auch ständig, daß London ihm zu laut und zu schmutzig ist.«
    Sie hakte sich bei ihm ein und führte ihn in ihr Zimmer am anderen Ende des Hauses.
    »Wie geht es George Avery?«
    »Er fühlt sich

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