Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Vaters erlitten hatte, hatte der Dhampir-Rat eine eindeutige Stellung gegenüber Süchtigen eingenommen.
Es wurden keine Versuche der Rehabilitierung mehr unternommen.
Sie töteten die Quelle der Sucht, was die Sucht selbst auslöschte. Con hatte nicht gelogen, als er Sin erzählt hatte, dass er für Eleanors Tod verantwortlich war. Er hatte die Leopardengestaltwandlerin allerdings nicht persönlich umgebracht.
Das hatte Bran erledigt, mit einem Messer durch den Hirnstamm. Sie hatten Con nicht einmal die Chance gegeben, sich mit ihr zu verbinden.
Con schob Sin hinter sich und dirigierte sie im Rückwärtsgang auf das Höllentor zu. »Ich erledige das, Bran.«
»Du kennst das Gesetz«, sagte der riesige Mann.
» Ich erledige das.«
»Das solltest du auch.« Bran fuhr mit dem Finger über die Klinge. »Sonst mach ich das.«
Sin hatte keine Ahnung, was die ganze Aufregung sollte, aber sie hielt den Mund, als sie und Con das Höllentor betraten; sie hielt den Mund, als er so lange auf der Karte herumtippte, bis sich das Tor im Londoner East End öffnete; und sie hielt auch noch den Mund, als er sie mit hölzernen Schritten einen halben Block weit zu einer Wohnung führte.
Als er die Tür hinter sich schloss, musterte sie seine angespannte Miene, die Art, wie sich seine gemeißelten Züge sogar noch weiter verhärteten, wenn er wütend war. Aber sie konnte nicht erkennen, ob sich seine Wut gegen sie richtete oder nicht.
Ihre Frage wurde beantwortet, als er auf sie zukam; nichts als sinnliche Energie und harte Muskeln, verpackt in einer verblichenen Jeans und einem engen schwarzen T-Shirt. Seine Lippen pressten sich auf ihre, und sie öffnete sie für ihn, kam seiner Zunge entgegen, während sie ihren Körper fest gegen seinen drückte. Begierde erfüllte sie flammend heiß, heißer, als es je bei irgendeinem anderen gewesen war, selbst auf dem Höhepunkt ihres Verlangens. Dies war anders. So rein wie der Schnee, in dem sie sich geliebt hatten.
Con drückte sie fest an sich. Seine Hände streichelten ihren Rücken, ohne sich in andere Regionen zu verirren. Sein Mund fuhr über ihr Kinn zu ihrem Hals hinab, und dann küsste er sie dort, direkt über der Halsschlagader. »Das war dumm, Sin«, murmelte er gegen ihre Haut. »Du hättest nicht nach Schottland kommen dürfen.«
»Wir sind hier, oder nicht? Wo wir sein sollten.«
Sein ganzer Körper spannte sich an, und er wich ein Stück zurück. »Ja, sicher, aber –« Sein Blick fiel auf ihre linke Hand. Er packte sie. »Was ist das denn?« Er starrte auf ihre Finger oder vielmehr auf ihren fehlenden Finger. Seine Stimme degenerierte zu einem kehligen Krächzen. »Was ist passiert? Wer hat dir das angetan?«
»Ich hab es mir selbst angetan«, erwiderte sie ruhig. »Ich habe meinen Assassinenmeisterring aufgegeben.«
»Oh Gott. Wir müssen dich ins UG bringen –«
»Da gibt es nichts mehr zu tun, das weißt du selbst. Es ist verheilt.« Sie wackelte mit den Fingern. »Und ich hab ja noch neun andere.«
Con schloss die Augen, und als er sie wieder öffnete, hatten sie das nüchterne Grau einer übervollen Regenwolke angenommen. »Es tut mir leid.«
»Das muss es nicht. Du hattest recht. Nur weil ich niemandem gehörte, hieß das noch lange nicht, dass ich keine Gefangene mehr war.« Sie beäugte das gewaltige Bett, das so ziemlich das einzige Möbelstück in der Einzimmerwohnung war, und zog ihn darauf zu. »Jetzt«, lockte sie ihn, »bin ich dafür bereit, dass du mehr von diesem Vorspiel ausprobierst, mit dem du so schrecklich angegeben hast.«
Er hielt sie auf und blieb abrupt ein, zwei Meter vor dem Bett stehen. Sie drehte sich um, um ihm ins Gesicht zu sehen, und keuchte auf: Sein Blick war dunkel, raubtierhaft, seine Fänge hatten sich ausgefahren. Er sah halb wild aus, ganz und gar primitiv, und – Gott, er war so heiß. Seine Nasenflügel blähten sich auf, seine Lippen öffneten sich, und sie fragte sich, was ihm wohl gerade durch den Sinn ging.
Ein Blick auf seinen Schritt lieferte ihr einen gewaltigen Hinweis auf seinen gegenwärtigen Geisteszustand.
Im Nu hatte sie alles über das Vorspiel vergessen – sie brauchte ihn in sich, und das sofort. Als sie die Hand nach ihm ausstreckte, zischte er.
»Hast du dich in letzter Zeit genährt?«, fragte sie. Die Vorstellung, dass er seine Nahrung von jemand anders bezogen haben könnte, traf sie wie ein Fausthieb in den Magen. Aber natürlich hatte er das tun müssen. Die drohende Sucht würde ihn
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