Demonica - Ione, L: Demonica
Warren.
Sig warf sich auf Eidolon. Bleak sprang auf die Füße und nahm es mit ihr auf. Seine Fäuste krachten in ihre Rippen. Schreie zerrissen die Nacht, begleitet von feuchten, reißenden Lauten. Dann wurde Bleak in die Luft geschleudert. Eidolon hielt ihn in seinem Maul wie eben noch Warren … der jetzt zerfetzt am Boden lag: ein Anblick, auf den sie gut hätte verzichten können. Sig lag in einer unnatürlichen Position verdreht auf der Erde neben einer Eiche.
»Hellboy«, sagte sie sanft. Er drehte sich zu ihr um – die Hölle auf zwei muskulösen Beinen. »Lass den Menschen fallen. Er ist keine Bedrohung mehr.«
Er hob den Kopf und sog schnüffelnd die Luft ein; seine roten Augen wanderten auf die Schnittwunde an ihrem Arm. Ein leises Knurren grummelte in seiner Brust, und seine Kiefer zogen sich zusammen, bis Bleak aufschrie.
»Mir geht’s gut.« Sie ging auf ihn zu, die Arme ausgestreckt. Behutsam legte sie ihre Hand auf seinen ledrigen Bizeps. »Bitte. Setz ihn ab.«
Jählings öffnete er den Mund, und Bleak fiel zu Boden. Eidolons Arme umschlossen sie, und sein heißer Atem strich über ihren Nacken. Bleak bewegte sich matt – nichts, was als Bedrohung hätte interpretiert werden können.
»Gott sei Dank, Eidolon. Ich bin so froh, dass es dir gut geht.« Sie streichelte seinen kolossalen Rücken, während er über sie gebeugt dastand; lange, langsame Bewegungen, um ihn zu beruhigen. Dass sie jetzt tatsächlich eine Bestie liebkoste, exakt die Art Dämon, die sie früher mit Vergnügen abgeschlachtet hatte, versetzte ihr einen Schlag, der sie bis in die Seele erschütterte. Sie liebte diese Bestie. Es spielte keine Rolle, was er war, was sie war, oder was einer von ihnen in der Vergangenheit getan hatte.
Eidolons Schwäche bist du. Aber du könntest auch seine Stärke sein. Ihr gingen die Worte durch den Kopf, die Gem ihr heute gesagt hatte. Er liebt dich.
Ja, er war bereit gewesen, eher zu sterben, als ihr wehzutun – vielleicht ein Beweis dafür, dass er sie tatsächlich begehrte. Tränen brannten in ihren Augen, und sie begann zu zittern.
»Bitte, Hellboy«, flüsterte sie. »Komm zu mir zurück.«
Wenn ich das nächste Mal die Gestalt wechsle, komme ich vielleicht nicht mehr als ich selbst zurück.
Sie spürte, wie seine Haut unter ihren Fingerspitzen weicher wurde, sein Körper geschmeidiger. »Tayla … «
Sie keuchte auf, als er ihren Hintern umfasste und sie mit einem Ruck an sich zog. Er war wieder da, aber seine Augen leuchteten immer noch rot, und das wirbelnde Tattoo auf seinem Gesicht blieb diesmal an Ort und Stelle. Eine Hand zerrte an ihrem T-Shirt, aber sie leistete keinen Widerstand – eine Lektion, die sie durch das Seelenschänder-Desaster gelernt hatte. Das würde ihre letzte Chance sein, ihn – und damit sich selbst – zu retten.
»Eidolon, es ist hier nicht sicher. Wir brauchen Privatsphäre.«
Mit einem leisen Knurren hob er sie auf die Arme und trug sie zu einem nahe gelegenen Gebäude, einer Tierpraxis vermutlich. Die Tür war verschlossen. Mit einer einzigen, mächtigen Bewegung trat er sie auf. Sie krachte gegen die Wand dahinter, und noch ehe das Gebäude aufgehört hatte, von dem Aufschlag zu beben, hatte Eidolon Tay auf einen Schreibtisch gesetzt. Als er zwischen ihre Schenkel trat, hoben sich ihre Beine ohne ihr Zutun und legten sich um seine.
»Ich will dich«, sagte er im Befehlston.
Ihr Körper wurde heiß, ihr Innerstes feucht, als wäre sie ausgebildet, auf ihn zu hören.
»Ja, so viel ist klar.« Sie griff mit beiden Händen nach seinem zerrissenen, blutigen T-Shirt und zog ihn an sich. Sie brauchte den vollständigen Körperkontakt, während ihre Haut ein Eigenleben zu entwickeln schien.
»Ja, genau so, Tayla.« In seiner Eile, ihr die Hose auszuziehen, zerriss er sie. »Zeig mir, was du willst.«
Sie wollte ihn. Egal, was dazu nötig war.
Ihre Stimme zitterte, als sie herausplatzte: »Verbinde dich mit mir.«
Er zuckte zurück und löste sich aus ihrer Umklammerung. »Mich verbinden? Nein.« Rote Augen glühten in der Dunkelheit. Sie glaubte, einen Hauch von Gold aufflackern zu sehen, aber dann war es auch schon wieder vorbei, und seine raue, kehlige Stimme driftete zu ihr hinunter. »Ficken? Ja.«
Scheiße. Er hatte sie ja gewarnt, dass es, wenn sie zu lange warteten, zu spät sein würde. Verzweiflung erfasste sie, als ihr bewusst wurde, was das bedeutete. Sie durfte ihn jetzt nicht verlieren.
Da erinnerte sie sich daran, was sie über
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