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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Arbeit. Das war die Arbeitsmoral, die die Monarch groß gemacht hatte.
    Tate zu Reich: Endlich bin ich dahintergekommen. Powell ist kein Dummkopf. Er betreibt seine Nachforschungen auf zwei Ebenen. Schenken Sie den Vögelchen, die so leicht auffliegen, keine Beachtung. Achten Sie auf die Karte aus seinem Ärmel. Ich habe irgend etwas über ein Krankenhaus aufgeschnappt. Nehmen Sie das als Anhaltspunkt.
    Reich verfuhr gemäß dieser Empfehlung. Drei Tage brauchte er dafür, dann rief er Keno Quizzard an. Prompt beraubten unbekannte Täter die Monarch um Platin im Wert von 50.000 Kr., und während des Einbruchs ins Laboratorium zerstörte ein Feuer den Lagerraum mit den firmeninternen Spezialitäten. Den verfrüht genesenen Wissenschaftler entlarvte man als Schwindler, beschuldigte ihn der Mittäterschaft am geschehenen Verbrechen und übergab ihn der Polizei.
    Powell an Mitarbeiter: Das bedeutet, daß wir niemals den Beweis dafür erbringen können, daß Reichs Anti-Rhodopsin aus seinem eigenen Labor stammte. Um alles in der Welt, wie hat er uns bloß durchschaut? Läßt sich denn auf keiner Ebene irgend etwas erreichen? Wo ist das Mädchen?
    Während Reich über den umstandskrämerischen Einsatz der Spur-Robots zum Aufspüren Marcus Grahams lachte, empfing seine Geschäftsführung den Landessteuerrevisor, einen ESPer Zweiten Grades, der nun endlich die bei der Monarch Gemeinwirtschaftlichen Allzweck AG längst überfällige Prüfung der Bücher durchführen wollte. Er brachte eine neue Mitarbeiterin mit, eine ESPer-Texterin, deren Aufgabe es war, die Berichte ihres Chefs in eine einwandfreie Endfassung zu verarbeiten. Sie war Expertin in allen Büroangelegenheiten... hauptsächlich für die Polizei.
    Tate zu Reich: Das Personal des Revisors ist verdächtig. Gehen Sie auf gar keinen Fall irgendein Risiko ein.
    Reich lächelte grimmig und überließ seine offiziellen Bücher dem Revisor und seiner Truppe. Dann schickte er Hassop, den Leiter der Code-Abteilung, in den versprochenen Urlaub nach Spaceland. In seiner normalen Fotoausrüstung nahm Hassop zuvorkommenderweise auch einen winzigen, bereits entwickelten Film mit; diese Filmspule enthielt die geheime Buchführung der Monarch. Das Behältnis des Mikrofilms war durch einen Thermitverschluß geschützt, der alle Aufzeichnungen sofort vernichtete, falls jemand es unsachgemäß öffnete. Die einzige andere Ausfertigung befand sich daheim bei Reich in seinem unzugänglichen Safe.
    Powell an Mitarbeiter: Wir sind so gut wie am Ende mit unserem Latein. Lassen Sie Hassop beschatten, ebenfalls nach der DummSchlau-Methode. Wahrscheinlich hat er äußerst wichtiges Beweismaterial bei sich, deshalb ist es ebenso wahrscheinlich, daß Reich sehr gut auf ihn aufpaßt. Verflucht, wir sitzen fest, das sage ich Ihnen. Vater Moses würde es auch sagen. Das ist Ihnen wohl klar. Herrgott noch einmal! Wo steckt bloß dies verdammte Mädchen?!
    Die Unterwelt und die Normalwelt besitzen Kanäle, so verzweigt wie eine anatomische Abbildung des Blutkreislaufs, die Arterien rot gefärbt, die Venen blau. Vom Hauptsitz des ESPer-Verbandes ging die Suchmeldung an Instruktoren und Schüler, ihre Familien, ihre Freunde und deren Freunde, an beiläufige Bekannte, an Fremde, mit denen man geschäftlich zusammenkam. Aus Keno Quizzards Spielkasino verbreitete sie sich vom Croupier an Spieler, an zuverlässige Männer, an Gangster und Banditen, Taschendiebe, kleine Gauner, Schlepper und Nepper sowie Bordsteinschwalben, in die nebelhafte Grenzzone des Halbkrummen und Fastehrlichen.
    Am Freitagmorgen erwachte Fred Deal, ESPer Dritten Grades, stand auf, nahm ein Bad, frühstückte und begab sich auf den Weg zu seiner Arbeitsstelle. Er war Gruppenführer der Wache im Erdgeschoß der Mars Exchange Bank in der Maiden Lane. Als er sich eine neue Zeitkarte für die U-Bahn kaufte, plauderte er mit der Angestellten am Informationsschalter, ebenfalls einer ESPer Dritten Grades, und von ihr erfuhr Fred von der Suche nach Barbara D'Courtney. Fred prägte sich das TW-Bild, das sie ihm übermittelte, genau ein. Das Bild war umrahmt von Kredit-Symbolen.
    Am Freitagmorgen weckte Snim Asj das laute Geschrei seiner Wirtin Chooka Frood nach rückständiger Miete. »Herrjemine, Chooka«, maulte Snim, »du machst ein recht's Vermögen mit der bestußten blonden Schnalle, die du aufgelesen hast, dein Gruselkeller unten im Keller ist 'ne Goldmine, was willst du da eigentlich noch von mir?«
    Chooka Frood erläuterte Snim,

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