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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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sich selbst wiederfinden würde. Er war sich nicht sicher, ob er einfach so wieder den Job des Regenten der New Yorker Aegis-Zelle übernehmen könnte – verdammte Scheiße, vermutlich würden sie ihn gar nicht mehr haben wollen. Wenn das Siegel, die zwölf obersten Führer der Aegis, wüsste, dass er mit dem Feind zusammenarbeitete … tja, dann würde er der Feind werden . Sie durften niemals erfahren, was er im Krankenhaus machte. Und wenn sie wüssten, dass die kommissarische Regentin der New Yorker Zelle, Tayla, eine Halbdämonin und die Gefährtin eines Dämons war, wäre das das Todesurteil für ihn und Tay.
    Offensichtlich hatte das Siegel noch nichts von Taylas neuer Herangehensweise in Bezug auf die Dämonenjagd gehört: Sie hatte die Jäger ihrer Zelle gelehrt, den Unterschied zwischen bösen und harmlosen Dämonen zu erkennen; ein Schachzug, der ihnen zur Belohnung eine Handvoll Dämonen-Informanten eingebracht hatte. Außerdem hatte sie eine neue Maxime ausgegeben, was Wertiere betraf: gefangen nehmen statt töten. Auch das war eine kluge Entscheidung. Einige Were fügten niemandem absichtlich Schaden zu, sie waren nur aus ihren Käfigen entkommen oder noch so neu, dass sie nicht begriffen, was drei Nächte im Monat mit ihnen vorging. Nur wer keine Rücksicht auf Menschenleben nahm, wurde getötet.
    Kynan musste zugeben, dass sich Tay nach einem etwas zittrigen Anfang als hervorragende Regentin erwiesen hatte.
    »Hey, Sklave .«
    Beim Klang von Wraiths Stimme begannen Kynans Backenzähne zu mahlen, während er den Faden des letzten Stichs durchschnitt, mit dem er die Wunde seiner Patientin genäht hatte. Die Neethul hatte sich während der Prozedur bemerkenswert ruhig verhalten, obwohl sich die standardmäßige Kommunikation ihrer Spezies auf Knurren und Fauchen zu beschränken schien. Neethulum waren nicht seine Lieblingsdämonenspezies, aber da sich ihre Grausamkeit auf andere Dämonen und nicht auf Menschen konzentrierte, hatte er kein Problem damit, sie zusammenzuflicken und wieder in die allgemeine Dämonenpopulation zu entlassen.
    Außerdem war diese hier verletzt worden, als sie von einem Seminus-Dämon, der die S’genesis durchlaufen hatte, angegriffen und vergewaltigt worden war, und er wollte den Mistkerl finden und in der Luft zerreißen. Vermutlich war sie schwanger, aber dagegen konnte er nichts tun.
    Kynan blickte zu Wraith hinüber, der im Türrahmen zum Behandlungsraum herumlungerte und dessen unverschämtes Grinsen geradezu darum bettelte, ihm aus dem Gesicht geprügelt zu werden. »Was willst du ?«
    »Hauptsächlich? Dich nerven .«
    »Ich schwöre bei Gott – «
    »Na, na !« Wraith drohte ihm mit erhobenem Zeigefinger. »Das darfst du in einem Dämonenkrankenhaus aber nicht .«
    Ky atmete tief ein und zählte bis fünf. Eidolon hatte ihm gesagt, dass ihm das im Umgang mit Wraith sehr geholfen habe. Das mochte schon sein, aber schließlich hatte Wraith auch nicht mit Eidolons Frau geschlafen. Sicher, Wraith leugnete, Lori gefickt zu haben, aber Wraith war auch nicht gerade ein leuchtendes Beispiel, was Aufrichtigkeit betraf. Und wenn er jetzt schon so schlimm war, ehe die S’genesis ihn in die Mangel nahm, würde er danach mit Gewissheit vollkommen neben der Spur sein.
    »Wenn’s den Zufluchtzauber nicht gäbe, würde ich dir einen kräftigen Tritt in den Arsch versetzen « , fuhr Ky ihn an.
    Wraith lachte. Eine leere Drohung. Kynan war zum Kämpfen ausgebildet worden, sowohl bei der Aegis als auch davor, beim Militär. Aber der Seminus-Dämon war nicht nur ein Meister jeder Kampfmethode, die Mensch oder Dämon je erfunden hatten, sondern hatte mit seinen neunundneunzig Jahren auch rund siebzig Jahre mehr Erfahrung als Kynan. Wraith könnte glatt mit ihm den Boden aufwischen, ohne auch nur ins Schwitzen zu geraten.
    »Du bringst mich immer wieder zum Lachen, Mensch. Ich werde dich weiteratmen lassen « , sagte Wraith, wie immer auf diese täuschend entspannte Art, die ihm zu eigen war. »Schon was von Shade gehört ?«
    »Nein .« Und das konnte kein gutes Zeichen sein. Letzte Nacht hatte Eidolon ein Team ausgesandt, um Shade und Skulk zu finden, nachdem sie von einer Rettungsfahrt nicht zurückgekehrt und weder über Funk noch per Handy erreichbar waren. Als das Team an Shades letztem bekannten Aufenthaltsort angekommen war, hatte es nicht die winzigste Spur der Sanitäter gefunden. »Kannst du ihn denn nicht fühlen ?«
    »Wenn ich mich anstrenge. Aber wenn er das nicht zur

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