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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Dann ist uns alles scheißegal .«
    »Und jetzt nicht ?«
    »Jetzt nicht. Die Vorstellung, irgendeine Frau zu hintergehen oder zu vergewaltigen, um sie zu schwängern, ist echt widerlich. Genau wie das Schicksal unserer Nachkömmlinge .«
    »Und das wäre ?«
    »Die meisten werden gleich nach der Geburt ermordet. Nur wenige Dämonen sind bereit, einen Dämon aufzuziehen, der einer anderen Spezies angehört, geschweige denn einen, der durch eine Täuschung oder Vergewaltigung gezeugt wurde .«
    »Dann vermute ich mal, dass die Väter mit ihren Sprösslingen nichts weiter zu tun haben .«
    »Die meisten von uns lernen ihre Erzeuger nie kennen. Wir kennen nur die Familie, die uns aufgezogen hat, allerdings können wir unsere Brüder spüren .«
    »Dann hast du deinen Vater nie kennengelernt ?« Sie bewegte sich, um etwas bequemer zu sitzen, und zuckte zusammen, als der dumpfe Schmerz in ihrem Knöchel gleich wieder zunahm.
    »Alles, was ich von ihm weiß, wurde mir von anderen erzählt .«
    »Pflanzen sich alle Sex-Dämonen auf diese Art fort ?«
    »Nee. Die meisten Inkubi und Sukkubi bedienen sich menschlicher Wirte für ihre Fortpflanzung, aber das können Sems nicht. Wenn wir einen Menschen schwängern, kommt dabei ein Kambion heraus .«
    »Ein Kambion ?«
    »Unfruchtbare Halbblüter .« Die verächtliche Art, wie er das sagte, verriet ihr, was er davon hielt, sich mit Menschen zu paaren.
    Offensichtlich war es aber durchaus in Ordnung, einfach nur mit ihnen zu vögeln. Sie bemühte sich, ihre Stimme nicht allzu bitter klingen zu lassen, als sie fragte: »Dann ist deine Mutter also eine Umbra ?«
    Shade nickte. Runa wusste nicht viel über diese in Höhlen hausende Spezies; sie hatte die Informationen, die sie ausgegraben hatte, nur überflogen. Es war ihr darum gegangen, Dämonen zu erforschen, um herauszufinden, welcher Rasse Shade angehörte. Offensichtlich waren Umbras humanoid, und ihre Haut war grau. Sie waren extrem sozial, was ihre Familien betraf, innerhalb der Dämonenwelt jedoch isoliert; vermutlich, weil sie für bösartigere Spezies eine natürliche Beute darstellten.
    »Was ist mit deinen Brüdern ?« Sie beugte sich vor, inzwischen tatsächlich neugierig. Ihr war eine rüde Einführung in die Dämonenwelt zuteilgeworden, aber nachdem sie den ersten Schock erst einmal überwunden hatte, hatte sie jede freie Minute dazu genutzt, so viel wie möglich herauszufinden. »Welcher Spezies gehören ihre Mütter an ?«
    »Mein älterer Bruder Eidolon wurde von einer Justizia-Dämonin geboren, und Wraiths Mutter war Vampir .«
    Sie blinzelte. »Ich dachte, Vampire können nicht schwanger werden .«
    »Können sie auch nicht. Wraith ist eine Anomalie .«
    Irgendwo in den Tiefen des Kerkers schrie etwas, und Runa erschauderte.
    »Was ist mit deinen Eltern ?« , fuhr sie rasch fort zu fragen, auch wenn ihre Stimme immer noch etwas zittrig war. »Stimmt das, was du mir erzählt hast, als wir zusammen waren? Dass deine Mutter in Südamerika lebt und dein Vater tot ist ?«
    Langes, drückendes Schweigen erfüllte die Zelle. Schließlich, als Runa schon nicht mehr glaubte, eine Antwort zu erhalten, sagte Shade: »Meine Mutter wurde vor ein paar Monaten getötet .«
    »Oh, das tut mir leid .«
    »Hast du sie umgebracht ?«
    Ihre Stimme überschlug sich vor Entrüstung. »Nein .«
    »Dann muss es dir auch nicht leidtun .«
    »Geh ich dir mit meinen Fragen auf die Nerven ?« , fuhr sie ihn an.
    »Jepp .« Er zuckte mit den Schultern. »Aber es ist ja nicht so, als ob wir sonst viel zu tun hätten .«
    Wie aufs Stichwort dröhnten Schritte vor ihrer Zelle. Runa kauerte sich zusammen, bereit zum Angriff, aber Shade blieb, wo er war. Er sah aus, als würde er sich mit einem Bier auf seiner Couch lümmeln. Wenn die Tatsache, dass er nackt war, ihn störte, verriet er es mit keiner Regung.
    Die Tür schwang auf. Der Nachtstreich, der Shade vorhin aus der Zelle gezerrt hatte, kam herein und ließ eine Sporttasche auf den Boden fallen. Hinter dem Dämon glitt eine in eine Robe gehüllte Gestalt herein, deren Gesicht unter einer tief herabhängenden Kapuze verborgen war, obwohl Runa meinte, einen Blick auf eine Art Maske erhascht zu haben. Nur die Hände der Kreatur waren sichtbar: skelettartige Klauen, von ledriger Haut überzogen. Einige Finger fehlten, aber das hinderte sie nicht daran, eine brutal aussehende, mit Nägeln bespickte Keule festzuhalten.
    Das Ding wandte sich an Shade. »Wie ich sehe, hast du dich von deiner

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