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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Demolition, Reich.«
    »Wem ginge es anders? Wonach verspüren Sie denn Verlangen, Keno?«
    »Das ist vielleicht eine Frage!« Quizzard griff hinter sich und nahm mit zielsicherer Hand eine Rolle Sovereigns vom Kassenschalter. Er ließ die Münzen von der einen in die andere Hand klimpern. »Hören Sie, wonach es mich verlangt?«
    »Nennen Sie mir den höchsten Preis, den Sie fordern würden, Keno.«
    »Wofür?« »Vergessen wir allen Kleinkram. Ich wünsche uneingeschränkte Dienstleistung und bin bereit, dafür Ihren Preis plus Spesen zu zahlen. Sie brauchen mir nur zu verraten, wieviel ich hinlegen muß, damit mein Wunsch unter Garantie in Erfüllung geht.« »Das ist eine sehr bemerkenswerte Dienstleistung.« »Ich habe bemerkenswert viel Geld.« »Und zufällig hundert M herumliegen?« »Hunderttausend. Stimmt's? So, das ist Ihr Preis.« »Du meine...!« Church straffte sich und glotzte Reich an. »Hunderttausend?« »Entscheiden Sie sich, Jerry«, riet ihm in abfälligem Ton Reich. »Wollen Sie Geld oder rehabilitiert werden?« »Es wäre fast... Nein! Bin ich denn verrückt?! Ich bleibe bei der Rehabilitierung.« »Dann hören Sie auf zu quasseln.« Reich wandte sich wieder an Quizzard.
    »Der Preis ist einhunderttausend.«
    »Sovereigns?« »Was denn sonst, Heringe? So, nun müssen wir noch eines klären -wollen Sie das Geld im voraus oder können wir sofort mit der Arbeit anfangen?« »Oh, um Himmels willen, Reich«, quengelte Quizzard.
    »Schluß mit dem Quatsch«, fuhr Reich ihn an. »Ich kenne Sie, Keno. Sie stellen sich vor, Sie könnten jetzt herausfinden, was ich will und sich dann nach jemandem umsehen, der dafür mehr bietet. Aber ich wünsche, daß Sie sich hier und jetzt festlegen. Deshalb habe ich den Preis von Ihnen bestimmen lassen.«
    »Tja«, meinte Quizzard nachdenklich, »ich hatte diese Vorstellung, Reich.« Er lächelte, und seine milchigen Augen verschwanden zwischen Hautfalten. »Und ich habe diese Vorstellung noch.«
    »Dann will ich Ihnen ohne Umschweife sagen, wer mit Ihnen in dieser Sache auch ein Geschäft abschlösse! Ein Mann namens Lincoln Powell. Das Ärgerliche is t nur, daß ich nicht weiß, wieviel er zu bieten hätte.«
    »Wieviel es auch wäre, ich wollte es nicht«, erwiderte Quizzard im Tonfall des Ekels.
    »Ich gegen Powell, Keno. Darum handelt's sich hier. Ich habe meinen Einsatz genannt. Ich warte noch immer auf Ihre Antwort.«
    »Gemacht«, entgegnete Quizzard.
    »Schön«, sagte Reich. »Nun hören Sie gut zu. Erste Aufgabe. Ich suche ein Mädchen. Sein Name lautet Barbara D'Courtney.«
    »Also dreht's sich um den Mord?« Quizzard nickte bedächtig. »Das habe ich vermutet.«
    »Irgendwelche Einwände?« Quizzard schaufelte Goldmünzen von der einen in die andere Hand und schüttelte den Kopf. »Ich muß das Mädchen haben. In der vergangenen Nacht ist es Hals über Kopf aus dem Haus der Beaumonts verschwunden, und kein Aas weiß, wohin. Ich muß es unter meine Fittiche bekommen, Keno. Das muß ich hinkriegen, bevor die Polizei es findet.« Quizzard nickte. »Barbara D'Courtney ist ungefähr fünfundzwanzig Jahre, einssiebzig groß, etwa sechzig Kilo. Schlanke Taille. Lange Beine...« Quizzards dicke Lippen lächelten wollüstig. Die blinden Augen glitzerten. »Blondes Haar. Dunkle Augen. Herzförmiges Gesicht. Voller Mund und leicht gebogene Nase... Ein charaktervolles Gesicht. Es fällt überall sofort auf. Unübersehbar.«
    »Bekleidung?«
    »Als ich sie zuletzt sah, trug sie nur einen seidenen Morgenmantel. Durchsichtig weißlich wie Reif... wie ein beschlagenes Fenster mit Eisblumen. Keine Schuhe. Keine Strümpfe. Keinen Hut. Keinen Schmuck. Sie war völlig vom Leitstrahl runter... irrsinnig genug, um einfach aus dem Haus zu laufen und zu verschwinden. Ich muß sie ausfindig machen.« Irgend etwas bewog Reich zu einer Ergänzung. »Und ich will sie unversehrt. Verstanden?«
    »Bei allem, was auf dem Spiel steht? Seien Sie vernünftig, Reich.« Quizzard befeuchtete sich die wulstigen Lippen. »Gehen Sie kein Risiko ein, dann hat sie keine Chance, um Sie reinzureißen.«
    »Um diese Gefahr zu beseitigen, zahle ich ja hunderttausend Mäuse. Ich habe eine prächtige Chance, mit weißer Weste davonzukommen, wenn Sie sie schnell genug aufspüren.«
    »Womöglich muß ich den oder jenen schmieren, um diesen Auftrag zu erledigen.«
    »Dann schmieren Sie. Suchen Sie in jedem Bordell, jeder Absteige, jeder Spielhölle, an jedem Aussteiger-Treff der ganzen Stadt. Betreiben

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