Demolition
Sie Mundpropaganda. Ich zahle alles. Ich möchte keinerlei Aufsehen. Ich will das Mädchen, sonst nichts, klar?«
Quizzard nickte; er spielte noch immer mit den Goldmünzen. »Alles klar.«
Plötzlich griff Reich über den Tisch und schlug Quizzard mit der Handkante über die Wurstfinger. Die Sovereigns wirbelten empor und schepperten dann in die vier Himmelsrichtungen davon. »Und ich verbitte mir jegliches Doppelspiel«, knarrte Reich mit bedrohlich gefühlloser Stimme. »Ich will das Mädchen, und zwar in meine Gewalt.«
8
Sieben Tage lebhafter Auseinandersetzung verstrichen. Eine Woche des Handelns und Zuwiderhandelns verging, eines Kampfes, den man in aller Unverhohlenheit an der Oberfläche austrug, während tief unter den aufgepeitschten Wassern der Öffentlichkeit Powell und Augustus Tate schwammen und wie stumme Haie kreisten, den Ausbruch des wirklichen Ringens erwarteten.
Ein Streifenpolizist, der sich zur Zeit in Zivilkleidung betätigen durfte, glaubte fest an die Wirksamkeit des Überraschungsangriffs. Während einer Pause im Theater knöpfte er sich Maria Beaumont vor. »Das Ganze war eine abgekartete Sache!« raunzte er sie vor ihren entsetzten Bekannten an. »Sie stecken mit dem Mörder unter einer Decke! Sie haben ihm den Weg geebnet! Deshalb haben Sie das »Sardinen«-Spiel vorgeschlagen. Stehen Sie mir unverzüglich Rede und Antwort!«
Die Goldene Verbandsmatratze heulte auf und lief davon. Als der Polizist von Paket Dumm sich diensteifrig an ihre Fährte heftete, unterzog ihn jemand einer tiefen, gründlichen Hirn-Introvision.
Tate zu Reich: Der Polizist glaubt tatsächlich selber, was er redete. Seine Dienststelle hält Maria Beaumont für eine Komplizin. Reich zu Tate: Schön, von mir aus. Dann werfen wir sie den Wölfen vor. Die Bullen sollen sie sich ruhig greifen.
Infolgedessen blieb Madame Beaumont vollständig schutzlos. Sie suchte ausgerechnet in jenem Kreditinstitut Zuflucht, das den Beaumonts als Quelle ihres Reichtums diente. Der Polizist stöberte sie drei Stunden später dort auf und unterwarf sie im Büro des Kredit-Supervisors einem gnadenlosen Verhör. Er ahnte nicht, daß direkt vorm Büro Lincoln Powell stand und mit dem Kredit-Supervisor im telepathischen Bereich angeregt plauderte.
Powell an Mitarbeiter: Sie kannte das Spiel aus einem alten gedruckten Buch, das sie von Reich geschenkt bekam. Wahrscheinlich stammt es von Century. Dort führt man solches Zeug. Lassen Sie nachforschen. Hat er ausdrücklich danach gefragt? Ziehen Sie auch Erkundigungen bei Taxator Graham ein. Wieso war gerade »Sardinenbüchse« das einzige noch leserliche Spiel im ganzen Buch? Vater Moses will es wissen. Und wo ist das Mädchen?
Ein Verkehrspolizist, der sich gegenwärtig in Zivilkleidung tummeln durfte, sah die Chance seines Lebens in der plump -vertraulichen Tour. »Hören Sie mal«, sagte er durch die Nase, als gehöre ihm die Welt, zum Personal im Century Audio Shop, »ich suche alte Schwarten mit Gesellschaftsspielen... so etwas in der Art, wie sie in der letzten Woche mein alter Kumpel Ben Reich bei Ihnen verlangt hat.«
Tate zu Reich: Ich habe mich in einigen Köpfen umgeschaut. Man erkundigt sich nach dem Buch, das Sie Maria Beaumont geschenkt haben. Reich zu Tate: Lassen Sie sie getrost machen. In dieser Hinsicht kann mir nichts passieren. Ich muß mich darauf konzentrieren, das Mädchen zu greifen.
Der Geschäftsführer und das Personal erläuterten dem Fahnder von Paket Dumm auf seine plump -vertraulichen Fragen die Angelegenheit mit großer Geduld und in aller Ausführlichkeit. Viele Kunden dagegen verloren ihre Geduld und verließen das Geschäft. Ein Kunde jedoch saß still in einer Ecke, nach allem Anschein zu tief in die Klänge einer Kristallaufnahme versunken, um zu merken, daß sich niemand um ihn kümmerte. Niemand wußte, daß Jackson Beck nicht das geringste von Musik verstand.
Powell an Mitarbeiter: Anscheinend ist Reich rein zufällig auf das Buch gestoßen. Er sah es, als er nach einem Geschenk für Maria Beaumont suchte. Speichern Sie die Information. Und wo steckt das Mädchen?
Anläßlich einer Konferenz mit den zuständigen Leuten der Agentur, die die Werbung für den Monarch-Jumper betrieb (»Einziges Familien-Flugboot auf dem Markt!«) unterbreitete Ben Reich den Vorschlag für einen neuen Reklamerummel. »Ich habe mir folgendes überlegt«, sagte er. »Immerzu vermenschlichen die Leute die Produkte, die sie benutzen. Sie schreiben ihnen
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